Der Rote Planet - Der Nachrichtenticker

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Virgin Mars Entertainment, der Betreiber von Welle Noctis, kündigt an die gesamte Infrastruktur des Senders langfristig komplett auf das Marslink-Internet umstellen zu wollen. Nach der Freigabe der marsianischen Netzwerks übersteige die Zahl der Zuhörer über das Internet inzwischen bereits diejenigen, die den Sender noch klassisch über Mittelwelle hören. Daher prüfe man von nun an regelmässig, ob es noch sinnvoll die Sendeanlage für Funk zu nutzen.

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Die Union von Bishkek steht wenige Jahre nach ihrer Gründung bereits vor dem Ende. Nach den usbekischen Regionen hat auch die Regierung von Tadschikistan die Union aufgekündigt und will den von ihr noch kontrollierten Rumpfstaat wieder in die Unabhängigkeit führen. Die von der chinesischen Volksbefreiungsarmee unterstützten Streitkräfte der Union mussten angesichts zahlloser Aufstände überall im Westen ihre Stellungen aufgeben und die zerschlagenen Verbände fluten ins kirgisische Kernland zurück.

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Mit den Sinbei Wolves, dem Team der taiwanesischen Kolonie Sinbei, gewinnt erstmals eine Mannschaft die renommierte Basketball-Meisterschaft der marsianischen Liga. Im letzten Spiel der Play-offs gegen die New Horizon Suns gewinnen die Wolves mit einem denkbar knappen Vorsprung von zwei Punkten, nachdem ihnen wenige Sekunden vor Schluss noch ein Wurf von der Dreierlinie gelang.

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Der norwegische Kolonieleiter Mustrum Ridcullson heiratet am "Mars-Tag" (an dem in Norsk blått traditionell immer der Start der ersten Rakete der norwegischen Mission zum Mars gefeiert wird) in einer grossen traditionellen Zeremonie seine Verlobte Maja Oftedal. Das gut besuchte Hochzeitsfest des Kolonieleiters mit der Doktorandin wird wegen des grossen Andrangs kurzfristig in die Skihalle verlegt, dem grössten Raum in der norwegischen Kolonie. Die Feier dauert am Ende auch viel länger als ursprünglich geplant, die letzten Gäste verabschieden sich erst am Mittag des nächsten Tages.

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Gewalttätige Proteste in São Paulo legen seit Wochen den Hafen von Santos lahm, den wichtigsten Hafen Lateinamerikas. Die Proteste in der brasilianischen Metropole richten sich gegen die Maisexporte, die über diesen Hafen in alle Welt erfolgen. Auf dem Weltmarkt ist insbesondere infolge der Missernten in den USA der Preis für Mais massiv angestiegen, nebst diversen anderen Nahrungsmittel. Und während der Preisanstieg in den USA und Europa auch schon zu heftigen politischen Debatten geführt hat, ist der Preis für die einheimische Bevölkerung Brasiliens zu einem bedrohlichen Problem geworden. Die Demonstranten kritisieren, dass Spekulanten aus dem reichen Norden das Land ausplündern würden und wollen deshalb mit ihren Protesten die Ausfuhr verhindern.

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Bei der dritten Veranstaltung erreichen erstmals in der Geschichte der Mars-Rallye nicht alle Rover das Ziel. Xanthe Terra erweist sich für zwei der vier Teams als ein zu schwieriges Gelände, so dass sie aufgeben und sich von den Begleitfahrzeugen von SpaceX abholen lassen müssen. Das Team Boca Chica muss sein Fahrzeug wegen mechanischer Schäden am Fahrgestell aufgeben und das Team Austin gerät zwischen zwei Dünen auf so unbeständiges Gelände, dass sich ihr Rover festfährt. Gewonnen wird das Traditionsrennen vom Team Osaka, das am Ende der fünf Etappen mehrere Stunden Vorsprung heraus gefahren hat.

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Im noch jungen marsianischen Internet erfreut sich ein Online-Spiel grosser Beliebtheit, das einige Programmierer der Blue Origin Mission in ihrer Freizeit entwickelt haben. Das Szenario des "Mongolensturms" spielt ist eine Alternativweltgeschichte, in der die Erde im 15. Jahrhundert von Mongolischen Reich erobert wurde. Da das Spiel anfangs nur für zwei Dutzend Mitspieler konzipiert war, welche die Rolle von Staatenlenkern in dieser Welt übernehmen, ergänzen die Programmierer nun eilends die Herrscher von Staaten, die sie vorher nicht als spielbar vorgesehen hatten.

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Der Zusammenbruch der Union von Bishkek löst erneut eine Fluchtbewegung in Zentralasien aus. Nebst dem iranischen Protektorat Herat ist diesmal auch die chinesische autonome Region Xinjiang davon stark betroffen. Da die Volksbefreiungsarmee im Chaos des Abzugs aus weiten Teilen der kollabierenden Union den Grenzschutz über Monate nicht überall sicherstellen konnte, überqueren tausende Flüchtlinge die Grenze in die Volksrepublik bei der Dsungarische Pforte und dem Terskej-Alatau Bahntunnel.

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Wie in jedem Jahr markiert der Januar den Beginn der Versorgungsflüge für die Marsmissionen. Bei zwei Missionen kommt es dabei zu Zwischenfällen:

Die Rakete der WAA kann nicht wie geplant starten, weil eine Wetteranomalie Westafrika in Atem hält. Mitten in der Winter-Trockenzeit gehen extreme Regenfällen entlang der gesamten Küste nieder und verunmöglichen den Start von der Sea Launch Plattform aus. Da die Meteorologen noch unsicher sind wie lange diese Wetterlage anhalten wird, lässt sich nicht sagen, ob die Rakete inklusive der Kolonisten an Bord noch rechtzeitig wird starten können.

Noch schlimmer wird die KARI getroffen. Die vom Naro Space Center aus gestartete Rakete gerät kurz nach dem Start unkontrolliert ins Schlingern. Von den 15 Kolonisten an Bord können sich 6 mit dem Notfallausstieg-System retten, 9 kommen bei dem Unfall ums Leben. Auch die transportierten 100 t Kunststoff gehen bei dem Unfall verloren. Die Tragödie über Korea ist der erste Zwischenfall seit fast einem Erden-Jahrzehnt, bei dem Todesopfer bei Flügen zum Mars zu beklagen sind.

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Zeitgleich mit den Versorgungsflügen für den Mars werden über den Subashii-Tether auch die ersten Lieferungen für die Jupiterkolonien auf den Weg geschickt, deren Lieferfenster sich in diesem Jahr mit denen der Marsmissionen überschneidet. Als erstes beginnt man mit der Karahna, das Raumschiff der Argos-Mission wurde von der UNOJA in aller Eile technisch überholt und für eine zweite Reise bereit gemacht, zusammen mit fast 100 Freiwilligen.

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In Doha treffen sich Vertreter der Vereinigten Arabischen Emirate, Katars, Kuwaits und des saud-arabischen Rumpfstaates. Anlass ist die Unterzeichnung eines Bündnisses, das sich gegen die fortwährende Expansion der Ägyptischen Föderation richtet, welche auch von den Nachbarn des geschlagenen Saudi-Arabiens zunehmend mit Sorge betrachtet wird. Der Vormarsch der ägyptischen Armee war nach der Einnahme des Hedschas vorerst gestoppt worden, als Angriffe auf die rückwärtigen Linien der Ägypter zum Abbruch der Operationen führte. Mittlerweile gilt es als offenes Geheimnis, dass wohl von den neuen Bündnispartnern finanzierte Starkov-Söldner für diese Attacken verantwortlich waren, die von ihren Basen in Israel und Jordanien aus operierten.

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Die Kolonieleitung von Sinbei verkündet anlässlich der Ansprache zum Chinesischen Neujahrsfest, dass man ein ambitioniertes neues Projekt in Angriff nehmen wolle. Die geplante Kuppel für die Kolonie soll demnach nicht wie vergleichbare Konstruktionen auf dem Mars auf flachem Gelände oder in einem kleinen Krater zu stehen kommen. Vielmehr plane man die Schluchten, in welchen sich die taiwanesische Kolonie befindet, an einer geeigneten Stelle zu überdachen. Favorisiert wird aktuell wohl das Nirgal Vallis direkt an seinem Zusammenfluss mit dem Uzboi Vallis, einen Kilometer westlich von Sinbei, da das Tal dort nur gut drei Kilometer breit ist. Langfristig plane man aber die beiden Täler auf mehreren Kilometern Länge, bis hin zu den beiden Bergbau-Kratern zu überdachen. Das Projekt wird gemäss den Ingenieuren der Mission aber einiges an Vorbereitung und Planung benötigen, da man die Hänge prüfen und entscheiden muss, ob sich die traditionellen Kuppelkonstruktionen oder die Benachin-Bienenwaben besser für die Überdachung eignen.

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Im Kosmodrom Gagarin auf Phobos wird die Expedition nach Vesta vorbereitet, um dort die Errichung einer Kolonie im Asteroidengürtel zu beginnen. Die Expedition hat dafür ganze drei Frachter angefordert, weshalb die Tirana, die Aqtöbe und die Naha beladen werden. Offenbar gestaltet sich aktuell die Suche nach Freiwilligen noch etwas schwierig, da die Vesta-Mission eine Reise weg vom Mars bedeuten wird und die Teilnehmer der Expedition sich daher darauf einstellen müssen wieder relativ isoliert auf Vesta zu leben, fast wie zu Beginn der Marsbesiedlung.

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In Washington, D.C. wird Travis Mitchell zum 51. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt. Der Kandidat der Republikanischen Partei hatte sich, mit Unterstützung der Federalists, in der Wahl knapp gegen die Kandidaten der Demokraten und der New Libertarians durchgesetzt. Anders als seine Amtsvorgängerin gilt Mitchell als ein strikter Isolationist und später Verfechter der America First-Bewegung der 20er.

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Die Nachrichten des Tages hier auf dem Ersten Marsianischen Fernsehen. Heute mit Nissim Shamir und Cho Da-in.

Werfen wir einen Blick auf die Top-Themen von heute Abend:

Um dem drohenden Personalengpass zu begegnen, reduziert man bei der Roskosmos-Mission den vorgesehenen Personalbestand der Vesta-Kolonie. Des weiteren ist man in Verhandlung mit den Zeitarbeitern und versucht diesen mit entsprechenden Bonuszahlungen den Einsatz auf Vesta schmackhaft zu machen. Später in der Sendung unser Bericht von den Startvorbereitungen im Kosmodrom Gagarin.

In Brüssel trifft sich die EU-Kommission zu einem Krisengipfel. Die schrittweise Aufschaltung des kontinentaleuropäischen Smartgrids ist nur noch ein Jahr entfernt und in einem Bericht hat die Generaldirektion Energie davor gewarnt, dass bei drei Ländern noch massive Defizite bestehen, in Deutschland, Kroatien und Ungarn. Diese sind beim Ausbau der notwendigen Netzinfrastruktur so weit im Rückstand, dass die Generaldirektion es für nicht mehr realistisch hält, dass sie das verbleibenden Jahr noch werden aufholen können. Am Gipfel soll nun darüber entschieden werden, ob das gesamte Projekt verschoben wird oder man radikale Massnahmen ergreift, die wohl in der teilweise Abtrennung der drei Länder vom UCTE-Verbundnetz gipfeln könnten.

Und dann noch eine Reportage aus New Horizon. Dort haben die Vorbereitungen zu einem ungewöhnlichen Ereignis begonnen, in der Kolonie feiert man in diesem Jahr zum zweiten mal den Texas Independence Day. 2070 hatten die aus Texas stammenden Kolonisten diesen erstmals in grösserem Masse gefeiert und der Anlass hatte sich sofort grosser Beliebtheit erfreut...

...und damit verabschieden wir uns in das Abendprogramm. Im Anschluss folgt ein mittlerweile fast 100 Jahre alter Klassiker, Taxi Driver von Martin Scorsese.

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Die Planer der alljährlichen Marsrallye geben die vorgesehene Strecke des Langstrecken-Rennens im Marsjahr 12 bekannt. Nachdem sich die grossen Dünen von Xanthe Terra im letzten Jahr doch als überraschend tückisch erwiesen hatten, kehrt man zu einer bewährten Route zurück. Diesmal soll die Rallye von Daehan Jeguk aus nach Bat Canyon führen und das wieder über das Eisfeld bei Benachin. Gewisse Anpassungen gibt es aber dennoch, so soll die Strecke diesmal zuerst einen Abstecher durch das anspruchsvolle Gebiet im Iani Chaos nehmen und der Abstieg in die Valles Marineris wird nicht schon bei der Amazon Prime Mars Base sondern erst bei Benachin erfolgen.

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Die Wetteranomalie vor der Küste von Westafrika beginnt sich langsam aufzulösen, nach wochenlangen sintflutartigen Regenfällen. Das Kommandozentrum der WAA-Marsmission gibt bekannt, dass man bereits daran ist die Sturmschäden an der Sea Launch Plattform zu beseitigen und alles daran setzen wird den Start allenfalls mit reduzierter Ladung noch innerhalb des sich rasch schliessenden Zeitfensters für die Reise zum Mars zu schaffen.

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In Daehan Jeguk wird verkündet, dass man nach Ankunft der iranischen Kolonierakete in beiden Doppelkolonie eine symbolische Gedenkfeier für die Opfer des Absturzes in Korea stattfinden soll. An dem Tag werden alle nicht überlebensnotwendigen Arbeiten in den Kolonien der Mission ruhen, selbst Radio Mars und das Erste Marsianische Fernsehen werden mit Wiederholungen in einem reduzierten Betrieb senden.

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Die Aussen- und Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten und Indiens treffen sich in Singapur zur Unterzeichnung eines Abkommens, das die Abtretung einiger US-amerikanischer Stützpunkte im indopazifischen Raum besiegelt. Die bisher vom United States Indo-Pacific Command genutzten Stützpunkte auf den Philippinen und im Indischen Ozean sollen nach dem Willen der neuen US-Regierung in naher Zukunft nicht mehr für die amerikanischen Streitkräfte genutzt werden und mit der Abtretung soll wohl garantiert werden, dass durch sie weiterhin eine gewisse Eindämmung des alten Rivalen Chinas gewährleistet ist.

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In der norwegischen Kolonie Norsk blått wird der Grunnlovsdag gefeiert, der norwegische Nationalfeiertag. Um das Fest angemessen begehen zu können, hat man mit der Tether-Lieferung gerade noch rechtzeitig unter anderem Bunads liefern lassen, die traditionellen norwegischen Trachten. Ein grosser Umzug zieht durch die inneren Habitate und dann zur grossen Skihalle, die man zum Festzelt umfunktioniert hat. Dort wird den ganzen Tag über mit ebenfalls importierten norwegischen Spezialitäten gefeiert, die Ingenieure müssen den Luftumsatz in der Halle laufend höher drehen, weil der Geruch des Lutefisks dann doch recht schwer in der Luft hängt. Auch aus anderen Kolonien sind Gäste angereist, interessanterweise vor allem viele Besucher aus den ISRO-Kolonien. Auch wenn das Fest sehr gut besucht ist, fällt doch auf, dass bei der Veranstaltung die norwegischen Kolonisten fast vollständig teilnehmen, während die beiden nächstgrösseren Einwohnergruppen (Schweden und Litauer) der Veranstaltung in etwas grösserer Zahl fernbleiben.

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Gerade noch rechtzeitig startet vor der Küste von Ghana die Rakete der WAA-Marsmission mit den westafrikanischen Kolonisten an Bord. Da man sich schon ausserhalb des idealen Zeitfensters für den Transit zum roten Planeten befindet, wird die Rakete während des Fluges stärker beschleunigen müssen als sonst üblich. Daher musste man notgedrungen die Ladung um die die Hälfte reduzieren und mit 50 t Kunststoff weniger als geplant losfliegen, um den Platz für zusätzlichen Treibstoff frei zu haben.

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Mehrere Börsenplätze schliessen am 17. Mai (nach irdischer Zeitrechnung) 2072 in einem starken Minus. Dies nachdem der Exekutivrat der GEA bestätigt hat, dass der CO2-Zertifikatepreis auf 250 Dollar pro Tonne ansteigen wird. Die GEA hatte in den vergangenen Jahren mit grossem Aufwand die meisten Emissionshandelssysteme der Welt unter ihrem Dach zusammengeschlossen und so dem jahrzehntelangen Wettbewerb um Schlupflöcher weitgehend ein Ende gesetzt. Die Anhebung auf 250 Dollar folgt zwar dem schon vor langer Zeit von der GEA verkündeten Fahrplan, der 2072 diese erneute Erhöhung vorsah. Viele Wirtschaftsexperten waren aber zuletzt fest davon ausgegangen, dass die GEA die Anhebung angesichts der schwächelnden Wirtschaft in Europa und China verzögern würde. Dadurch wurden viele Börsenhändler doch recht unerwartet von der Ankündigung getroffen und verkauften in einer regelrechten Panik die Aktien in CO2-intensiven Industrien, was im Verlaufe des Tages auch die Papiere zahlreicher anderer Unternehmen mit in den Abwärtsstrudel zog.

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Sivan Barzani, der Innenminister der koreanisch-iranischen Doppelkolonie, stellt in einer Diskussionssendung auf Radio Mars seine Pläne zur besseren Verständigung zwischen den drei grossen Einwohnergruppen der Kolonie vor. Die neue Koloniebasis Genezareth soll hierfür die Modellsiedlung werden, bei der Arbeitsgruppen und Wohneinheiten nach gewissen Mindestanteilen durchmischt werden, auch auf die Gefahr hin bewährte Prozesse damit etwas weniger effizient zu gestalten.

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Westlich von Hellas Planitia beginnen die CNSA und die norwegische Marsmission mit der gemeinsam koordinierten Ressourcensuche. Die Erkunder der beiden Missionen werden sich auf die Region Promethei Terra konzentrieren, die Rover der CNSA beginnen beim Reull Vallis und wollen sich dann in Richtung von Richtung Euripus Mons vor arbeiten, während sich die norwegischen Rover im Süden vom Promethei Mons aus bis zum Wallace Krater vor arbeiten werden.

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Bei einer Versuchsanlage zur Methanydrat-Förderung der ADNOC vor der Küste Afrikas kommt es zu einer Destabilisierung der Clathrates. Durch die schlagartige Freisetzung des Methanydrats und die anschliessende Rutschung wird eine Flutwelle ausgelöst, die auch mehrere 100 km entfernt an der westafrikanischen Küste noch registriert wird, als dort die Pegel in den Hafenstädten kurzzeitig ansteigen. Anders als bei dem Ausbruch, der seinerzeit die Zerschlagung von BP-Exxon zur Folge hatte, wurde der Versuch der ADNOC aber von unabhängiger Seite überwacht und war von der ECOWAS abgesegnet worden. Auch wenn die ADNOC somit wohl keine rechtlichen Folgen zu befürchten hat, könnte der Zwischenfall das Ende für andere angemeldete Versuche bedeuten. GEA-Direktorin Diamandis hat bereits angekündigt, nun ein weltweites Verbot zur Methanhydrat-Förderung anzustreben.

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Ein Bild, das von der IMM von der Kasumir-Raumstation aus aufgenommen wurde, erfährt derzeit sehr grosse Aufmerksamkeit auf dem Mars. Das Bild zeigt ein leichtes grünes Schimmern über dem Nordpol des roten Planeten, die ersten Polarlichter seit der Mars vor 1,5 Milliarden Jahren sein eigenes Magnetfeld verlor. Der Effekt kam dadurch zustande, dass der Orbitmagnet einen derzeit sehr starken Sonnenwind umlenkt und die Solarspiegel der IMM alle auf das Planum Boreum konzentriert sind, um dort das Trockeneis des Pols freizusetzen. Dadurch hatte sich kurzzeitig genug Stickstoff in der obereren Atmosphäre angesammelt, der durch den abgelenkten Sonnenwind ionisiert wurde.

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Wie die Roskosmos-Marsmission auf eine Anfrage vom Ersten Marsianischen Fernsehen hin bestätigt, hat die Asteroidenüberwachung von Roskosmos und der CNSA zwei neue Asteroiden ausfindig gemacht, deren Bahn sich voraussichtlich in 2074 mit derjenigen des Mars kreuzen wird. Die Astrodynamiker der Mission seien bereits daran ihre genaue Flugbahn zu verifizieren und den Kurs für die Frachter zu berechnen, um die beiden Asteroiden abzufangen ohne dass sie dem roten Planeten gefährlich werden können.

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Nicht lange nach dem Abflug der letzten Versorgungsflüge der CNSA in Richtung des Mars wird im chinesischen Kosmodrom Taiyuan der Start zweier Raketen zum Mond vorbereitet. Die Flüge sind Teil einer Kooperation mit mehreren Firmen aus der Privatwirtschaft und sollen die Entwicklung der chinesischen Mondbasis erheblich voran bringen. Bei der Mission soll deshalb unter anderem im Mare Imbrium nach Ressourcen gesucht werden, um den im Gegensatz zum Mars noch kaum entwickelten Mond für die Volksrepublik wirtschaftlich nutzbar zu machen. Ausländische Beobachter vermuten hinter der Mission die nächste Eskalationsstufe des Machtkampfes, der zwischen der CNSA und den Strategischen Kampfunterstützungstruppen der Volksbefreiungsarmee um die Hoheit über die Weltraummissionen Chinas tobt.

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Die Suchrover der CONAE finden am Rande des Grossen Steilhangs ein weiteres unterirdisches Wasservorkommen am Rande des Vulkankraters Eden Patera, rund 750 Kilometer von Bahia Bartolomé entfernt. Die Rover der CONAE werden sich weiter ins ursprünglich geplante Suchgebiet Ismenia Patera vor arbeiten, der Fundort beim Vulkankrater gilt für die Kolonieleitung aber schon als der ideale nächste Standort für eine dritte Koloniebasis.

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Wenige Wochen nach der Erfolgsmeldung der IMM zu den Sonnenspiegeln verzeichnet die Mission ein Problem mit einem der eingesetzten Spiegel. Die Bodenstation hat Probleme damit ihn zu steuern, da er nur noch sehr verzögert oder gar nicht auf übermittelte Positionskorrekturen reagiert. Dadurch hat sich der Brennpunkt schon mehrere hundert Kilometer weg vom Zentrum des marsianischen Nordpols verschoben.

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Subashii verkündet die Übernahme eines weiteren Aktienpakets, das ein Grossaktionär bislang an Roskosmos gehalten hatte. Damit ist der Fortune 20 Konzern zum grössten Aktionär von Roskosmos nach Direktorin Wissotzkaya geworden. Der Konzern begründete den Schritt damit, dass man sich für weitergehende Kooperationen mit Roskosmos absichern will. Zur Stunde trifft sich der Vorstand von Subashii in Tokio unter strenger Geheimhaltung mit den Partnern von Roskosmos, um über die nächsten Schritte zu beraten.

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... und nach Don't Go Yet von Camila Cabello folgt nun die Mittagsausgabe der Nachrichten hier auf Welle Noctis, mit den heutigen Top-Themen:

Der diesjährige Nobelpreis für Medizin geht an drei Preisträger, Jennifer Lindman, Gregg Mayer und Tu Kao, den Projektleitern der Forschergruppe bei Microsoft, welche die neue Generation der sogenannten Augmentationen entwickelte. Dass ihnen der Preis schon nach so kurzer Zeit verleiht wird, unterstreicht noch mal die Bedeutung ihrer Entwicklungen. Mehr dazu später im Schwerpunkt unserer Sendung.

Eine weitere Fusion im umkämpften Markt? Die Geschäftsführung von SpaceX bestätigt in einer Erklärung die seit einigen Tagen kursierenden Gerüchte, dass der Konzern dem Konkurrenten Blue Origin ein Angebot für eine Übernahme der Marsmission gemacht hat.

Die UNOJA vermeldet die erfolgreiche Landung auf dem Jupitermond Ganymed, was auch von der Kommunikationsstation in Europolis bestätigt wird, welche in ständigen Kontakt zum Raumschiff Karahna steht. Nördlich der Höhenzüge von Babylon Sulci wurde nahe des Äquators der Grundstein für die Koloniebasis Prospero gelegt...

...wir beenden die heutige Ausgabe mit den Wettervorhersagen, wie immer zur Verfügung gestellt vom Marsianischen Wetterdienst. Für das Meridiani Planum ergeht eine lokale Sturmwarnung, vom Terra Sabaea zieht ein Staubsturm in die Region und wird sie voraussichtlich nächste Woche erreichen. Allen Missionen wird geraten so lange die Transporte ausserhalb der Habitate einzustellen, wenngleich der Wetterdienst nicht mit einer lange anhaltenden Wetterlage rechnet.
Nördlich des Olympus Mons sind dieser Tage die ersten Anzeichen der alljährlichen Wolkenbildung zu beobachten, die vom Mare Boreum in die Tharsis-Region zieht.
Und im Hellas Planitia wird in wenigen Wochen die erste Saison der spektakulären Phasenübergänge bei den explodierenden Seen beginnen, als Empfehlung für alle Besucher, die dieses Jahr zu ihnen reisen wollen.

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In Ahmar Dubai beginnen an diesem Wochenende die Eröffnungsspiele der diesjährigen Cricket-Saison auf dem Mars. In der UAESA-Basis werden diesmal mehr Besucher erwartet als in den Vorjahren, da eine grosse Zahl an Touristen sich in der Amazon Prime Mars Base für einen der Plätze in den Flügen nach Argyre Planitia beworben hat. Unter anderem wird Blue Origin auch einen Flug von Bat Canyon aus durchführen, die Kolonieleitung will offenbar hinsichtlich der laufendne Verhandlungen auf der Erde ihren guten Willen (und den Wert ihrer Mission) zeigen.

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Die Stürme über dem Meridiani Planum sind schon nach wenigen Tagen, noch schneller als vom Marsianischen Wetterdienst vorher gesagt, wieder abgeklungen. Daher haben die Missionen in der Region ihre Tätigkeiten ausserhalb der Habitate bereits alle wieder aufgenommen.

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Im Hedschas hat offenbar der lange erwartete Angriff der Starkov-Söldner auf die ägyptischen Truppen begonnen. Übereinstimmenden Berichten aus Jordanien und Saudi-Arabien zufolge waren Explosionen in mehreren Stützpunkten in der Umgebung von Tabuk zu sehen, wo die Ägypter zuletzt in Erwartung des Angriffes ihre Truppen konzentriert haben. In der wöchentlichen Politiksendung "Contra" auf Welle Noctis wundern sich die in der Sendung hinzu geschalteten Militärexperten ein wenig darüber, weshalb die Truppen von Starkov ausgerechnet den stärksten Punkt in der ägyptischen Stellungen angreifen sollten un vermuten hinter den Meldungen eher ein Ablenkungsmanöver.

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Die Roskosmos-Marmission hilft der IMM bei ihren Problemen mit dem Sonnenspiegel aus. Mitte Juni wird der Frachter Archangelsk losgeschickt, der den aus seiner Position weg gedrifteten Spiegel ins Schlepptau nimmt und zur Kasumir-Raumstation bringt. Dort werden die Techniker der IMM die Schäden an der Konstruktion begutachten, damit man ermitteln kann aus welchem Grund das Steuerungssystem versagte.

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NorsCorp verkündet, dass die bisherigen Weiterentwicklungen an den Anlagen in Martian Viewing die Produktion des dortigen Lichtbogenofens um fast einen Drittel steigern konnten. Tatsächlich ist Virgin Galactic dadurch unerwartet in die Position geraten, dass man fast nicht genügend Mineralien fördern und liefern kann, um die Anlage noch zu versorgen. Daher ist NorsCorp zuversichtlich in Kürze über die Rohstoffbörse in Treverien eine Versteigerung über eine grössere Menge Metall durchführen zu können, zeitgleich mit der demnächst anstehenden Versteigerung von Kunststoff durch Total.

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Die Ägyptische Föderation gerät nach den Angriffen auf ihre Streitkräfte im Hedschas auch weiter im Süden überraschend unter Druck. Eine Hungerrevolte in Gonder greift rasch auf die gesamte entmilitarisierte Zone über, die Ägypten nach dem Krieg gegen Äthiopien im Quellgebiet des Blauens Nils geschaffen hatte.

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Am 1. Juli feiern die Anhänger des Freien Mars in vielen Koloniebasen demonstrativ den Konjunktionstag, den Tag, an dem sich die Erde auf der anderen Seite der Sonne und damit am weitesten entfernt vom Mars befindet. Die Feiern finden in der Regel nicht als grosser Anlass statt, da die Verwalter der Basen oftmals Vorbehalte gegen die Veranstaltungen haben und Versammlungen möglicherweise vielerorts nicht zugelassen hätten. Die drei einzigen erwähnenswerten Ausnahmen ereignen sich in Adélie, Daehan Jeguk und Benachin, wo sich die Feiernden mehr oder weniger spontan in den Kuppeln versammeln. Die Feierlichkeiten umfassen in der Regel gemeinsame Mahlzeiten und Trinkrunden, die dann am frühen Abend mit kurzen Ausflügen ausserhalb der Habitate enden, von wo die Teilnehmer als symbolische Handlung ein wenig Marsstaub mitnehmen.

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Die Frachter der Roskosmos-Mission erreichen planmässig den grossen Asteroiden Vesta im Asteroiden-Hauptgürtel. Die Tirana hat bereits mit dem Landeanflug an die designierte Landezone begonnen, während die beiden anderen Schiffe vorerst noch einen kleinen Abstand zu Vesta halten bis die Besatzung an Bord der Tirana die Arbeiten abgeschlossen hat. Gerüchten zufolge hätten die Skipper der Aqtöbe und der Naha aufgrund einer recht unsanften Landung der Tirana Bedenken gehabt auch auf Vesta zu landen. Ivan Gaidar, der Kolonieleiter des neuen Aussenpostens 'Sputnik' hat in einem (zeitverzögerten) Interview mit Radio Mars allerdings diesen Gerüchten widersprochen, die sofortige Landung der beiden anderen Schiffe sei von vornherein nicht geplant gewesen.

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In London toben seit Wochen unerwartet heftige Proteste gegen die Handelspolitik der liberaldemokratischen Regierung. Die Demonstranten werfen Premierminister Mariner vor mit seiner Zollpolitik die derzeit äusserst hohe Inflation in England mitverantwortet zu haben, die vor allem aus stark steigenden Lebensmittelpreisen resultiert. Mariner habe etwa die Verhandlungen eines neuen Freihandelsabkommens mit der Europäischen Union aus verhandlungstaktischen Gründen zu lange verzögert und der englische Verbraucher zahle nun die Zeche. Von einigen Nationalökonomen auf dem Kontinent wird allerdings angemerkt, dass dies nur die halbe Wahrheit sei, denn die stark rückläufigen Lebensmittelexporte Lateinamerikas hätten schliesslich weltweit für rasant steigende Preise gesorgt, England sei nur überdurchschnittlich stark davon betroffen.

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