Zitat von
Frederick Steiner
Jetzt habe ich fast vergessen auf die Sache mit den Straßenfegern zu kommen. Warum wird eigentlich immer die These aufgestellt, dass ein Arbeitsloser hochgradig qualifiziert werden muss, um in einen Beruf zu kommen? 1. wird es immer Menschen geben, die halt aufgrund ihrer Intelligenz oder Gesundheit nicht jeden Job machen können. Wir brauchen halt auch Straßenfeger. Was ist daran so schlimm? 2. Warum wird denn nicht einfach darüber nachgedacht Arbeitslose normal zu qualifizieren und die bereits jetzt Beschäftigten durch Anreize dazu zu bewegen, sich aus ihrer Qulifikation heraus noch höher zu qualifizieren? Warum wird einer Krankenschwester nicht die Möglichkeit gegeben, sich durch ihren Beruf, ihre praktische Erfahrung und eine begleitende Ausbildung zur Ärztin zu qualifizieren? Klar ist das auch heute machbar, ich mach auch ein Fernstudium, aber das ist verdammt schwer. Dennoch könnte diese Krankenschwester einen Berufsabschluss erreichen, den ich als hochqualifiziert ansehe. Und dann innerhalb von drei Jahren Ausbildung aus einem Arbeitslosen eine Krankenschwester oder einen Pfleger zu machen, sollte doch möglich sein. Folge des ganzen ist, dass wir einen berufserfahrenen Arzt haben, der gebraucht wird (Fachkräftemangel) und einen Arbeitslosen, der in Lohn und Brot steht (entweder, weil der schon vorher eine Ausbildung als Krankenschwester/Pfleger hatte oder weil er jetzt etwas gelernt hat).
Auf das Handwerk lässt sich so etwas auch ausweiten. Warum wird nicht dieser Ansatz betrieben? Warum aus einem nicht ausgebildeten Menschen einen Ingenieur, Doktor oder sonst etwas machen wollen, wenn er möglicherweise das Potenzial gar nicht hat? Warum von 0 auf 100? Das ist schwarz-weiß-Denken und das kann nur sehr schwer funktionieren. Vor allem nicht schnell genug.