Unser Haupthaar spiegelt nicht nur unseren Style oder unsere Identität nach außen wider, sondern ist auch ein wichtiger Marker für körperinterne Prozesse. So lassen sich an einem einzigen Haar der Gesundheitszustand, die Schadstoffbelastung, Mangelzustände, Substanzmissbräuche oder auch das Stresslevel einer Person ablesen. Wo ein Bluttest nur eine Momentaufnahme zulässt, kann eine Haaranalyse einen umfassenderen Einblick in den Körper gewähren: So kann man den Konsum von Alkohol noch drei Monate später, den Konsum von Drogen sogar noch bis zu sechs Monate später in den Haaren nachweisen. „Bei der Haarbildung werden im Blut vorhandene Wirkstoffe in das Haar eingelagert und können auch durch Haarbehandlung wie Waschen und Tönen nicht vollständig entfernt werden“, heißt es in einer Bekanntmachung des Umweltbundesamtes zur Haaranalyse.
Diesen Umstand nutzen auch Historiker*innen: Durch Haaranalysen von Mumien konnte zum Beispiel schon ein möglicher Drogenkonsum im Alten Ägypten aufgedeckt werden.