Der Rote Planet - Der Nachrichtenticker

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Hallo liebe Nachtschwärmer, hier ist Welle Noctis um 2 Uhr und ich grüsse alle Zuhörer in den westlichen Zeitzonen, die zu dieser späten Stunde noch aktiv sind. Bevor wir zur neusten Folge unserer beliebten Reihe "Rotes Grauen" kommen, hier die Kurznachrichten:

Mehr Wasser als an den Polen? Die vorläufigen Ergebnisse der norwegischen Wasserexpedition in die Dorsa Brevia Region scheinen die Hypothesen zu bestätigen, "genug Wasser um Hellas Planitia zu füllen" wie ein Expeditionsteilnehmer sagt.

Durchbruch im SRC-Forschungsprojekt? Die neusten Resultate aus Europolis zu Graphen-Nanoröhren versprechen eine Anwendung für Offshore-Windparks der GEA und eine ganze Reihe anderer Projekte.

Und die Mavericks weiterhin auf dem Vormarsch, die Mannschaft von Daehan Jeguk gewinnt das Spitzenspiel gegen die New Horizon Astronauts und festigt damit den Vorsprung in der Tabelle...

...Und das waren die Kurznachrichten. Nun lassen Sie sich entführen in die Mysterien des roten Planeten: Die heutige Rotes Grauen-Folge führt uns in einen entlegenen Aussenposten im Planum Australe... oder etwa doch nicht? Hören Sie selbst in "Der letzte Ausweg"...

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Über der Tharsis-Region bricht der seit langem angekündigte Staubsturm los. Von Amazonis Planitia aus kommend breitet der sich rasch nach Osten zu den grossen Vulkanen aus und hüllt die ESA-Kolonie in eine dichte Staubwolke. Europolis hatte die Aussenposten dder Kolonie frühzeitig evakuiert, so dass es hier zu keinen Problemen kommt. Immerhin geniessen die europäischen Kolonisten diesmal, anders als bei früheren Stürmen, noch eine gewisse Bewegungsfreiheit. Denn diesmal müssen sie den Staubsturm nicht in den engen Habitaten oder in der düsteren Lavaröhre von Nouvelle Bayonne aussitzen, sondern können sich zumindest in der Olympia-Kuppel frei bewegen. Währenddessen gelingen Virgin Galactic beim Überflug über den Sturm, den man für die Touristen organisiert hat, einige Aufsehene erregende Bilder von dem Staubstürm über Tharsis.

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Nach der Etablierung des Basislagers auf dem Jupitermond Kallisto landet eine Fähre der Argos-Mission auf Europa, direkt an der Stelle in Asterius Linea, wo vor mehr als einem Jahrzehnt die Landung der Persephone-Mission stattgefunden hatte. Dort wird man umfangreichere Bohrversuche unternehmen, die diesmal mehrere Kilometer tief vordringen und den Ozean unter dem Eispanzer erreichen sollen. Dort hofft man die "Proto-Proteine" aus der Eisprobe von Persephone zu bestätigen und möglicherweise in dem Ozean noch mehr Hinweise auf Leben zu finden.

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In Washington gibt die US-amerikanische Langzeit-Präsidentin Ocasio-Cortez bekannt, dass sie am Ende dieser Amtszeit zurücktreten werde. In den USA, wo sich manch einer schon kaum mehr an die Zeit vor ihrer Präsidentschaft erinnern kann, wird nun eifrig darüber diskutiert wer ihr nachfolgen könnte. Denn obwohl (oder vielleicht gerade weil) die Präsidentin in ihrer Partei keine politischen Gegner hatte, gibt es derzeit nur wenige in der Demokratischen Partei, denen man zutraut ihr nachzufolgen. Und auch für die republikanischen Parteien, die trotz ihrer Mehrheit im Kongross seit zwei Jahrzehnten im politischen Prozess marginalisiert wurden, eröffnet sich nun die Gelegenheit einen möglicherweise schwachen demokratischen Kandidaten im Wahlkampf schlagen zu können. Allerdings steht dem entgegen, dass sich die drei Parteien in der gesamten Amtszeit von Ocasio-Cortez kein einziges mal auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen konnten und es auch jetzt als zweifelhaft gilt, ob sie das diesmal schaffen werden.

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Einem Forscherteam in Daehan Jeguk gelingt es anhand der Spezifikationen aus Europolis die Graphen-Nanoröhren ebenfalls herzustellen. Die koreanischen Forscher konnten das Herstellungsverfahren anhand von Vorschlägen von anderen SRC-Teams zudem noch etwas anpassen und den Rohstoffverbrauch erheblich verringern, der bei den ursprünglichen Methode noch etwas ein Problem gewesen wäre. Die Ergebnisse zur Entwicklung des neuen Werkstoffs werden nun der GEA auf der Erde übermittelt, welche ihn noch mal überprüfen und die Nanoröhren gegebenenfalls in grösserer Menge herstellen wird. Sollten sich die Ergebnisse bei dieser Prüfung bestätigen, könnten die Teilnehmermissionen an der SRC wohl in diesem Jahr mit der Erfolgsprämie der GEA rechnen.

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Die marsianische Cricket-Meisterschaft wird in diesem Jahr in der Finalserie nach dem Ende der Ligasaison zwischen den Grünen von Neu-Neu-Delhi und den Roten von Ahmar Dubai entschieden. In insgesamt drei Spielen setzt sich die grüne Mannschaft durch und damit gelingt dem indischen Team die Titelverteidigung in der ersten Saison, die nach den neuen Regeln ausgetragen wurde. Die "Violetten", das in diesem Jahr gegründete zweite Team von Neu-Neu-Delhi, konnten während der Saison zwar einige Spiele gegen die etablierten Teams gewinnen, blieben gegen die beiden Platzhirsche aber chancenlos.

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Nach weiteren Recherchen durch ein israelisches Pressenetzwerk hat sich nun bestätigt, dass die ägyptische Offensive auf der arabischen Halbinsel nicht bloss durch die Vermittlungsbemühungen der Arabischen Liga gestoppt wurde. Einheiten von Starkov International hatten von ihrer Operationsbasis in Jordanien aus die Versorgungslinien der Ägyptischen Föderation gekappt und so das Ende der Offensive forciert. Wie Starkov bestätigt, wurde das Unternehmen von der Arabischen Liga, den Vereinigten Arabischen Emiraten und NorsCorp beauftragt, da sich das Regime in Kairo mit der Eroberung des Hedschas nicht zufrieden geben wollte, sondern den Vormarsch wohl über ganz Saudi-Arabien fortgesetzt hätte.

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Hier ist der Sportflash auf Rust 505 - 505 kHz, die Heimat des Sports auf dem Mars. Werte Zuhöhrer, sie hören Daniel Webber...

...und Judy Kamal mit den Neuigkeiten aus dem Sport auf dem Mars und der guten alten Erde. Und wir berichten heute vom überraschend grossen Erfolg der marsianischen Cricket-Liga, aber nicht etwa auf dem Mars sondern auf der Erde.

Dem Beginn der Play-offs in der MBL, wo die Saisonsieger der Daehan Jeguk Mavericks heute Abend im traditionellen Auftaktspiel in New Horizon auf die Astronauts treffen.

Wir berichten von den letzten Arbeiten entlang der Strecke der Marsrallye, welche am nächsten Montag starten wird.

Und dann werfen wir ein halbes Jahr vor dem Beginn der Fussball-Weltmeisterschaft in Deutschland einen Blick auf den derzeitigen Zustand der Nationalmannschaften und küren unsere Favoriten für das Turnier...

...Im Anschluss folgt um 20:45 die Live-Übertragung - mit 8 Minuten Zeitverzögerung zur Erde - vom Fussball-Spitzenspiel der englischen Premier League zwischen Southampton und West Ham. Bis dahin folgen eine knappe halbe Stunde Folk-Klassiker aus über 100 Jahren. Sie hören Sundown von Gordon Lightfoot...

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Wie die CONAE-Marsmission bestätigt, ist man sich mit dem chinesischen Staatskonzern Panzhihua Iron and Steel weitgehend über die Konditionen der Kooperation einig geworden. Der chinesische Stahlkonzern stach damit, unter Vermittlung der CNSA-Mission, mehrere Mitbewerber aus den Fortune 20 aus. Der ausschlaggebende Grund für den Entscheid für Panzhihua war offenbar ein von dem Konzern vorgeschlagenes Konzept, um die Bahnschwellen aus marsianischem Regolith zu fertigen, womit man hofft den Materialverbrauch der Schienen zu senken, welche im neuen Werk in San Brandan gefertigt werden.

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In Daehan Jeguk versammeln sich die vier Teams der zweiten Marsrallye zum bevorstehenden Start. Die koreanische Kolonie, wo sich ohnehin immer viele Besucher tummeln, läuft deshalb dieser Tage fast über. Deshalb wurde kurzfristig in Beagle Kuppel zusätzlicher Platz freigeräumt und mehrere der grossen Touristenrover der Blue Origin Mission bilden vor der Koloniebasis eine Art provisorische Wohnwagensiedlung. Mit der Lizenzierung der Übertragung von der "Eisstrecke" an mehrere Streaming-Netzwerke hat zudem der Sponsor Suntory dafür gesorgt, dass das Ereignis auf der Erde noch breiter vermarktet wird.

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Die Erkundungsrover der UAESA-Mission finden am Südrand von Argyre Planitia ein Kryolith-Vorkommen. Dieses auf der Erde recht seltene Mineral wurde damit auf dem Mars in einem vergleichsweise kurzem Zeitraum gleich zwei mal aufgefunden, einmal von SpaceX in der nördlichen Tiefebene und nun am beinahe entgegengesetzten Ende des Planeten. Der Fund wird deshalb unter den Geologen der Marsmissionen sehr interessiert diskutiert, die daraus eine ganz andere geologische Frühgeschichte des Mars ableiten.

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In den Play-offs verpassen die Daehan Jeguk Mavericks die ganz grosse Überraschung. Sie entscheiden die erste Partie des Best-of-Threes mit einem deutlichen Sieg für sich, doch zwei Tage später gleichen die New Horizon Astronauts die Finalserie wieder aus. Deshalb kommt es zu einer letzten und entscheidenden Partie und in dieser unterliegen die Mavericks den Astronauts letztendlich nach einem bis zuletzt spannenden Spiel 112 zu 103. So bleibt der Pokal der MBA auch in diesem Jahr in der NASA-Kolonie. Dennoch sind sich die Kommentatoren einig, dass den bisher dominierenden US-amerikanischen Teams nun ein gefährlicher Konkurrent erwachsen ist, von dem sie sich auch in den nächsten Saisons viel versprechen.

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Den drei privaten Marsmissionen gelingt in einem seltenen Moment der Kooperation ein Coup. SpaceX, Virgin Galactic und Blue Origin werden im nächsten Jahr gemeinsam einen ganz besonders prominenten Gast als Tourist zum Mars bringen und dort bewirten: Mark Zuckerberg, den reichsten Menschen der Welt. Der einstige Gründer von Meta und heutige Vorstandsvorsitzende von Microsoft wird damit zugleich auch einer der ältesten Touristen sein, der den Mars jemals besucht hat.

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Wie das chilenische Innenministerium in einer Publikation bestätigt, ist die Bevölkerungszahl des Ballungsraums der einstigen Hauptstadt Santiago de Chile offiziell unter die Millionengrenze gefallen. Santiago gehört zu einer ganzen Reihe von Städten auf der Erde, die von der GEA auf der wenig schmeichelhaften Liste der "Potenziellen zukünftigen Wüstungen" geführt wird. Einstige Millionenstädte, bei denen sich die Folgen des Klimawandels aufgrund ihrer geografischen Lage ganz besonders stark auf die Lebensqualität auswirken. Etwa weil die Feuchtkugeltemperatur im Sommer für Menschen praktisch nicht mehr erträglich ist oder sie, wie im Falle von Santiago de Chile, nicht mehr ausreichend mit Trinkwasser versorgt werden können.

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In der Sinbei-Kolonie erscheint eine Studie zur gesundheitliche Entwicklung der gebürtigen Marsianer, die erste welche mit Datenmaterial von allen Kolonien allgemein gültige Aussagen zu treffen versucht. So stellt die Studie unter anderem fest, was viele Kolonisten aus eigener Erfahrung schon vermuteten: Die auf dem Mars geborenen Menschen überragen im Durchschnitt die Generation ihrer Eltern um mehr als 10 cm. Entwarnung gibt sie dagegen beim oft diskutierten Thema Knochen- und Muskelschwund. Die gebürtigen Marsianer weisen da zwar Defizite auf, die für sie einen Aufenthalt auf beispielsweise der Erde zu einer unangenehmen Erfahrung machen würde. Doch ist der Abbau nicht grösser als bei einem von der Erde stammenden Kolonisten nach ungefähr vier Jahren auf dem Mars und führt zu keinen gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

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Im Kosmodrom Gagarin werden zwei Frachter für ihre nächste Mission bereit gemacht: Die vor einer Weile reparierte Archangelsk und die kürzlich von der Venus zurückgekehrte Sapporo. Die beiden Roskosmos-Frachter machen sich auf den Weg um die beiden kleinen Asteroiden abzufangen und in die Umlaufbahn des Mars zu lenken, die man anfangs des Jahres entdeckt hatte.

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Die GEA verkündet, dass die Organisation innerhalb der nächsten zwei Jahre die diversen Emissionshandels-Systeme (insbesondere die drei von der EU, den USA und China geführten Verbünde) auf der Erde zu einem zentral von der GEA gelenkten System zusammenfassen wird. Ausserdem werde man den Emissionhandel auf die Länder ausdehnen, die Stand heute noch keines kennen, womit vor allem Indien und Russland gemeint sein dürften. Direktorin Diamandis argumentiert, dass die bisherigen Systeme jahrzehntelang in ihrer Aufgabe versagt hätten, da die einzelnen Staaten immer wieder Schlupflöcher gesucht oder sogar aktiv eingebaut hätten oder die Preise bewusst niedrig hielten. Die Massnahme ist durchaus umstritten und viele Kritker bemängeln die Zentralisierungs-Wut der GEA und ihre schon fast diktatorische Gängelung der Staaten. Da die Regierungen der USA, Chinas und der EU aber dem Projekt bereits ihre Unterstützung zugesagt haben - und die Erde gerade wieder ein Jahr mit einem Extremsommer hinter sich hat - dürfte die GEA das Projekt dennoch so umsetzen.

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Nach fast zwei Monaten hat sich der Staubsturm über der Tharsis-Region aufgelöst und so kann in Europolis der normale Betrieb wieder aufgenommen werden. Der Sturm sorgte vor allem beim Bau der zweiten Olympia-Kuppel zu Verzögerungen, so dass man trotz des vorhandenen Baumaterials bislang nur das Fundament halbwegs fertig stellen konnte.

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Unbeeindruckt vom Sturm zeigte sich aber die in Europolis stehende Sendeanlage für die Kommunikation mit der Argos-Mission im Orbit des Jupiters. Es gelang den ESA-Ingenieuren die Verbindung trotz des Sturms stets aufrecht zu erhalten, auch wenn vorsichtshalber ein "Notfall-Kontrollzentrum" auf Phobos eingerichtet wurde. Meist gelang es die Satelliten im Orbit auch durch den Sturm zu erreichen und während der heftigsten Phasen wurde über die Anlage bei Martian Viewing umgeleitet.

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In den USA haben die Federalists, einer der drei republikanischen Splitterparteien, am Parteitag entschieden auf eine Kandidatur zu verzichten und Travis Mitchell zu unterstützen, den designierten Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei. Damit sind die Wahlchancen von Mitchell erheblich gestiegen, auch wenn der Entscheid der dritten Partei (den "True Republicans") noch aussteht. Politischen Beobachtern in den USA zufolge sehen die rechtskonservativen Parteistrategen mit dem Rücktritt von Ocasio-Cortez zum ersten mal seit Jahren die Chance gekommen das Präsidentenamt zurück zu erobern und sind deshalb bereit die lange Zeit zwischen den Splitterparteien bestehenden Differenzen zumindest vorerst hinten an zu stellen.

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Die Roskosmos-Frachter Archangelsk und Sapporo kehren von ihrer Mission zum Kosmodrom Gagarin zurück und haben die kleinen Asteroiden im Schlepptau, die sie erfolgreich abfangen konnten. Wie sich herausstellt, haben sie beide eine sehr ähnliche Zusammensetzung, was einen gemeinsamen Ursprung vermuten lässt: Unter einer knapp ein Meter dicken Eisschicht verbirgt sich ein Kern aus lockerem Fels mit Einschlüssen von Kohlenstoffdisulfid.

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Die Nachrichten von den Jupitermonden, obwohl die Argos-Mission beispielsweise kaum Fortschritte bei der Suche nach Leben vermeldet, werden auf der Erde mit grossem Interesse verfolgt. Die ESA-Marskolonie, über deren Kommunikationszentrum ein grosser Teil des Datenverkehrs der Mission läuft, verzeichnet insbesondere zu einem kuriosen Fund besonders viele Anfragen von der Erde: Es war schon länger bekannt, dass das Magnetfeld des Jupiters leichte Elemente einfängt, welche von den Monden aufsteigen, unter anderem Sauerstoff. Im Valhalla Krater auf Kallisto wurden nun kürzlich bei Bohrversuchen in Höhlen dicht unter der Oberfläche Seen aus flüssigem Sauerstoff gefunden. Die Bilder von den blau leuchtenden Seen auf Kallisto sind offenbar ein beliebtes Motiv, das nicht nur von wissenschaftlichen Instituten auf der Erde, sondern auch von Medien sehr häufig angefragt wird.

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In ihrem halbjährlichen Bericht zum Stand der GEA-Projekte stellt sich die Organisation selbst ein nur teilweise genügendes Zeugnis aus. Trotz ihrer Bemühungen hat sich die Temperaturerhöhung in der irdischen Atmosphäre über die letzten Jahre zwar verlangsamt, ist aber noch immer nicht beim Ziel von Null oder Negativ angekommen. Nebst einer Reihe von bereits laufender Kippeffekte beklagt die GEA, dass einige Länder sich der Teilnahme verweigern und man so immer noch blinde Flecken habe. Gegen den Willen von Direktorin Diamandis wurde deshalb die Initiierung grossflächiger Klimakorrektur-Massnahmen beschlossen, was vor allem die Ausdehnung des Geo-Engineerings durch Aerosol-Freisetzung bedeuten wird.

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...hier ist der Wetterbericht auf Radio Mars, in Zusammenarbeit mit dem Marsianischen Wetterdienst.

Eine Frühwarnung geht an die Kolonien im weiteren Umkreis von Hellespontus und auch an alle Rover auf der Noachis Terra-Route von Ahmar Dubai nach Norwegian Blue. Steigende Temperaturen westlich der Hellespontus Montes Bergkette dürften in ca. einem Monat für erhöhte Sturmgefahr in der Region sorgen. Es wird daher empfohlen frühzeitig alle Anlagen zu sichern und Transporte erst nach der Sturmsaison wieder aufzunehmen.

Über Hellas Planitia haben sich unterdessen aufgrund der steigenden Temperaturen die Wolken aufgelöst und sorgen für einen weitgehend freien Himmel. Gute Lichtverhältnisse für alle, welche die berühmten explodierenden Seen besuchen wollen.

Weitere Staubteufel wurden südlich von Martian Viewing gesichtet, alle Roverbesatzungen in der Region sollten die Augen offen halten und entstehende Kleintromben grossräumig umfahren.

Und dann zuletzt noch eine Empfehlung für die Flugreisenden nahe der Tharsis-Region. Mehrere Wolkenbänder ziehen derzeit über die Hochebene und dürften sich ab morgen nicht nur am Olympus Mons sondern auch bei Ascraeus, Pavonis und Arsia stauen. Wer die vier grossen Vulkane mit riesigen Hut-Wolken bewundern will, dem bieten sich in der nächsten Woche also ideale Bedingungen.

...und damit übergebe ich wieder an das Musikprogramm, eine Stunde Future-Bass-Klassiker aus den frühen 2000ern. Es folgen The Chainsmokers mit Side Effects...

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In San Brandan wird das Schienenwalzwerk der CONAE-Mission offiziell in Betrieb genommen. In der Kolonie war zuerst diskutiert worden, ob man mit dem Produktionsbeginn bis zum Eintreffen der Spezialisten von Panzhihua zuwarten solle, entschied sich dann aber dafür jetzt schon eine erste Charge auf Basis der vorhandenen Pläne zu fertigen. Da die Transporte der NASA und SpaceX noch nicht eingetroffen sind, stellt man die ersten Schienen zunächst für den Eigengebrauch, die geplante Strecke nach Bahia Bartolomé her.

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Auf Phobos beginnt in Kooperation mit den taiwanesischen Kolonisten der Bau eines Produktionsbetriebs, über dessen Zweck sich die Kolonieleitung von Roskosmos aber bislang hartnäckig ausschweigt, trotz mehrerer Anfragen der marsianischen Nachrichtensender. Daher wird in den Diskussionsforen der marsianischen Kolonisten viel über das Projekt auf Phobos diskutiert, die beiden häufigsten Nennungen sind dabei "Chipfabrik" und "Waffenmanufaktur".

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In den USA ist eine kontroverse Neuerscheinung an die Spitze der E-Book Charts geklettert. Das Buch "Zwei Dekaden Stillstand" der Autorin Dawn Ritchson setzt sich kritisch mit der langen Amtszeit von Präsidentin Ocasio-Cortez auseinander, deren Ende nun bevorsteht. Ritchson kritisiert, dass unter der Langzeit-Präsidentin der weltweite Einfluss der USA permanent weiter erodiert sei und viel zu wenig gegen die lange Deflation getan wurde, welche dem Land wirtschaftlich schwer zusetzte. Zwar sind kritische Schriften über die Präsidentin nicht gerade selten, ungewöhnlich ist dabei freilich, dass die Kritik hier von einer Autorin kommt, die sich selber den Demokraten zurechnet.

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In Norwegian Blue beginnt man mit dem Ausstoss grosser Mengen der bewährten Mischung aus Asche und Schwefeldioxid, als Gegenmassnahme gegen das Sturmzentrum über Hellespontus. Wie vom Marsianischen Wetterdienst voraus gesagt, hat die Staubkonzentration über den Ebenen westlich von Hellas Planitia in den vergangenen Wochen laufend zugenommen und erste lokale Staubstürme sind bereits entstanden. Das Ziel der norwegische Mission ist es die Ausbreitung des Sturms nach Osten zu verhindern, so dass er die Kolonie nicht beeinträchtigt.

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In Norwegian Blue und Neu-Anfang hatte man den Januar währenddessen sonst damit verbracht die Erkundungsrover auszurüsten und vorzubereiten, mit welchen die norwegische Mission und die CNSA nach weiteren Ressourcen suchen wollen. Der Schwerpunkt der CNSA liegt dabei im Hesperia Planum, der Region zwischen Neu-Anfang und dem Tyrrhenus Mons, während die norwegischen Rover nach Süden in Richtung Dorsa Brevia aufbrechen wollen. Da die Wetterlage aber noch nicht geklärt ist, halten die Expeditionsleiter ihre Fahrzeuge aktuell noch zurück, da sie fürchten vom Staubsturm eingeholt zu werden, sollten die Wetterstationen bei der Eingrenzung des Sturms scheitern.

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Die Blue Origin Mission verkündet die Ankunft von Mark Zuckerberg beim Venus-Aussenposten auf dem Asteroiden Neith. Die dafür umgerüstete Rakete von Blue Origin war zum Jahreswechsel vom Subashii-Tether in Richtung Venus geschleudert worden und hat den inneren Nachbarplaneten der Erde in Rekordzeit erreicht, auf einem viel direkter als üblich gewählten Kurs. Nach einer kurzen Bremsung mittels der Venusatmosphäre hat die Blue Origin-Rakete nun also erfolgreich an Neith angedockt und den berühmten Passagier dort zu seiner ersten Reisestation geführt.

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Vor den Toren von Daehan Jeguk wird mit der Errichtung der Infrastruktur für den sogenannten "Campingplatz" begonnen. Hier sollen zukünftig standardisierte Versorgungsanschlüsse vorhanden sein, bei denen sich die durchreisenden Rover versorgen können und auch die KARI-Kolonie einfach besuchen können. Damit folgt man einem ähnlichen Konzept, das es bei der Amazon Prime Mars Base auch schon gibt, auch wenn es dort eine eher auf die Blue Origin-eigenen Touristenrover zugeschnittene Anlage ist. Um das neue Angebot zu promoten, sind die Projektverantwortlichen wohl auch bei SpaceX vorstellig geworden, mit dem Vorschlag die diesjährige Marsrallye erneut bei Daehan Jeguk zu starten.

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Im Orbit des Mars herrscht in diesen Tagen grosse Aktivität, mit der Ankunft der ersten Welle von Vertragsarbeitern, die über den Subashii-Tether losgeschickt wurden. Insbesondere durch Phobos bewegt sich ein stetiger Strom an Menschen, die auf dem Weg zur Oberfläche sind, um dort ihre zeitweisen Arbeitsstellen anzutreten. Die Anwesenheit mehrerer hundert Mitarbeiter, überwiegend aus den Reihen der Fortune 20 stammend, könnte dabei die Gesellschaft auf dem Mars nachhaltig verändern. Bisher waren die Marskolonien zwar unter sich gut vernetzt, allein durch die Entfernung zur Erde hatte sich über die Jahrzehnte eine gewisse Distanz zur alten Heimat ergeben. So galten die Marsianer in ihren politischen Ansichten immer als mehrheitlich klar links und Marktwirschafts-kritisch. Durch die Präsenz der Fortune 20 über die Vertragsarbeiter und ihre Vertreter in Treverien könnte sich nach der Einschätzung einiger marsianischer Soziologen eine gewisser Verschiebung einstellen.

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Währenddessen ist das Bauprojekt auf Phobos weiterhin ein kontroverses Gesprächsthema. Während es zunächst vor allem unter den marsianischen Kolonisten die Runde machte, haben die Spekulationen mittlerweile auch die Erde erreicht. In einer Rede vor dem Nationalen Volkskongress forderte der Vorsitzende Chen, der eigentlich als Kritiker der chinesischen Marsmission gilt, ultimativ die Bewaffnung von Neu-Anfang, um "chinesisches Territorium" verteidigen zu können. Diese Rede sorgte für massive diplomatische Verwerfungen, so verfassten beispielsweise die Mitgliedsstaaten der IMM eine gemeinsame Erklärung, in der sie sowohl jedwede Aufrüstung auf dem Mars schon mal grundlegend ablehnten und auch grundsätzlich bestritten, dass sich durch die Kolonien auf dem Mars territoriale Ansprüche ihrer Heimatländer ableiten lassen.

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Mit der Ankunft der Raketen von SpaceX beginnt der erste Arbeitsschritt zum Aufbau von MarsLink, der geplanten Internet-Infrastruktur für den Mars über Satelliten. Die vielen kleinen Satelliten werden von SpaceX alle in einem niedrigen Orbit ausgesetzt, um die Signalübertragungszeiten möglichst kurz zu halten. Die Satelliten werden sich also alle auf einer Umlaufbahn befinden, die wesentlich tiefer liegt als etwa der Mond Phobos. Auch Blue Origin bereitet sich auf ihren Teil des marsianischen Internets vor und wird in Kürze mit einem Flugzeug zum Tether starten, um eine Arbeitsmannschaft nach Phobos zu bringen, einem der drei Standorte der geplanten Server.

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Der Sturm über Hellespontus zieht langsam nach Nordwesten und der Marsianische Wetterdienst ist sich mittlerweile sicher, dass er die Hellespontus Montes nicht mehr überqueren wird, da er schon einiges an Stärke verloren hat. Dennoch unterbricht er weiterhin die Route von nach Sinbei nach Hellas Planitia und die Kolonien Sinbei, Benachin, Treverien, Amazon Prime Mars Base und Daehan Jeguk werden alle mittlerweile durch verschlechterte Sichtbedingungen beeinträchtigt. Gemäss dem Wetterdienst wird der Sturm sich weiter nach Norden verlagern und sicher noch einen weiteren Monat über dem Meridiani Planum aktiv bleiben.

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In Benachin beginnt währenddessen ungeachtet des Sturms der Bau der ersten "Bienenwabe" im Saravan-Krater. Man behält das Wetter zwar weiter im Auge, die WAA-Ingenieure sind aber aktuell noch der Meinung, dass es noch sicher genug sei für Arbeiten im Freien, zumindest wenn sie in unmittelbarer Nähe zur Basis stattfinden.

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In Zusammenarbeit mit Aratech beginnt die Marsianische Universität für höhere Technologie eine Werbekampagne auf dem Mars und vor allem auch auf der Erde, um zukünftig mehr Doktoranden für den Campus in der taiwanesischen Kolonie zu gewinnen. Auf der Erde konzentriert man sich vor allem auf Hochschulen und von den Fortune 20 finanzierte Institute in Südostasien und wirbt mit dem hoch innovativen Forschungsstandort Mars. Auf dem roten Planeten wiederum hat man sehr bereitwillig die Doku-Reihe unterstützt, welche das Erste Marsianische Fernsehen über die erste Generation marsianischer Studenten produziert hat, mit der anstehenden Zulassungsprüfung der "ersten Marsianerin" Alia Danayya als den grossen Aufhänger.

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Da von der Blue Origin ausreichend Treibstoff geliefert wurde, wird der Start Expedition der Roskosmos-Mission nach Vesta wie geplant Ende März in Angriff genommen. Unter dem Kommando ihres Skippers Valentin Tichonrawow wird die Nowosibirsk in wenigen Tagen vom Tether in Richtung des Asteroidengürtels beschleunigt werden. An Bord hat der Frachter umfangreiches Material für Bohrversuche, Rover und eine Besatzung von 25 Leuten.

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Auf der Erde vermeldet die Internationale Energieagentur, dass man 2069 den Peak der Gasförderung überschritten habe. In diesem Jahr seien die offiziell gemeldeten Fördermengen erstmals in einer Weise zurück gegangen, aufgrund der man einen langfristigen Umkehrtrend vermutet. Noch ist umstritten worauf dieser Peak zurück zu führen ist, auch wenn die Nachricht einen Preisschock für Erdgas ausgelöst hat. Kritiker der GEA machen die internationale Umweltorganisation dafür verantwortlich, dass sie seit langer Zeit die Erschliessung neuer Vorkommen behindere, ohne dass ein Ersatz in ausreichender Menge zur Verfügung stehe.

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