Aja. Ich bin mir sicher, dein Urteilsvermögen über Konstruktion/Bau zum Beispiel der großen Pyramide von Gizeh reicht nicht annähernd aus, um sich ein solches Urteil anzumaßen. Oder hast du vor deinem Medizinstudium schon ein Ingenieursstudium absolviert und/oder langjährige Erfahrung bei Bauprojekten gesammelt? Es gibt Ingenieure, die bereits erfolgreich Großbaustellen angeleitet haben (nicht solcher Deaster wie Stuttgart 21 und BER..), die erhebliche Zweifel anmelden, ob sie mit dem heutigen Wissen und der heutigen Technologie den Bau dieser Pyramide auch nur annähernd so hinbekommen würden. Niemand vom Fach wäre so vermessen, solch eine Aussage wie deine zu treffen. Aber du bist dir natürlich sicher, schon klar. Naja, Mediziner halt, an mangelndem Selbstbewusstsein leidet ihr jedenfalls nicht
Das große Problem bei der Archäologie und vor allem der Ägyptologie ist, dass bei der großen Frage "wie haben die das nur hinbekommen"? so gut wie keine Wissenschaftler zu Rate gezogen werden. Die Ägyptologie schwimmt im eigenen Saft, sie hat ihre Thesen, egal wie glaubwürdig diese sind und lässt sich nicht reinreden, weder von Physikern, Chemiker noch von anderen Fakultäten, von denen Aufschlussreiches zu erwarten wäre, wie z.B. Bauingenieuere.
Vor allem der bis heute in den Schulbüchern aufrechterhaltene Mythos, die sogenannte Cheops-Pyramide wäre innerhalb von 20 Jahren gebaut worden, mit dem einzigen Zweck, fortan als letzte Ruhestätte eines einzelnen Pharaos zu fungieren. Die Ägyptologen sagen das, also muss es so stimmen. Hinweise/Belege? Ein einzelner Hinweis, an einem schwer zugänglichen Ort der Pyramide, ein wenig augenfällig am Rand der Mauer nebem anderem, wohl später dazugekommenem Gekritzel mit roter Farbe aufgemalter Schriftzug, die eine sogenannte Kartusche mit den Namen Cheops trägt. Weder ist die Kartusche besonders ausstaffiert noch erweckt sie sonst den Eindruck, da hätte jemand Mühe oder künstlerische Sorgfalt aufgewendet, es erinnert ein wenig an das Gekritzel was Kinder an diversen Orten hinterlassen nach dem Motto: ja, ich war auch mal hier.
Wer das anzweifelt: so sieht der einzige "Beweis" für gängige Lehrmeinung aus, hier präsentiert vom ägyptischen Tourismusminister:
Das ist tatsächlich alles, mehr gibt es nicht, keine Aufzeichnungen vom Bau, keine Hinweise für irgendetwas Verwertbares. Warum eigentlich nicht, wo doch ansonsten jedes kleinste Detail des ägyptischen Lebens aufgezeichnet wurde, teilweise in phantastisch erhaltenen Reliefs und Zeichnungen. Man weiß sehr genau, wer und wann die großartigen Tempelbauten von Karnak/Luxor errichten ließ, wer dort was erweitern/verändern ließ oder welcher besonders eitler/ruhmsüchtiger Pharao sich in Abu Simpel verewigen ließ (Ramses II), es gibt etliche belastbaren authentischen Quellen dafür.
Aber Beschreibungen/Bilder vom vermeintlichen "Grab des Osiris" in Dendera, vom sogenannten Chephren-Tempel (Taltempel) in Gizeh oder vom Bau der Pyramiden von Gizeh, den mit Abstand beeindruckendsten Bauwerken im Land des oberen Nils? Nichts, nada, es gibt nichts, es ist absolut nichts bekannt über die Enstehung der genannten Tempel, sie stehen einfach da und beeindrucken mit sonderbarem Grundriss wie Chephrentempel sowie unfassbar beeindruckenden, besonders stabiler Bauweise. Absolut niemand weiß, in welcher Zeit sie entstanden sind:
Die frühestens Aufeichnungen die sich mit der Frage der Spinx und den Pyramiden von Gizeh beschäftigen stammen von den Griechen, unter anderem Herodot.
Aber es ist für uns Menschen offenbar schlichtweg kein ertragbarer Zustand, dass wir in unserer heutigen, ach so aufgeklärten Welt etwas nicht erklären können. Statt sich einzugestehen, dass man nicht die geringste Ahnung hat, wer dieses Bauwerk errichtet hat - und vor allem zu welchem Zweck - hält man mit eifrigem Starrsinn an dem Glauben fest, es handele sich um eine Grabstätte für einen Pharao, der Sarg stehe ja immer noch da. Ja nee, is klar, unsere Archäologen sind wie immer voller Erklärungsmodelle, es gibt nur Tempel oder Begräbnisstätten, andere Funktionen kommen in den Deutungsversuchen nicht vor, wer andere Vermutungen, alternative Thesen anbringt wird als unseriös gebrandmarkt, Forschungsgelder/Genehmigungen für Ausgrabungen werden niemandem gewährt, die sich nicht angepasst zeigt an die herrschende, offizielle Lesart, vor allem der ägyptische Tourismusminister versteht hier wenig Spaß...
Dabei gibt es viel mehr, was es zu beachten gibt. Das mathematische/astronomische Wissen, welches in der "Königspyramide" und ihren benachbarten Exemplaren steckt ist auch aus heutiger Sicht verblüffend komplex und höchst erstaunlich. Wo kam dieses Wissen her? Die Pyramiden von Gizeh mitsamt der Sphinx gelten nicht umsonst als das größte Rätsel der Menschheit, und wer einmal anfängt sich damit zu beschäftigen, wird bald von der Faszination gepackt und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Hier die in vieler Hinsicht beachtenswerte BBC-Doku zum Thema. Perfekt geeignet für einen Einstieg, falls es hier jemanden juckt, andere Erklärungsversuche für ssich zu entdecken.