Das Jahr 1650 bricht an in Japan. Das Volk ist zufrieden, Gleichheit, Freiheit und Sozialismus haben die Japaner durchweg zufrieden gestellt. Wem dennoch nicht zu helfen war, den hat die Geheimpolizei ein Bisschen kräftig... Kraft durch Freude näher gebracht.
Der beliebteste Wahlslogan zu den anstehenden Stimmabgaben für das Amt des obersten Genossen, der immer noch den archaischen Titel "Kaiser" tragen darf, ist "Alles für alle - und zwar umsonst!"
Vielen Japanern gefällt dies. Sie machen ihre Arbeit und bekommen dafür alle Grundbedürfnisse erfüllt. Doch irgendwo in der jubelnden Menge runzeln einige Japaner die Stirn.
Spanien ist ja nun schon lange eingemeindet, Sumer und Byzanz auch, aber....
Die Portugiesen gehören doch jetzt auch zu uns? Und diese undankbaren Karthager, die sich zwei im Kampf verlorene Städte noch am grünen Tisch zurück geholt haben auch. Und die bekommen auch alles für lau?
Das ist doch nicht richtig.
Das kann nicht richtig sein.
Ein Grundstein wurde gelegt.
Währenddessen rücken japanische Truppen weiter vor. Im Nordmeer spielen sie mit den Holzbooten der portugiesischen Flotte Schiffe versenken - die Portugiesen sind tapfer, aber Schwimmflügel und Rettungsringe gehören schon zum Establishment der einst so großen Seefahrernation.
Warum Schwimmhilfen?
Nun, warum sollten Seeleute selber schwimmen können? Wenn sie Angst davor haben zu ertrinken, verteidigen sie um so energischer ihr eigenes Schiff. Die Idee ist gut - hilft aber dennoch nicht. Gegen 220 mm-Granaten helfen Holzplanken und Gebete nicht.
Nachdem zur See kein Blumentopf für Portugal zu gewinnen ist (Blumentopf deswegen, weil beim letzten 5-Jahres-Plan etwa sechshunderttausen zu viel davon produziert wurden) geht auch an Land bei ihnen die Musik aus. Die berühmte Kathedrale von Johann Sebastian Bach wird zum neuen Hauptquartier des japanischen Geheimdienst umfunktioniert. Dahinter steckt Kalkül. Wer würde denn erwarten, dass angestrengt arbeitende Geheimdienstleute bei so einem Gejaule vernünftig arbeiten und nachdenken können.
Leider habt Ihr das jetzt gelesen, wir müssen Euch also bald beseitigen. Aber da wir Planwirtschaft haben, müsst Ihr Euch hinten anstellen und Nummern ziehen. Der erste Antrag wird etwa in 17 Jahren erfüllt. Vielleicht möchte sich jemand noch vorher ein Auto bestellen? Die mit den 350 mm Geschütztürmen kommen auch extra schnell.
Dies kommt in der Heimat leider schlecht an.
Die Bestellungen für fahrbare Untersätze werden in den neuen portugiesischen Kolonien schneller bearbeitet und die gibt es da auch noch in der Geländegängigen Sonderausstattung! Und Musik von diesem Bach bekommen sie auch noch! Was haben die Portugiesen denn getan, dass sie Bach verdienen? Sie haben sich ja nicht die Mühe machen müssen, dessen Kathedrale aus den Händen fanatischer Musik-Groupis zu befreien, die verzeifelt damit drohen, sich ein Album von Monrose zu kaufen, wenn die Kapelle gestürmt wird.
Ein weiterer Nagel zum Sarg.
1665 A.D.
Nun wird auch in Satsuma eine Filiale des Geheimdienstes aufgemacht. Japan freut sich, doch womit beschäftigen sich die Spione und Spionetten vorrangig? Mit Portugal!
Und was passiert in Portugal`? Wieder wird dort ein Kommandant zum General befördert! Bei so vielen Generalsstäben, die wir verleihen müssen, werden ja die Waldflächen in halb Japan in Mitleidenschaft gezogen! Wann ist zuletzt ein General in der Heimat ausgezeichnet worden? Das ist schon ewig her! Mindestens seit dem letzten Krieg nicht mehr! Und dann sieht man auch noch, dass Evora erobert wurde! Die letzte portugiesische Kernstadt! Jetzt sind die Badestrände wieder frei gegeben! Unglaublich!
Japan ist erbost.
Und nicht länger geduldig.
Ein Fackelzug wird organisiert. Schneller als der Geheimdienst reagieren kann. Die heimatliche Garde - alle seit Jahren ohne Beförderungen - ist auch dabei. Plötzlich sieht sich die Partei dem Mob gegenüber. Und der wischt gründlich durch - und dieses schlechte Wortspiel tut mr sogar selbst im Kopf weh!
Der Staatstreich wird angezettelt. Revolution in Japan!