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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #4621
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 6
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    1 Flüchtet, ihr Benjaminiten, aus Jerusalem hinweg, stoßt zu Thekoa in die Trompete und richtet ein Sturmzeichen über Beth-Kerem auf! Denn Unheil droht von Norden her, und zwar eine gewaltige Zerschmetterung:
    2 die Liebliche und Verwöhnte, die Tochter Zion, will ich vertilgen.
    3 Auf sie zu kommen Hirten gezogen mitsamt ihren Herden, schlagen Zelte ringsum gegen sie auf und weiden ein jeder sein Teil ab.
    4 »Weihet euch zum Kampf gegen sie! Auf, wir wollen noch am Mittag hinaufziehen! Wehe uns, der Tag neigt sich schon, denn die Abendschatten dehnen sich schon lang!
    5 Auf, laßt uns bei Nacht hinaufziehen und ihre Paläste zerstören!
    6 Denn so hat der HERR der Heerscharen gesprochen: ›Fället die Bäume dort und führt einen Wall gegen Jerusalem auf!‹« – »Das ist die Stadt, die gestraft werden soll: überall herrscht Gewalttat in ihrem Innern!
    7 Wie ein Brunnen sein Wasser sprudeln läßt, so läßt sie ihre Bosheit sprudeln: von Frevel und Unrecht hört man in ihr; Wunden und Striemen treten mir allezeit (in ihr) vor Augen.
    8 Laß dich warnen, Jerusalem, damit mein Herz sich nicht von dir losreißt, damit ich dich nicht zur Wüste mache, zu einem unbewohnten Lande!«
    9 So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Gründliche Nachlese wie am Weinstock wird man am Überrest Israels halten: lege deine Hand immer wieder an, wie der Weingärtner an die Ranken!«
    10 Ja, an wen soll ich meine Worte noch richten und wem ins Gewissen reden, daß sie darauf hören? Ach, ihr Ohr ist unbeschnitten, so daß sie nichts vernehmen können! Ach, das Wort des HERRN ist ihnen zum Spott geworden, so daß sie kein Gefallen daran haben!
    11 Ja, ich bin mit der Zornglut des HERRN erfüllt, nur mit Mühe vermag ich sie zurückzuhalten! »So laß sie sich denn über die Kinder auf der Straße ergießen und über die Schar der Jünglinge allzumal! Denn Männer wie Weiber sollen von ihr getroffen werden, Alte mitsamt den Vollbetagten;
    12 und ihre Häuser sollen an andere übergehen, die Äcker und die Weiber allesamt, wenn ich meine Hand ausstrecke gegen die Bewohner des Landes!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    13 Denn vom Jüngsten bis zum Ältesten sind sie alle gierig nach Gewinn, und vom Propheten bis zum Priester gehen sie alle mit Falschheit um;
    14 die schwere Wunde meines Volkes wollen sie leichtfertig obenhin heilen, indem sie verheißen: »Heil, Heil!«, wo doch kein Heil vorhanden ist.
    15 Beschämt werden sie dastehen müssen, weil sie Greuel verübt haben; und doch schämen sie sich keineswegs, und Erröten kennen sie nicht. »Darum werden sie fallen, wenn alles fällt: zur Zeit, wo ich sie zur Rechenschaft ziehe, werden sie stürzen!« – so hat der HERR gesprochen.
    16 So hat der HERR gesprochen: »Tretet hin an die Wege und haltet Umschau und forscht nach den Pfaden der Vorzeit, welches der Weg des Heils sei, und dann wandelt auf ihm, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!« Aber sie haben geantwortet: »Nein, wir wollen auf ihm nicht wandeln!«
    17 »Dann habe ich Wächter über euch bestellt (und euch gemahnt): Merkt auf den Schall der Posaune! Aber sie haben geantwortet: ›Nein, wir wollen auf ihn nicht merken!‹
    18 Darum höret, ihr Völker, und gib wohl acht, du Gemeinde, was mit ihnen geschehen wird!
    19 Vernimm du es, Erde! Jetzt will ich Unheil über dies Volk bringen, den Lohn ihrer (bösen) Anschläge! Denn auf meine Worte haben sie nicht geachtet, und meine Weisung – die haben sie verworfen.
    20 Wozu soll mir da der Weihrauch aus Saba dienen und das kostbare Würzrohr aus fernem Lande? Eure Brandopfer sind mir nicht wohlgefällig und eure Schlachtopfer mir nicht angenehm!«
    21 Darum hat der HERR so gesprochen: »Nunmehr lege ich diesem Volk Steine des Anstoßes in den Weg, daß Väter und Söhne zugleich darüber straucheln, daß ein Nachbar mit dem andern zugrunde geht!«
    22 So hat der HERR gesprochen: »Gebt acht! Es kommt ein Volk vom Nordlande her, und ein gewaltiges Heer setzt sich in Bewegung vom äußersten Ende der Erde her.
    23 Bogen und Wurfspieß führen sie, grausam sind sie und ohne Erbarmen; ihr Lärmen ist wie Meeresbrausen, und auf Rossen reiten sie, gerüstet wie ein Mann zum Kampf gegen dich, Tochter Zion!«
    24 »Wir haben die Kunde von ihm vernommen: die Hände sind uns schlaff herabgesunken, Angst hat uns erfaßt, Zittern wie ein Weib in Kindesnöten!
    25 Geht nicht aufs Feld hinaus und wandert nicht auf der Landstraße; denn da droht euch das Schwert des Feindes – Grauen ringsum!«
    26 O Tochter meines Volkes, umgürte dich mit dem Sackleinen und wälze dich in der Asche! Stelle Trauer an wie um den einzigen Sohn, eine bittere Wehklage; denn jählings wird der Verwüster über uns kommen!
    27 »Zum Prüfer habe ich dich bei meinem Volk bestellt, zum Metallprüfer, damit du ihren Wandel erkennen lernst und prüfst.
    28 Allesamt sind sie widerspenstige Empörer, gehen als Verleumder umher, sind gemeines Kupfer und Eisen, allesamt schändliche Bösewichter!«
    29 Der Blasebalg hat wohl geschnaubt, aber aus dem Feuer ist nur Blei herausgekommen: vergeblich ist alles Schmelzen gewesen, die Schlacken haben sich nicht ausscheiden lassen.
    30 ›Verworfenes Silber‹ nennt man sie nun, denn der HERR hat sie verworfen.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • V. 1: Achwas, Unheil droht von Norden? Das ist ja ganz was Neues
    • Nicht sicher, ob die Hirten und Herden in Vers 3 wörtlich zu verstehen sind. Die Vorstellung wäre schon lustig. Aber als "Weide" für Invasoren macht das im Kontext mehr Sinn. Ist natürlich dann ein sehr harter Vergleich, normalerweise nimmt doch Gott die Rolle eines Hirten ein, der seine Schäfchen weiden lässt.
    • Er tritt ja sehr direkt gegen Israel auf (Vers 2: "will ich vertilgen", Ver2 6: "Das ist die Stadt, die gestraft werden soll"). Wie üblich begleitet von der Aussicht auf Hoffnung (V. 8)
    • Jetzt werden auch noch Ohren beschnitten (V. 10) - die Vorstellung, dass da ne Vorhaut am Ohr hängt, die es unmöglich macht, zu hören, ist aber wieder lustig
    • In Vers 9ff wiederholt Jeremia eigentlich nur nochmal, was Gott schon gesagt hat. Nur, dass er keine Hoffnung übrig lässt
    • Von Vers 16 an wird deutlich, dass der Herr dem Volk zwei Chancen gegeben hat:
      • 1. Sie sollen "Umschau" halten und nach den "Pfaden der Vorzeit" forschen (was an die geraden Weg vs. die krummen Pfade erinnert)
      • 2. Sie sollen den "Schall der Posaunen" merken
      • Aller guten Dinge sind offenbar dann nicht drei, denn danach wird schon kurzer Prozess angekündigt

    • Heutzutage wird der "Stein des Anstoßes" im übertragenen Sinne verwendet, in Vers 21 liegt er wortwörtlich im Weg und lässt Väter und Söhne straucheln. Laut Wikipedia hatten wir den Stein des Anstoßes in Jesaja 8, 14 schon - aber ebenfalls im übertragenen Sinn
    • V. 22: Achwas, Unheil droht von Norden? Das ist ja ganz was Neues Allmählich wünsch ich mir regelrecht, dass die endlich ankommen
    • Jeremia ist Metallprüfer (V. 27)
    • Die Verse 28 empfinde ich textlich als willkommene Abwechslung. Über Metallarbeit gab es bislang glaub ich nicht so viel.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  2. #4622
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Finde ich manchmal auch ganz interessant wie man aus Metaphern auch über praktische, z.B. handwerkliche Vorgänge in der Zeit was mitkriegt.

  3. #4623
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 7
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    1 Das Wort, das vom HERRN an Jeremia ergangen ist, lautet folgendermaßen:
    2 »Stelle dich auf im Tor des Hauses des HERRN und halte dort mit lauter Stimme folgende Ansprache: Vernehmt das Wort des HERRN, ihr Judäer alle, die ihr durch diese Tore eintretet, um den HERRN anzubeten!
    3 So hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: Bessert euren Wandel und euer ganzes Tun, so will ich euch an diesem Orte wohnen lassen!
    4 Setzt euer Vertrauen nicht auf Trugworte, daß ihr sagt: ›Der Tempel des HERRN, der Tempel des HERRN, der Tempel des HERRN ist dies!‹
    5 Denn nur, wenn ihr ernstlich euren Wandel und euer ganzes Tun bessert, wenn ihr wirklich das Recht bei den Streitigkeiten des einen mit dem anderen gelten laßt,
    6 wenn ihr Fremdlinge, Waisen und Witwen nicht bedrückt und kein unschuldiges Blut an diesem Orte vergießt und nicht anderen Göttern nachlauft zu eurem eigenen Schaden:
    7 nur dann will ich euch an diesem Orte wohnen lassen, in diesem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe, von Ewigkeit bis in Ewigkeit.
    8 Aber seht: ihr verlaßt euch auf Trugworte, die keinen Wert haben!
    9 Nicht wahr? Stehlen, morden und Ehebruch treiben, falsch schwören, dem Baal opfern und anderen Göttern nachlaufen, die euch nichts angehen!
    10 Und dann kommt ihr her und tretet vor mein Angesicht in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sagt: ›Wir sind errettet!‹, um dann alle jene Greuel weiter zu verüben.
    11 Ist denn dieses Haus, das meinen Namen trägt, in euren Augen zu einer Räuberhöhle geworden? Ja wahrlich, auch ich sehe es so an!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    12 »Geht doch einmal nach meiner heiligen Stätte, die in Silo war, wo ich meinen Namen zu Anfang habe wohnen lassen, und seht, was ich aus ihr wegen der Bosheit meines Volkes Israel gemacht habe!
    13 Nun aber, weil ihr ganz die gleichen Taten verübt habt« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »und, wiewohl ich unaufhörlich und immer wieder zu euch geredet habe, dennoch nicht gehört und, obschon ich euch zugerufen, dennoch nicht geantwortet habt:
    14 so will ich mit diesem Hause, das meinen Namen trägt und auf das ihr euer Vertrauen setzt, und mit der Wohnstätte, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, ebenso verfahren, wie ich mit Silo verfahren bin:
    15 verstoßen will ich euch von meinem Angesicht hinweg, wie ich alle eure Brüder, die gesamte Nachkommenschaft Ephraims, bereits verstoßen habe!«
    16 »Du aber, lege keine Fürbitte für dieses Volk ein, laß kein Flehen und kein Gebet für sie laut werden und dringe nicht in mich; denn ich würde dich doch nicht erhören.
    17 Siehst du denn nicht, was sie in den Ortschaften Judas und auf den Straßen Jerusalems treiben?
    18 Die Kinder lesen Holz zusammen, und die Väter zünden das Feuer an; die Frauen aber kneten den Teig, um Kuchen für die Himmelskönigin zu backen; und Trankopfer spenden sie fremden Göttern, um mir wehe zu tun.
    19 Indes – tun sie mir damit wehe?« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »nicht vielmehr sich selbst zu ihrer offenkundigen Beschämung?«
    20 Darum hat Gott der HERR so gesprochen: »Wahrlich, mein Zorn und mein Grimm wird sich über diesen Ort ergießen, über die Menschen und über das Vieh, über die Bäume des Feldes und die Früchte des Erdbodens, und er wird unauslöschlich brennen!«
    21 So hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: »Fügt immerhin eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern hinzu und eßt das Fleisch davon!
    22 Denn ich habe euren Vätern damals, als ich sie aus Ägypten wegführte, nichts von Brandopfern und Schlachtopfern gesagt und geboten,
    23 sondern habe ihnen dies Gebot gegeben: ›Gehorcht meinen Weisungen, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; und haltet den ganzen Weg inne, den ich euch gebiete, damit es euch wohlergehe!‹
    24 Aber sie haben nicht gehorcht und mir kein Gehör geschenkt, sondern sind nach den Ratschlägen, nach dem Starrsinn ihres bösen Herzens gewandelt, indem sie mir den Rücken und nicht mehr das Angesicht zukehrten.
    25 Wohl habe ich seit dem Tage, als eure Väter aus Ägypten auszogen, bis auf den heutigen Tag alle meine Knechte, die Propheten, tagtäglich unermüdlich früh und spät zu euch gesandt,
    26 aber sie haben mir nicht gehorcht und mir kein Gehör geschenkt, sondern sich halsstarrig gezeigt und es noch ärger getrieben als ihre Väter.
    27 Wenn du ihnen nun auch dies alles in deiner Rede vorhältst, so werden sie doch nicht auf dich hören; und wenn du ihnen zurufst, werden sie dir keine Antwort geben.
    28 So sage denn zu ihnen: ›Dies ist das Volk, das auf die Stimme des HERRN, seines Gottes, nicht hört und sich nicht warnen läßt; dahin ist die Treue und verschwunden aus ihrem Munde!‹«
    29 Schere deine Kopfzier ab, Tochter Zion, und wirf es weg, und stimme ein Klagelied auf den kahlen Höhen an! Denn verworfen hat der HERR und verstoßen das Geschlecht, dem er zürnt!
    30 »Denn die Kinder Juda haben getan, was mir mißfällt« – so lautet der Ausspruch des HERRN –: »sie haben ihre scheußlichen Götzen in dem Hause, das meinen Namen trägt, aufgestellt, um es zu entweihen,
    31 und haben die Opferstätte des Thopheths im Tale Ben-Hinnom angelegt, um ihre Söhne und Töchter dort als Brandopfer darzubringen, was ich ihnen niemals geboten habe und was mir nie in den Sinn gekommen ist.
    32 Darum gebt acht: es kommt die Zeit« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »da wird man nicht mehr vom Thopheth und vom Tal Ben-Hinnom reden, sondern vom Würgetal, und man wird im Thopheth begraben, weil sonst kein Platz mehr da ist.
    33 Dann werden die Leichname dieses Volkes den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß dienen, ohne daß jemand sie verscheucht;
    34 und ich werde in den Ortschaften Judas und auf den Straßen Jerusalems aller lauten Freude und Fröhlichkeit, allem Jubel des Bräutigams und allem Brautgesang ein Ende machen; denn zur Wüste soll das Land werden!«


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Vers 4 hat mich zunächst irritiert: Jeremia sitzt im Haus des Herrn, aber wenn das als Tempel bezeichnet wird, sind das Trugwort? Mit Blick auf V. 5f kann man schon so in die Richtung "der Tempel des Herrn ist in deinem Herzen, lerne mit dem Herzen zu sehen und du wirst den Tempel betreten" lesen, aber das ist vermutlich schon zu christlich geprägt? Vers 7ff gibt dann auf jeden Fall die Antwort: man braucht Gottes Erlaubnis, die man durch ein gutes Leben erhält. Tempel != Freifahrtschein/ Räuberhöhle (V. 11)
    • Vers 30ff präzisiert die Antwort sogar noch, gibt sie eigentlich erst richtig (das mit der Erlaubnis ist etwas unbefriedigend): "Die Kinder Judas haben [...] scheußliche Götzen [...] aufgestellt"
    • dem Baal opfern
    • Bei Silo musste ich nochmal zurückblättern, das wurde in Josua erwähnt, dass dort mal die Bundeslade war. Die Vorstellung, das "Gottes Name" physisch umgezogen ist, amüsiert mich nach wie vor
    • Gleichzeitig wieder hilfreich, sich in Erinnerung zu rufen, dass das Rumgekarre von Gott und dessen endlich fester Wohnsitz ein nicht unwesentlicher Bestandteil der bisherigen Geschichte ist
    • V. 16: "dringe nicht in mich" Emoticon: fag
    • Vers 18f finde ich auch interessant, weil Gott in meinen Augen Eifersucht durchblicken lässt. Bisher hat nichts mir den Eindruck vermittelt, das Volk täte das, um Gott zu kränken (ihm "wehe zu tun"). Gott bringt das auf den Tisch und streitet es direkt im nächsten Vers ab. Das würde jemand tun, der gekränkt ist Emoticon: holmes
    • ...und Vers 20 macht das nicht besser
    • Dann wird nochmal sehr ausführlich und eindrücklich auf Ägypten eingegangen und, dass die Vorfahren auch schon immer Mist gebaut haben
    • In diesem Kapitel klingt gar kein Hoffnungsschimmer an
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  4. #4624
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    Vers 22 Waren da nicht recht detaillierte Angaben in den Mosesbüchern, wie die Schlacht- und Brandopfer darzubringen sind?

    Vers 4 les ich eher als Kritik am alltäglichen Schwören bei Gott (Sacrebleu, 'zefix, Inschallah, ...)

  5. #4625
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.MENG.EU/Jeremia8

    Jeremia 8

    Achtung Spoiler:
    1 »Zu jener Zeit« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »wird man die Gebeine der Könige von Juda und die Gebeine seiner Fürsten, die Gebeine der Priester und Propheten und (überhaupt) die Gebeine der Bewohner Jerusalems aus ihren Gräbern herausholen
    2 und wird sie hinbreiten vor der Sonne und dem Mond und vor dem ganzen Heer der Gestirne, welche sie geliebt und verehrt haben und denen sie nachgelaufen sind, die sie befragt und angebetet haben; man wird sie dann nicht wieder sammeln noch begraben, nein, zu Dünger sollen sie auf offenem Felde werden!
    3 Und der ganze Rest, der von diesem bösen Geschlecht noch übriggeblieben ist, wird lieber sterben als leben wollen an allen Orten, wohin ich sie verstoßen haben werde« – so lautet der Ausspruch Gottes, des HERRN der Heerscharen.
    4 »Sage zu ihnen auch: So hat der HERR gesprochen: Fällt jemand wohl hin und steht nicht wieder auf? Oder wendet sich jemand ab (auf einen falschen Weg) und kehrt nicht wieder um?
    5 Warum hat sich denn dieses Volk zu Jerusalem abgewandt in immerwährender Abkehr? Sie halten fest am Irrtum und wollen durchaus nicht umkehren.
    6 Ich habe hingehorcht und gelauscht: sie reden die Unwahrheit; kein einziger bereut seine Schlechtigkeit, daß er sagte: ›Was habe ich getan!‹ Nein, jeder stürmt dahin in seinem Jagen wie ein in die Schlacht stürmendes Roß.
    7 Sogar der Storch oben am Himmel kennt seine bestimmten Zeiten, auch die Turteltaube, die Schwalbe und der Kranich halten die Zeit ihrer Wiederkehr ein; aber mein Volk weiß nichts von der Rechtsordnung des HERRN!«
    8 Wie könnt ihr nur sagen: »Wir sind weise, wir sind ja im Besitz des göttlichen Gesetzes!« Ja freilich! Aber zur Lüge hat es der Lügengriffel der Schriftgelehrten gemacht.
    9 Beschämt werden die Weisen dastehen, werden bestürzt sein und sich gefangen sehen; sie haben ja das Wort des HERRN verworfen: welcherlei Weisheit besitzen sie da noch?
    10 »Darum will ich ihre Weiber anderen geben, ihre Äcker Eroberern; denn vom Jüngsten bis zum Ältesten sind sie alle gierig nach Gewinn, vom Propheten bis zum Priester gehen sie alle mit Lug und Trug um.
    11 Die schwere Wunde der Tochter meines Volkes wollen sie leichtfertig obenhin heilen, indem sie verheißen: ›Heil, Heil!‹, wo doch kein Heil vorhanden ist.
    12 Beschämt werden sie dastehen müssen, weil sie Greuel verübt haben; und doch schämen sie sich keineswegs und Erröten kennen sie nicht mehr. Darum werden sie fallen, wenn alles fällt: zur Zeit, da ich sie zur Rechenschaft ziehe, werden sie stürzen!« – so hat der HERR gesprochen.
    13 »Will ich Lese bei ihnen halten« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »so sind keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum, und das Laub ist verwelkt. So will ich denn Leute für sie bestellen, die sie wegräumen sollen!«
    14 Wozu sitzen wir müßig da? Scharet euch zusammen und laßt uns in die festen Städte flüchten und dort umkommen! Denn der HERR, unser Gott, will unsern Untergang und hat uns Giftwasser zu trinken gegeben, weil wir gegen den HERRN gesündigt haben.
    15 Wozu hoffen wir noch auf Rettung? Es wird ja doch nichts Gutes! Wozu auf eine Zeit der Heilung? Es gibt ja doch nur Schrecken!
    16 Von Dan her vernimmt man schon das Schnauben seiner Rosse, vom lauten Gewieher seiner Hengste erbebt das ganze Land! Ja, sie kommen heran und verzehren das Land und seine Fülle, die Städte samt ihren Bewohnern.
    17 »Denn gebt acht: ich lasse Schlangen gegen euch los, Giftschlangen, gegen welche es keine Beschwörung gibt: die sollen euch stechen!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    18 Schwerer Kummer ist über mich gekommen, krank ist mein Herz in mir!
    19 Horch! Laut erschallt das Wehgeschrei der Tochter meines Volkes aus fernem Lande: »Ist denn der HERR nicht in Zion? Ist sein König nicht drinnen?« »Warum haben sie mich erbittert durch ihren Bilderdienst, durch die nichtigen Götzen des Auslands?«
    20 »Vorüber ist die Ernte, zu Ende die Obstlese, doch wir haben keine Rettung erlangt!«
    21 Über den Zusammenbruch der Tochter meines Volkes bin ich gebrochen; ich gehe trauernd einher, Entsetzen hat mich ergriffen!
    22 Gibt es denn keinen Balsam mehr in Gilead, und ist kein Arzt mehr dort? Ach, warum ist der Tochter meines Volkes noch keine Heilung zuteil geworden!
    23 O daß doch mein Haupt zu Wasser würde und meine Augen zum Tränenquell! Dann wollte ich Tag und Nacht weinen um die Erschlagenen der Tochter meines Volkes!


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Vers 1f zeichnet ein starkes Bild. Ein Haufen toter Knochen in einer sternenklaren Nacht.
    • Vers 4ff macht mal mehr als deutlich, dass die Abkehr von Gott das zentrale Problem ist: abwenden, nicht umkehren, abgewendet, immerwährende Abkehr, nicht umkehren. Die EÜ übersetzt zum Beispiel auch Vers 6 nicht mit "dahinstürmen" sondern mit "abwenden".
    • Zugvögel
    • Nieder mit dem Kapitalismus! (V. 10)
    • Vers 11f könnte man durch das "Heil, Heil" gut auf das dritte Reich umtexten
    • Ein in Vers 13ff auffälliges Motiv ist Gift. Einmal in der Form von Giftwasser (V. 14) und einmal in der Form von Giftschlangen (V. 17). War das irgendwie eine besonders ehrenlose oder schlimme Art zu sterben? Mir ist die Aussage bekannt, dass Gift eine feige Art zu töten sei. Aber das passt zu dem Bild, das von Gott gezeichnet wird, nicht wirklich. Vielleicht besonders grausam?
    • Auch das Auslesen wird zweimal angeführt (V. 13 und 20)
    • Vor allem im Zusammenhang mit der Erwähnung des Arztes muss ich bei Gilead wieder an das gleichnamige Lied von Rainald Grebe denken
    • Die letzten drei Verse machen alle Gebrauch von der Wendung "Tochter meines Volkes". Die EÜ übersetzt das mit "der Tochter, meines Volkes", setzt Tochter und Volk also einander gleich. Dadurch wirkt es, als ob Gott hier in der Rolle eines zornigen aber trauernden Vaters spricht. Dabei irritiert mich Vers 22: wieso sollte der auf einen irdischen Heiler hoffen? Oder es spricht der Prophet, der Trauer über das Schicksal seiner Landsleute empfindet, nachdem er auf eindrückliche Art und Weise gehört hat, was Gott mit ihnen vorhat.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  6. #4626
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Ist natürlich hier mal wieder der motivierende Auftrag: Sprich zu ihnen und sie werden nicht auf dich hören. Wenn man das eh schon vorher weiß...

    Zu Jeremia 7: Ich hatte Vers 4 eher als Warnung verstanden, nicht zusehr darauf zu vertrauen, dass man ja im Recht ist und einem nichts zustoßen kann, weil ja der Tempel, Gottes Wohnung, in Jerusalem ist. Man muss sich halt auch entsprechend als würdig erweisend, siehe Mahnbeispiel Silo, weil: Gott kann auch wieder umziehen!

    Ich hatte kürzlich das Beck's Wissen - Büchlein über die Assyrer gelesen und bei denen war das Schänden der Königsgräber und das Rausholen der Knochen wohl wirklich üblich. Sollte wohl die lokalen Herrschertraditionen abwürgen. Wird bei den mit ihnen historisch ja stark verflochtenen Babyloniern wohl nicht anders gewesen sein.

  7. #4627
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Hm, Vers 7 ist sprachlich völlig anders als die davor. Vielleicht aber auch nur der Übersetzung geschuldet. Jedenfalls klingt's als hätte es jemand anderes als Einschib geschrieben.

  8. #4628
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 9
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    1 O hätte ich doch eine Wanderer-Herberge fern in der Wüste, so wollte ich mein Volk verlassen und von ihnen weggehen! Denn sie sind allesamt Ehebrecher, eine Gesellschaft von Treulosen.
    2 »Sie spannen ihre Zunge wie einen Bogen: mit Lüge und nicht durch Wahrhaftigkeit schalten sie als Herren im Lande; denn von einer Bosheit schreiten sie zur andern fort, mich aber kennen sie nicht!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    3 Seid auf der Hut, ein jeder vor seinem Freunde, und schenkt auch keinem Bruder Vertrauen! Denn jeder Bruder übt Lug und Trug, und jeder Freund geht auf Verleumdung aus;
    4 sie hintergehen einer den andern, und keiner redet ein wahres Wort; sie haben ihre Zunge an Lügenreden gewöhnt und mühen sich ab, verkehrt zu handeln, können nicht anders:
    5 »Gewalttat über Gewalttat, Arglist über Arglist! Sie wollen mich nicht kennen!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    6 Darum hat der HERR der Heerscharen so gesprochen: »Gib acht: ich will sie schmelzen und läutern! Denn wie sollte ich anders mit der Tochter meines Volks verfahren?
    7 Ein todbringender Pfeil ist ihre Zunge, Trug sind die Worte ihres Mundes; man redet freundlich mit seinem Nächsten, aber im Herzen stellt man ihm eine Falle.
    8 Sollte ich so etwas bei ihnen ungestraft lassen?« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »oder sollte ich mich an einem solchen Volk nicht rächen?«
    9 Um die Berge will ich ein Weinen und eine Wehklage erheben und um die Auen der Trift ein Trauerlied! Denn sie sind verödet, so daß niemand sie durchwandert und man die Stimmen der Herden nicht mehr vernimmt; die Vögel des Himmels und das Wild – alles ist entflohen, ist weggezogen!
    10 »Auch Jerusalem will ich zu Steinhaufen machen, zur Behausung der Schakale; und die Ortschaften Judas verwandle ich in eine Einöde, in der kein Mensch mehr wohnt!«
    11 Wer ist ein so weiser Mann, daß er dies verstehen mag? Und zu wem hat der Mund des HERRN geredet, daß er es kundtue, warum das Land zugrunde gegangen ist und verödet daliegt wie die Wüste, so daß niemand es durchwandert?
    12 Der HERR hat gesagt: »Weil sie mein Gesetz, das ich ihnen vorgelegt hatte, unbeachtet gelassen und meinen Weisungen nicht gehorcht und nicht nach ihnen gelebt haben,
    13 vielmehr dem Starrsinn ihres eigenen Herzens gefolgt und den Baalen nachgelaufen sind, wie sie es von ihren Vätern gelernt hatten;
    14 darum« – so hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: »Nunmehr will ich sie, dieses Volk da, mit Wermut speisen und ihnen Giftwasser zu trinken geben
    15 und will sie unter die Heidenvölker zerstreuen, die weder sie noch ihre Väter gekannt haben, und will das Schwert hinter ihnen her senden, bis ich sie vertilgt habe!«
    16 So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Merkt auf und ruft die Klageweiber herbei, daß sie kommen, und schickt zu den weisen Frauen, daß sie herkommen
    17 und eilends ein Klagelied über uns anstimmen, damit unsere Augen in Tränen zerfließen und unsere Wimpern von Zähren triefen!« –
    18 Ach horch! Eine Wehklage vernimmt man von Zion her: »Wehe, wie sind wir vergewaltigt und schmählich in Schande geraten! Ach, wir müssen das Land verlassen! Ach, man hat unsere Wohnungen niedergerissen!« –
    19 Ach hört, ihr Frauen, das Wort des HERRN, und euer Ohr vernehme das Wort seines Mundes, und lehrt eure Töchter das Klagelied und eine jede die andere den Grabgesang:
    20 »Ach, der Tod ist in unsere Fenster eingestiegen, in unsere Paläste eingedrungen, hat die Kinder von der Straße weggerafft, die Jünglinge von den Marktplätzen!« –
    21 Rede: »So lautet der Ausspruch des HERRN: Es liegen die Leichen der Menschen da wie Dünger auf dem Felde und wie Ährenbündel hinter dem Schnitter, ohne daß jemand sie aufliest!«
    22 So hat der HERR gesprochen: »Nicht rühme sich der Weise seiner Weisheit, und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, nicht rühme sich der Reiche seines Reichtums!
    23 Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er Einsicht besitzt und von mir erkennt, daß ich, der HERR, es bin, der Gnade, Recht und Gerechtigkeit auf Erden übt; denn an solchen habe ich Wohlgefallen« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    24 »Gebt acht: es kommt die Zeit« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »da werde ich alle, die, obgleich beschnitten, doch unbeschnitten sind, zur Rechenschaft ziehen:
    25 Ägypten und Juda, Edom, die Ammoniter und Moabiter und alle, die sich das Haar an den Schläfen stutzen, die in der Wüste wohnen. Denn wohl sind alle Heidenvölker unbeschnitten, aber das ganze Haus Israel ist unbeschnitten am Herzen!«


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Der in Vers 1 geäußerte Wunsch begegnet mir auch heute noch manchmal, wenn Menschen fantasieren, als Eremit auf nem Selbstversorgerhof in den Bergen zu leben
    • Vers 2 hab ich gerade ausprobiert, das klappt aber nicht sonderlich gut
    • Da ich neulich durch die nordische Mythologie geblättert hab (insbesondere Ragnarök) fällt mir auf, dass dort das Motiv der gegeneinander kämpfenden Brüder (V. 3f) auch auftaucht. Dadurch erhält das Kapitel (bzw. die Strafe Gottes) etwas Apokalyptische(re)s
    • Insgesamt geht es bis Vers 8 sehr stark um Lugt, Betrug und Verrat
    • "Auen der Trift" klingt ja sehr poetisch. Ich wusste gar nicht, dass eine Trift auch sowas wie Alpweiden bezeichnen kann
    • Sieht der "Mund des HERRN" so aus?





    • Vielleicht war mein Eindruck, dass Jeremia gerne faselt, falsch. Vielleicht ist er, angesichts der Frage in Vers 11, auch einfach schwer von Begriff
    • Fast noch besser als der Bibeltext ist die Übersetzung von Menge. Da lernt man noch so Worte wie "Zähre" (V. 17), was "dichterisch veraltet" Träne bedeutet
    • Vers 18 bis 21 finde ich sprachlich cool. "Wie Dünger auf dem Felde" erinnert mich an den Kenning "Wolfsweizen" für einen Toten.
    • Ich frage mich, was "Einsicht besitzen" von "Weisheit" unterscheidet, dass das eine selbstrühmlich ist und das andere nicht. Die LB übersetzt hier als einzige etwas anders (Klugheit statt Einsicht). Die Vulgata benutzt "sapiens" für Weisheit und "scire et nosse" für Einsicht. Da wäre die LB näher dran und vielleicht haben die Begriffe einfach einen Bedeutungswandel erfahren. Ich zum Beispiel hätte intuitiv Weisheit für erstrebenswerter erachtet, als bloßes Wissen (und v.a., damit zu prahlen). Aber was weiß ich schon. Vielleicht nur, dass ich nichts weiß.
    • Unbeschnitten am Herzen!
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  9. #4629
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Ich schätze mal, Weisheit beschreibt hier schon eine Fähigkeit, wird ja auch mit Stärke gleichgesetzt. Eigene Fähigkeiten sind aber unwichtig, man braucht sie nicht, um die eigentlich wichtige Botschaft zu verstehen, die ja sehr geradlinig ist, da geht's mehr drum, die zu aktzeptieren.

    Wobei es natürlich in der Bibel im Gegensatz dazu auch die Weisheits-Texte gibt, die ja die Weisheit über alles stellen und gar nicht aufhören können, die zu preisen...

  10. #4630
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Wenn ich die ersten Kapitel noch mal so Revue passieren lasse: Das Buch Jeremia kann einem beim Lesen echt depressiv machen. Wie ein einer Schleife läuft immer wieder das Gleiche durch: Wie die Israeliten das Gesetz nicht achten und Gott sie bestrafen will.

    Die spannende Frage ist: Wie wird der Prophet damit umgehen? Wir der ebenso wie Gott das Volk verdammen? Wird er sich auf Seiten des Volkes stellen und versuchen, Gott zum Einlenken zu bewegen? Wird er an der beschissenen Situation zerbrechen? Was wird mit ihm geschehn? Wird es doch noch einen Ausweg aus der Situation geben wie zur Zeit des Propheten Jesaja?
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  11. #4631
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 10
    Achtung Spoiler:
    1 Vernehmt das Wort, das der HERR euch verkünden läßt, ihr vom Hause Israel!
    2 So hat der HERR gesprochen: »Gewöhnt euch nicht an den Weg der Heidenvölker und laßt euch nicht durch die Zeichen am Himmel erschrecken, weil die Heidenvölker vor ihnen erschrecken!
    3 Denn der Gottesdienst der Heidenvölker ist nichts als Wahn: ein Stück Holz ist es ja, das man im Walde gehauen hat, ein Werk von Künstlerhänden, mit dem Schnitzmesser hergestellt.
    4 Mit Silber und Gold verziert er es, mit Nägeln und Hämmern befestigt man es, damit es nicht wackelt.
    5 Wie eine Vogelscheuche im Gemüsegarten stehen sie da und können nicht reden; man muß sie tragen, denn sie können nicht gehen. Fürchtet euch nicht vor ihnen, denn sie können kein Unheil anrichten, aber auch Gutes zu tun steht nicht in ihrer Macht.«
    6 Dir, o HERR, ist niemand gleich! Groß bist du, und groß ist dein Name ob deiner Kraft:
    7 wer sollte dich nicht fürchten, du König der Völker? Ja, dir gebührt dies; denn unter allen Weisen der Heidenvölker und in all ihren Königreichen ist keiner dir gleich,
    8 sondern allesamt sind sie dumm und töricht: die ganze Weisheit der Götzen ist – Holz,
    9 dünngehämmertes Silber, das man aus Tharsis geholt hat, und Gold aus Uphas, eine Arbeit des Bildschnitzers und der Hände des Goldschmieds, blauer und roter Purpur ist ihr Gewand: Machwerke kunstfertiger Meister sind sie allesamt.
    10 Aber der HERR ist Gott in Wahrheit, ist der lebendige Gott und ein ewiger König; vor seinem Zürnen erbebt die Erde, und seinen Grimm vermögen die Völker nicht zu ertragen.
    11 So sollt ihr von ihnen sagen: Die Götter, die den Himmel und die Erde nicht geschaffen haben, diese werden von der Erde und unter diesem Himmel hinweg verschwinden.
    12 Der HERR ist es, der die Erde durch seine Kraft geschaffen, den Erdkreis durch seine Weisheit fest gegründet und durch seine Einsicht den Himmel ausgespannt hat.
    13 Wenn er beim Schall des Donners Wasserrauschen am Himmel entstehen läßt und Gewölk vom Ende der Erde heraufführt, wenn er Blitze beim Regen schafft und den Sturmwind aus seinen Vorratskammern herausläßt –
    14 starr steht alsdann jeder Mensch da, ohne es begreifen zu können, und schämen muß sich jeder Goldschmied seines Bildwerks; denn Trug ist sein gegossener Götze, kein Odem wohnt in ihm:
    15 nichts als Wahn sind sie, lächerliche Gebilde; wenn die Zeit des Strafgerichts für sie kommt, ist es zu Ende mit ihnen.
    16 Aber nicht wie diese ist Jakobs Erbteil; nein, er ist es, der das All geschaffen hat, und Israel ist der Stamm seines Erbbesitzes: HERR der Heerscharen ist sein Name.
    17 Raffe dein Bündel von der Erde zusammen, Tochter Zion, die du in Belagerungsnot sitzest!
    18 Denn so hat der HERR gesprochen: »Wisse wohl: diesmal will ich die Bewohner des Landes hinwegschleudern und sie in Bedrängnis versetzen, damit sie endlich zur Erkenntnis kommen!«
    19 »Wehe mir ob meiner Wunde: qualvoll ist der Schlag, der mich getroffen! Doch ich denke: ›Das ist nun einmal mein Leiden: so will ich es denn tragen!‹
    20 Mein Zelt ist zerstört, und alle meine Zeltstricke sind zerrissen; meine Kinder sind mir entführt, keines ist mehr da; niemand schlägt mir hinfort mein Zelt wieder auf und breitet meine Decken darüber aus!
    21 Denn meine Hirten sind verdummt gewesen und haben nicht nach dem HERRN gefragt; darum haben sie kein Gelingen gehabt, und ihre ganze Herde ist zerstoben.«
    22 Horch, eine Kunde: siehe da, sie kommt, und ein gewaltiges Getöse vom Nordlande her, um die Städte Judas zur Wüste zu machen, zur Behausung der Schakale!
    23 Ich weiß, HERR, daß des Menschen Schicksal nicht in seiner Hand liegt und daß ein Mann, der da wandelt, seinen Gang nicht fest zu richten vermag.
    24 Züchtige mich, HERR, aber nach Billigkeit, nicht in deinem Zorn, auf daß du mich nicht ganz vernichtest!
    25 Gieße deinen Grimm aus über die Heidenvölker, die dich nicht kennen, und über die Stämme, die deinen Namen nicht anrufen! Denn sie haben Jakob verschlungen, ja ganz und gar aufgezehrt und seine Aue zur Wüste gemacht!


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Zeichen am Himmel
    • Nach längeren Lesepausen erlebe ich hin und wieder Deja-vus - zum Beispiel in Vers 3ff bei der Beschreibung des Götzenbildes. Zumal die in Vers 8ff wiederholt wird. Aber das mit der Vogelscheuche ist neu. Die Formulierung bei Luther gefällt mir besonders: "Es sind ja nicht als Vogelscheuchen im Gurkenfeld"
    • Wobei Vogelscheuchen auch was Gutes können - der Name sagt es ja schon Wobei das nicht in ihrer Macht steht, sondern in der des Vogelscheuchenaufstellers
    • Nichts gegen Holz! (V. 8) Die Wiederholung der Götzenbildbeschreibung ist vergleichsweise elegant mit der Überleitung "Weisheit der Götzen -> Holz -> Wiederholung." Normalerweise ist das stumpfer/ direkter
    • Vers 10 finde ich bei Elberfelder am interessantesten formuliert: "Aber der Herr ist in Wahrheit Gott". Die Wahrhaftigkeit Gottes wird in dieser Tautologie besonders stark ausgedrückt. Im Zusammenhang mit Vers 16 tauchen die drei Bezeichnungen (Gott, Herr, Herr der Heerscharen) auf engemen Raum gemeinsam auf Emoticon: holmes
    • In Vers 15 wird das "Strafgericht" angekündigt. Bei den anderen Übersetzungen ist es die Zeit der "Heimsuchung"
    • "Endlich zur Erkenntnis kommen" (V. 18) - Emoticon: ablach
    • Vers 20f lässt mich an Hiob denken
    • Vers 24 Emoticon: peitsche Emoticon: wanna
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  12. #4632
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.MENG.EU/Jeremia11

    Jeremia 11
    Achtung Spoiler:
    1 Das Wort, das an Jeremia vom HERRN erging, lautete folgendermaßen:
    2 »Vernehmet die Worte dieses Bundes und verkündet sie den Männern von Juda und besonders den Bewohnern Jerusalems
    3 und sage du noch folgendes zu ihnen: So hat der HERR, der Gott Israels, gesprochen: ›Verflucht ist jeder, der den Bestimmungen dieses Bundes nicht nachkommt,
    4 den ich euren Vätern zur Pflicht gemacht habe zu der Zeit, als ich sie aus dem Lande Ägypten, aus dem Eisen-Schmelzofen, wegführte, indem ich ihnen sagte: Gehorcht meinen Weisungen und handelt nach ihnen ganz so, wie ich euch gebiete, so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein,
    5 damit ich den Eid aufrechterhalten kann, den ich euren Vätern zugeschworen habe, nämlich ihnen ein Land zu geben, das von Milch und Honig überfließt, wie es heute noch der Fall ist!‹« Da antwortete ich mit den Worten: »Amen, HERR!«
    6 Darauf sagte der HERR zu mir: »Mache alle diese Worte in den Ortschaften Judas und auf den Straßen Jerusalems bekannt, indem du sagst: ›Vernehmet die Worte dieses Bundes und handelt nach ihnen!
    7 Denn ich habe eure Väter zu der Zeit, als ich sie aus dem Lande Ägypten wegführte, und bis auf den heutigen Tag immer und immer wieder aufs ernstlichste ermahnt und sie aufgefordert, meinen Weisungen zu gehorchen.
    8 Aber sie haben nicht gehorcht und mir kein Gehör geschenkt, sondern sind ein jeder nach dem Starrsinn seines eigenen bösen Herzens gewandelt. Deshalb habe ich alle Drohworte dieses Bundes, dessen Beobachtung ich ihnen geboten hatte, an ihnen in Erfüllung gehen lassen, weil sie nicht danach gehandelt hatten.‹«
    9 Weiter sagte der HERR zu mir: »Es besteht eine Verschwörung unter den Männern von Juda und den Bewohnern Jerusalems.
    10 Sie sind in die Sünden ihrer Vorväter zurückgefallen, die meinen Weisungen den Gehorsam versagt haben; sind doch auch sie anderen Göttern nachgelaufen, um sie zu verehren: gebrochen haben die vom Hause Israel und vom Hause Juda meinen Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe!«
    11 Darum hat der HERR so gesprochen: »Nunmehr will ich ein Unheil über sie bringen, aus dem herauszukommen ihnen nicht möglich sein soll; und wenn sie dann zu mir um Hilfe schreien, will ich sie nicht erhören.
    12 Wenn dann die Ortschaften Judas und die Bewohner Jerusalems hingehen und zu den Göttern, denen sie geopfert haben, um Hilfe schreien, so werden diese ihnen zur Zeit ihres Unglücks nimmermehr helfen können.
    13 Denn so zahlreich, wie deine Städte sind, ebenso zahlreich sind auch deine Götter geworden, Juda; und so viele Straßen es in Jerusalem gibt, ebenso viele Altäre habt ihr dem Schandgötzen errichtet, Altäre, um dem Baal zu räuchern.
    14 Du aber (Jeremia) sollst keine Fürbitte für dieses Volk einlegen und kein Flehen und kein Gebet für sie laut werden lassen! Denn ich würde doch nicht hören, wenn sie mich zur Zeit ihrer Not um Hilfe anriefen!«
    15 »Was will mein Geliebter in meinem Hause? Etwa böse Anschläge ausführen? Werden Gelübde und Opferfleisch deine Bosheit von dir wegschaffen, daß du alsdann frohlocken dürftest?«
    16 Einen ›immergrünen Ölbaum im Schmuck herrlicher Früchte‹ – so hat der HERR dich einst genannt; aber wegen seines gewaltig lauten Rauschens legt er jetzt Feuer an ihn, und es brechen seine Zweige.
    17 Denn der HERR der Heerscharen, der dich gepflanzt, hat Unheil über dich beschlossen wegen der Bosheit, die das Haus Israel und das Haus Juda verübt haben, um mich zu erbittern, indem sie dem Baal opferten.«
    18 Der HERR hat es mich wissen lassen, da habe ich es erfahren; damals hast du mich ihr Treiben durchschauen lassen.
    19 Ich selbst war wie ein argloses Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und ahnte nicht, daß sie böse Anschläge gegen mich schmiedeten: »Laßt uns den Baum samt seinen Früchten vernichten und ihn aus dem Lande der Lebenden ausrotten, daß seines Namens nicht mehr gedacht wird!«
    20 Und nun, HERR der Heerscharen, gerechter Richter, der du Nieren und Herz prüfst: laß mich deine Rache an ihnen sehen! Denn dir habe ich meine Sache anheimgestellt.
    21 Darum hat der HERR so gesprochen in bezug auf die Männer von Anathoth, die dir nach dem Leben getrachtet und zu dir gesagt haben: »Du sollst nicht im Namen des HERRN weissagen, sonst mußt du durch unsere Hand sterben!« –
    22 darum hat der HERR der Heerscharen so gesprochen: »Wisse wohl: ich will es sie büßen lassen! Ihre jungen Männer sollen durchs Schwert umkommen, ihre Söhne und Töchter Hungers sterben!
    23 Kein Überrest soll ihnen verbleiben, denn ich will Unglück über die Männer von Anathoth bringen in dem Jahre, wo ich die Strafe an ihnen vollziehe!«

    Bemerkungen/ Gedanken
    • Der Bund, Ägypten, Land von Milch und Honig - man kennt es. Aber die Bezeichnung "Eisen-Schmelzofen" ist glaub ich zumindest neu
    • »Amen, HERR!«
    • Das Amüsante an den ganzen Wiederholungen ist (insbesondere hier) der Aufruf zur Verkündung (Vers 6). Als Leser hat man es drölf mal gelesen, innertextlich muss es offenbar wie etwas behandelt werden, das keiner kennt.
    • Aufgeschrieben wird in chiastischer Struktur: Bund - Ägypten - Ägypten - Bund. Das knüpft gewissermaßen auch sprachlich einen Bund bzw. schließt letzterer v.a. die Befreiung aus Ägypten ein.
    • Ist das in Vers 9 etwa eine - Verschwörungstheorie? Emoticon: aluhut Emo beiseite, das Argument der Verschwörung ist augenscheinlich kein Neuartiges.
    • Vers 13 gefällt
    • Verse wie 15 machen das Lesen immer wieder mal anstrengend. Das wirkt wie ein Bruch in den Gedanken, die bis dahin ausgeführt werden. Interessanterweise übersetzt Luther den "Geliebten" mit einer "Geliebten". Die EÜ ist genderneutral und spricht vom "Liebling". Elberfelder merkt an, dass Juda gemeint ist.
    • Beim "immergrünen Ölbaum" (V. 16ff) an den Feuer gelegt wird, musste ich spontan an den Feigenbaum denken, den Jesus hat verdorren lassen. Ähnliche Bildsprache.
    • Auch Verse wie 20ff machen das Lesen anstrengend. Da taucht auf einmal Anathoth auf (irgendeine Gegend bei Jerusalem), aber es erscheint mir rätselhaft, warum jetzt 3-4 Verse lang explizit darauf eingeprügelt werden soll, obwohl es noch nie vorkam. Vermutlich wieder als pars pro toto für den Rest...?
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  13. #4633
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 12
    Achtung Spoiler:
    1 »Du behältst recht, HERR, wenn ich mit dir streite, und doch möchte ich über (dein) richterliches Walten mit dir reden: Warum ist das Tun und Lassen der Gottlosen erfolgreich, und warum bleiben alle, die treulos handeln, unangefochten?
    2 Du selbst pflanzest sie ein, sie schlagen auch Wurzel; sie gedeihen und bringen auch Frucht: nahe bist du ihnen ihrem Munde nach, doch fern von ihrem Herzen.
    3 Du aber, HERR, du kennst mich durch und durch und hast erprobt, wie mein Herz zu dir steht: raffe sie hinweg wie Schafe zur Schlachtung und weihe sie für den Tag, an dem sie abgetan werden!
    4 Wie lange soll das Land noch trauern und die Gewächse auf der ganzen Flur verdorren? Wie lange noch sollen infolge der Bosheit seiner Bewohner Vieh und Vögel hinschwinden? Sie sagen ja doch: ›Er wird unser Ende nicht zu sehen bekommen!‹«
    5 »Wenn du mit Fußgängern wettläufst und die dich schon müde machen, wie willst du da mit Rossen um die Wette rennen? Und wenn du dich nur in einem friedlichen Lande sicher fühlst, wie willst du es da machen im hohen Dickicht des Jordans?
    6 Denn selbst deine Verwandten und deines Vaters Haus – sogar die sind treulos gegen dich, auch die haben hinter dir her geschrien aus voller Kehle; traue ihnen nicht, wenn sie auch freundlich mit dir reden!«
    7 »Ich habe mich von meinem Hause losgesagt, meinen Erbbesitz hingegeben, habe den Liebling meines Herzens in die Gewalt seiner Feinde fallen lassen.
    8 Mein Erbteil ist mir geworden wie ein Löwe im Walde: es hat sein Gebrüll gegen mich erhoben, darum mußte es mir verhaßt werden.
    9 Ist denn mein Erbbesitz für mich zu einem bunten Vogel geworden, daß die Vögel sich ringsum dawider sammeln? Auf! Laßt alle Tiere des Feldes zusammenkommen! Bringt sie zum Fressen herbei!
    10 Viele Hirten haben meinen Weinberg verwüstet, meinen Grund und Boden zertreten; sie haben den Acker, der meine Lust war, zur öden Trift gemacht.
    11 In eine Einöde haben sie ihn verwandelt, verödet trauert er um mich her; verwüstet ist das ganze Land, weil niemand es sich hat zu Herzen gehen lassen.«
    12 Über alle kahlen Höhen in der Trift sind Verwüster eingebrochen; denn ein Schwert hat der HERR, das von einem Ende des Landes bis zum andern frißt: da gibt es keine Rettung für alles Fleisch.
    13 Sie haben Weizen gesät, aber Dornen geerntet, haben sich abgemüht, ohne etwas auszurichten. So werdet denn zuschanden an euren Ernteerträgen infolge des lodernden Zornes des HERRN!
    14 So hat der HERR über alle meine bösen Nachbarn gesprochen, die den Erbbesitz angetastet haben, den ich meinem Volke Israel zu eigen gegeben habe: »Wisse wohl: ich will sie aus ihrem Boden herausreißen, wie ich das Haus Juda aus ihrer Mitte wegreiße!
    15 Wenn ich sie aber herausgerissen habe, alsdann will ich mich ihrer wieder erbarmen und will sie zurückführen, einen jeden in seinen Erbbesitz und einen jeden in sein Land.
    16 Wenn sie sich dann an die Wege meines Volkes fest gewöhnen, so daß sie bei meinem Namen schwören: ›So wahr der HERR lebt!‹, gleichwie sie mein Volk daran gewöhnt haben, beim Baal zu schwören, so sollen sie inmitten meines Volkes aufgebaut werden.
    17 Wollen sie aber nicht gehorchen, so will ich ein solches Volk mit Stumpf und Stiel für immer ausreißen!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Oh, Widerworte von Jeremia in Vers 1ff. Das ist interessant und stellt Gott als einen dar, den man hinterfragen bzw. mit dem man handeln kann. Und die Frage, warum die Frevler freveln können, obwohl Gott auch sie "einpflanzte" erscheint mir berechtigt. Schließlich konnte er auch Jeremias Herz "erproben". Tun-Ergehen scheint hier kaputt zu sein. Gleichzeitig ist Jeremias Reaktion ab Vers 3 hoffnungsfroher; Hiob war da seinerzeit eher am Zweifeln
    • Vers 6f sind auch bemerkenswert: Jeremia droht von seinen "Verwandten und [seines] Vaters Haus" Ungemacht, er sagt sich direkt davon los und lässt alles zurück, um als Prophet zu dienen. Wobei nach Konsultieren der Schwabenbibel alles ab Vers 7 von Gott zu sein scheint (und Vers 14 verrät das eig. auch; der Personenwechsel in Vers 11f macht es nicht leichter). Um nicht zuzugeben, dass ich das erst falsch verstanden habe, lobe ich den Autoren dafür, dass Jeremia als Mund Gottes so mit Gott verschmilzt, dass sie wortwörtlich mit dem gleichen Mund sprechen.
    • Erbschaftssteuerwerbung in Vers 8
    • Wer Weizen sät, wird Dornen ernten? Ich dachte, wer Schellen sät, wird Schellen ernten.
    • Die letzten Verse sind auch nochmal interessant (und tagespolitisch relevant): allen Völkern wird das gleiche Schicksal angedroht, das Israel drohte (Ausreißen ~ Deportation; V. 14). Aber: er will sich ihrer wieder "erbarmen" (V. 15) und jeden in sein Land zurückbringen. Das wird zwar in V. 16 noch abgeschwächt (sie müssen bei Gottes Namen schwören), aber wirkt fortschrittlicher als eine Beziehung, die auf gegenseitige Vernichtung aus ist.
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  14. #4634
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 13
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    1 So hat der HERR zu mir gesprochen: »Gehe hin und kaufe dir einen linnenen Gürtel und lege ihn dir um die Hüften, aber laß ihn nicht ins Wasser geraten!«
    2 Da kaufte ich den Gürtel nach dem Befehl des HERRN und legte ihn mir um die Hüften.
    3 Hierauf erging das Wort des HERRN zum zweitenmal an mich folgendermaßen:
    4 »Nimm den Gürtel, den du dir gekauft hast und um deine Hüften trägst, und mache dich auf, gehe an den Euphrat und verstecke ihn dort in einer Felsspalte!«
    5 Da ging ich hin und versteckte ihn am Euphrat, wie der HERR mir geboten hatte.
    6 Nach längerer Zeit aber sagte der HERR zu mir: »Mache dich auf, gehe an den Euphrat und hole von dort den Gürtel, den du dort auf meinen Befehl versteckt hast!«
    7 Da begab ich mich an den Euphrat, grub nach und nahm den Gürtel von der Stelle, wo ich ihn versteckt hatte; aber siehe da: der Gürtel war verdorben, war zu nichts mehr zu gebrauchen!
    8 Da erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:
    9 »So spricht der HERR: Ebenso will ich den Hochmut Judas und den Hochmut Jerusalems, der so gewaltig ist, ins Verderben stürzen!
    10 Dieses böse Volk, das sich weigert, auf meine Worte zu hören, das da wandelt im Starrsinn seines Herzens und anderen Göttern nachläuft, um ihnen zu dienen und sie anzubeten: es soll ihm ebenso ergehen wie diesem Gürtel, der zu nichts mehr taugt.
    11 Denn gleichwie der Gürtel sich eng an die Hüften eines Mannes anschließt, so hatte ich das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda sich eng an mich anschließen lassen« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »damit sie mein Volk würden, mir zum Ruhm und zum Lobpreis und zur Zierde; aber sie haben nicht gehorcht.«
    12 »So richte denn folgende Worte an sie: ›So hat der HERR, der Gott Israels, gesprochen: Jeder Krug wird mit Wein gefüllt.‹ Wenn sie dann zu dir sagen: ›Sollten wir das wirklich nicht selbst wissen, daß jeder Krug mit Wein gefüllt wird?‹,
    13 so erwidere ihnen: ›So hat der HERR gesprochen: Fürwahr, ich will alle Bewohner dieses Landes, sowohl die Könige, die auf dem Throne Davids sitzen, als auch die Priester und Propheten und alle Bewohner Jerusalems mit Trunkenheit füllen
    14 und sie sich dann einen an dem andern zerschmettern lassen, und zwar die Väter zugleich mit den Söhnen!‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –; ›ich will dabei keine Schonung üben und kein Mitleid haben, und kein Erbarmen soll mich abhalten, sie zu vernichten!‹«
    15 Höret und merkt auf! Seid nicht hochmütig, denn der HERR ist’s, der geredet hat!
    16 Gebt dem HERRN, eurem Gott, die Ehre, bevor es Nacht wird und bevor eure Füße sich an den Bergen in der Dunkelheit stoßen und ihr dann auf Licht wartet, er es aber zu tiefster Finsternis macht und es in Wolkendunkel verwandelt!
    17 Wenn ihr aber nicht gehorcht, so muß ich vor Kummer im Verborgenen weinen ob eurem Hochmut, und mein Auge muß unaufhörlich in Tränen zerfließen, weil die Herde des HERRN gefangen weggeführt wird.
    18 Sage zum König und zur Herrin: »Setzt euch tief herunter, denn vom Haupt ist euch eure herrliche Krone herabgefallen.
    19 Die Städte des Südlands sind verschlossen, und niemand ist da, der sie öffnet; in Gefangenschaft wird Juda weggeführt insgesamt, weggeführt in voller Zahl!«
    20 Hebe deine Augen auf, Jerusalem, und sieh, wie sie von Norden daherkommen! Wo ist die Herde, die dir anvertraut war, deine prächtigen Schafe?
    21 Was wirst du sagen, wenn er die, welche du selbst als vertraute Freunde an dich gewöhnt hast, zum Oberhaupt über dich bestellt? Werden dich da nicht Wehen erfassen wie ein Weib in Geburtsnöten?
    22 Und wenn du alsdann bei dir selber denkst: »Warum hat solches Leid mich getroffen?«, so wisse: Wegen deiner schweren Verschuldung wird dir die Schleppe aufgehoben, werden dir die Füße mit Gewalt entblößt.
    23 Kann wohl ein Mohr seine Haut verwandeln und ein Pardel sein buntes Fell? Dann würdet auch ihr imstande sein gut zu handeln, die ihr an Bösestun gewöhnt seid.
    24 »Darum will ich sie zerstreuen wie Spreu, die vor dem Wüstenwinde verfliegt.
    25 Das ist dein Los, dein Teil, das ich dir zugemessen habe« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »weil du mich vergessen und dein Vertrauen auf Trug gesetzt hast.
    26 Darum will auch ich dir deine Schleppen vorn bis über das Gesicht hochziehen, damit deine Scham sichtbar wird.
    27 Deine Ehebrecherei und dein brünstiges Wiehern, die Schmach deiner Buhlerei – auf den Hügeln wie im freien Felde habe ich deine Greuel gesehen! Wehe dir, Jerusalem, daß du dich nicht reinigst! Wie lange wird’s noch währen?«


    Bemerkungen/ Gedanken
    • Warum sollte das Leinen nicht nass werden? Weil es so viel davon aufnimmt?
    • Insgesamt gefällt mir der Anfang von dem Kapitel aber besser als die letzten. Mit dem Leinengürtel und dem Verstecken am Euphrat wird ja sogar Spannung aufgebaut
    • Ich hätte mir nur "gewünscht", dass ab Vers 8 dann mehr Action ist und das Artefakt nicht wieder nur als Symbol für die garstigen Menschen dient. Immer wieder das gleiche Motiv, wenn auch aus verschiedenen Blickwinkeln
    • Eng um die Hüften - und damit das Gemächt? So? Emoticon: wanna


    Bild


    • Und dann füllt er sie ab und "zerschmettert" sie Hat ein Gschmäckle, dass Gott sie erst ihres Willens beraubt und sie dann dafür bestraft, dass sie kraft ihres Willens nicht an Gott glauben. Emoticon: kratz
    • In Vers 17 kommt dann emotionale Erpressung dazu - ich fände es ja mal spannend, wie ein Psychologe die Beziehung Menschen <-> Gott deuten würde
    • Gott spricht hier viel. Es wird auch oft gesagt, dass er spricht (V. 1, 4, 9, 11, 12, 14, 18, 25). Der Aufruf zum Hören kommt erst in Vers 15.
    • Vers 16 Wolkendunkel Insgesamt wechselt die Sprache hier ins pötischere (V. 18f)
    • Vers 22: ist das so zu verstehen wie dass man im Mittelalter die Knöchel nicht zeigen sollte? Hab dazu das hier (https://www.jstor.org/stable/41462597) gefunden, wo es einleitend heißt: "In der [...] jüdisch-mystischen Literatur wird das Bein [...] bald als Sitz der Fruchtbarkeit bezeichnet. [...] Unter "Füße" ist nach Erklärung des Rabbi Nissim [...] das Glied der Fruchtbarkeit zu verstehen"
    • Pardel scheint wohl einen Leoparden zu meinen. Kannte das nur als Bezeichnung für Jagdgeparden.
    • Den Vergleich finde ich aber clever gewählt, denn eingangs werden gewissermaßen die Juden als "zweite Haut für Gott" (Lendenschutz) beschrieben, sie haben sich selbst aber wiederum "schwere Verschuldung" als "zweite Haut/ Fell" gegeben. Die liegt als Schicht damit auch auf Gott. Also so quasi:


    Bild


    • "Warum hat solches Leid mich getroffen" (V. 22) und "Wie lange wird's noch währen?" (V. 27) geben mir "Woran hat et jelegen"-Vibes
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  15. #4635
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 14
    Achtung Spoiler:
    1 (Dies ist) das Wort des HERRN, das an Jeremia erging aus Anlaß der großen Dürre:
    2 »Juda trauert, und in seinen Toren verschmachten (die Menschen), liegen im Trauergewand am Boden, und Jerusalems Wehgeschrei steigt empor!
    3 Die Vornehmen unter ihnen schicken ihre Diener nach Wasser aus; aber wenn diese an die Brunnen gekommen sind, finden sie kein Wasser und kehren mit leeren Gefäßen heim: enttäuscht und bestürzt sind sie und verhüllen ihr Haupt.
    4 Wegen des Erdreichs, das unbestellt daliegt, weil kein Regen im Lande gefallen ist, sind die Ackerbauer (in ihrer Hoffnung) getäuscht und verhüllen sich das Haupt.
    5 Ja, selbst die Hirschkuh auf dem Felde läßt ihr Junges, das sie eben geboren hat, im Stich, weil sie nichts Grünes mehr findet;
    6 und die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen, schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen verschmachten, denn nirgends ist grünes Futter.«
    7 »Wenn unsere Sünden uns anklagen, HERR, so handle du uns zugut um deines Namens willen! Denn groß ist die Zahl unserer Treubrüche, mit denen wir gegen dich gesündigt haben.
    8 O du Hoffnung Israels, du sein Retter zur Zeit der Not! Warum willst du sein wie ein Fremdling im Lande und wie ein Wanderer, der nur zum Übernachten Halt macht?
    9 Warum willst du sein wie ein verzagter Mann, wie ein Held, der nicht zu helfen vermag? Du bist ja doch in unserer Mitte, o HERR, und nach deinem Namen sind wir genannt: verlaß uns nicht!«
    10 So hat der HERR in bezug auf dieses Volk gesprochen: »So hin und her zu schweifen, das lieben sie: ihre Füße haben sie nie geschont; der HERR hat kein Wohlgefallen an ihnen gehabt; doch jetzt gedenkt er ihrer Schuld und straft sie für ihre Sünden.«
    11 Weiter hat der HERR zu mir gesagt: »Du sollst keine Fürbitte für dieses Volk einlegen, daß es ihm gut ergehen möge!
    12 Wenn sie fasten, so höre ich nicht auf ihr Flehen, und wenn sie Brandopfer und Speisopfer darbringen, so nehme ich sie nicht wohlgefällig an, vielmehr will ich sie durch Schwert und Hungersnot und durch die Pest ausrotten!«
    13 Da sagte ich: »Ach, HERR, mein Gott, siehe, die Propheten sagen doch zu ihnen: ›Ihr werdet kein Schwert zu sehen bekommen, und Hungersnot wird euch nicht treffen; nein, dauerndes Heil will ich euch an dieser Stätte verleihen!‹«
    14 Da antwortete mir der HERR: »Lüge weissagen die Propheten in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und sie nicht entboten und ihnen keinen Auftrag erteilt; erlogene Gesichte und Trugweissagung und selbstersonnene Täuschung weissagen sie euch!«
    15 Darum hat der HERR so gesprochen: »Die Propheten, die in meinem Namen weissagen und die, obgleich ich sie nicht gesandt habe, dennoch verkünden: ›Weder Schwert noch Hungersnot wird dieses Land treffen‹ – durch das Schwert und durch Hungersnot sollen diese Propheten den Tod finden!
    16 Das Volk aber, dem sie weissagen, wird auf den Straßen Jerusalems vom Hunger und Schwert niedergestreckt daliegen, ohne daß jemand sie zu Grabe trägt – sie selbst und ihre Frauen, ihre Söhne und ihre Töchter; so will ich die Strafe für ihre Bosheit über sie ausgießen!«
    17 »Du aber richte dieses Wort an sie: ›Bei Tag und bei Nacht zerfließen meine Augen in Tränen und kommen nicht zur Ruhe! Denn einen furchtbaren Schlag hat die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, erlitten, eine qualvoll Wunde.
    18 Gehe ich aufs Feld hinaus, so erblicke ich dort vom Schwert Erschlagene, und komme ich in die Stadt zurück, so gewahre ich die Qualen des Hungers! Ja, auch die Propheten und auch die Priester müssen in ein Land ziehen, das sie nicht kennen.‹«
    19 Hast du denn Juda ganz verworfen? Oder bist du Zions im Herzen überdrüssig geworden? Warum hast du uns so geschlagen, daß keine Heilung für uns mehr vorhanden ist? Wir warten auf Rettung, aber es kommt nichts Gutes, und auf die Stunde der Heilung, aber ach, da ist nichts als Schrecken!
    20 O HERR, wir erkennen unsere Gottlosigkeit, auch die Schuld unserer Väter, daß wir gegen dich gesündigt haben.
    21 Verwirf (uns) nicht um deines Namens willen! Laß den Thronsitz deiner Herrlichkeit nicht in Unehre fallen! Behalte im Gedächtnis, brich nicht deinen Bund mit uns!
    22 Gibt es etwa unter den nichtigen Götzen der Heiden Regenspender? Oder schickt etwa der Himmel von selbst die Regengüsse? Bist du es nicht, HERR, unser Gott? So hoffen wir denn auf dich; denn du bist es, der dies alles tut.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Da wird die ganze Zeit vom Übel aus dem Norden gedroht und dann kommt eine große Dürre? Das ist ein gewisser Bruch - aber Schwabenbibel sagt auch, dass mit Kapitel 14 der Inhalt wechselt.
    • Nicht einmal die Reichen kriegen was zu trinken. Gleichberechtigung
    • Vers 5f Emoticon: wtraurig - um die Tiere tut mir das hier mehr Leid. Die Menschen werden ja bewusst so dargestellt, als ob sie Derartiges verdient haben Die Einsicht kommt (V. 7) zu spät (V. 11f)
    • Der "Held, der nicht helfen mag" (Vers 9) klingt - vielleicht ob der ganzen Superheldenfilme - sehr modern. Hancock fiel mir spontan ein. Das "verlass uns nicht" lässt natürlich wieder "mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" klingeln
    • Die Leitbilder "Hunger" und "Schwert" tauchen immer paarweise auf (12, 13, 15, 16, 18).
    • Bei Vers 14 musste ich spontan an aktuelle Politik denken. Mein Gefühl für die Welt (als jemand, der Zeit seines Lebens der Doomsday-Uhr dabei zusehen konnte, wie sie unaufhörlich auf die Zwölf zutickt) ist, dass es uns in Zukunft schlechter gehen wird (v.a. wegen der Klimakrise, akut durch Kriege in und um Europa etc.), auch wirtschaftlich. Wobei schlechter sich nur auf den Status Quo bezieht und nicht zwangsläufig schlecht sein muss. Das traut sich aber keiner von "denen da oben" zu sagen - stattdessen werden, so fühlt es sich für mich an, Lügen darüber geweissagt, dass wir schon alles hinkriegen, ohne dass es irgendwem "schlechter" gehen wird.
    • Vers 17 zeichnet Gott überraschend vielschichtig was seine Emotionen angeht. Er ist nicht nur grausam, sondern gleichzeitig auch traurig über seine eigene Grausamkeit. Das wird durch V. 22 nochmal deutlich.
    • Vers 21 hat durch die Infragestellung des Bundes etwas sehr Eindringliches.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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