Ich muss ja sagen, dass ich diese "Hose" wesentlich besorgniserregender als die unvorbereitete Spontanreise finde!
Ich muss ja sagen, dass ich diese "Hose" wesentlich besorgniserregender als die unvorbereitete Spontanreise finde!
Ihr seid ganz schön fies zu Wiwi
Die Story die ich euch 2014 versprochen habe!
Die Bahnhofshalle war zu und Wiwi hatte keine Ahnung mehr wohin...
Interessant ist, dass ich anscheinend - anders als in meiner Erinnerung - an dem Abend laut meinem Tagebuch noch etwas in der Stadt umher glaufen bin, einer Spanierin beim Geige spielen zugehört habe (was in meiner Erinnerung erst später war), doch um irgendwo länger zu bleiben war es mir zu kalt Also beschloss ich meinen Gang ans Meer vor zu ziehen, welches ich schon von der Altstadt aus sehen konnte. Soweit konnte es also nicht sein.
Zwei gegen 4 Uhr machte ich dann das erste Mal wieder rast. Das Gepäck zu schwer und das Meer irgendwie nicht so nah wie ich dachte. Ich setze mich auf eine Bank an einem Kanal. Heute nachgeschaut muss das in Leith gewesen sein. Ich raffte mich nochmal auf - auch auf der Bank war es zu kalt und soweit konnte es nicht mehr sein, doch ich hatte keinen Plan wo lang Doch dann hielt ein Taxi nicht weit von mir an und ein Pärchen stieg aus. Sichtlich angetrunken und bester Laune waren sie meine einzige Chance an Auskunft. Also fragte ich höflich nach dem Weg zum Meer und erhilt erstmal eine Gegenfrage: "Wie bist du denn unterwegs?" (natürlich auf Englisch) Auf meinen etwas verwirrten Blick hin begann er diverse Verkehrsmittel aufzuzählen. "Bist du mit dem Fahrrad unterwegs? Oder mit dem Roller? Oder einem Skatboard?" Ich glaube er hat noch mehr aufgezählt, immer unterbrochen von einer kurzen Pause um zu überlegen was noch möglich wäre, bis ich ihn unterbroch und meinte. "Nein, nur zu Fuß." - Er ließ sowas raus wie "Uuuh, das ist schlecht" und erklärte mir dann, dass ich zwar nicht weit vom Meer wäre, aber am Frachthafen gelandet wäre und ja wahrscheinlich zum Strand wollen würde, was in der Tat richtig war, nur leider gänzlich ungünstig... Zum Strand wären es nochmal gut eine Stunde Fußweg. Ich bedankte mich für die Auskunft und das Pärchen verschwand - nach dieser für sie wahrscheinlich skurielen Begegnung - nicht minder amüsiert hinter der Haustür.
Tja, dann stand ich wieder da. Eigentlich schon total erschöpft und Plan los Doch was blieb mir anderes übrig als weiter zu gehen? Mit dem Strand hatte ich wenigstens ein Ziel! Irgendwann begann dann auch die Morgendämmerung...
Mittlerweile war es schon halb sieben. Seit meiner Ankunft habe ich noch nicht geschlafen, doch mein Ziel war in greifbarer Nähe! Und gut 20 Minuten nach dem Foto saß ich tatsächlich, pünktlich zum Sonnenaufgang, am Strand
Es war ein herrlicher Moment und ich hatte das Gefühl, dass sich dieser weite und anstrengende Weg gelohnt hat. Dort kuschelte ich mich dann, etwas von den Sonnenstrahlen gewärmt in meinen Schlafsack ein und konnte endlich schlafen
Die Story die ich euch 2014 versprochen habe!
Ganz wilde Story. Hattest du auch echt kein Geld für ein Hostel? Bist du so ziellos herumgelaufen, weil R. sich nicht gemeldet hat?
Das erinnert mich daran, wie ich mal die letzte Bahn verpasst habe und dann drei Stunden aus der Innenstadt Hannovers nach Hause gelaufen bin. Der Körper kann anscheinend ziemlich lange einfach immer weiter gehen, auch wenn man eigentlich am Ende ist.
Schön, der Sonnenaufgang am Meer entschädigt für die Nacht
Gute Geschichte bisher, ich kann mich gut hineinversetzen
Unterkünfte suchen ist schwierig, wenn es mal zu spät dafür ist. In Barcelona habe ich mal einen blöden Stadtteil erwischt, wo ich am Abend ne Stunde herumgeirrt bin und keine Unterkunft gefunden habe, einfach ausschließlich Wohnhäuser und kleine Läden unten. In der Dämmerung wurde mir langsam sogar bisschen mulmig (was sehr selten passiert) und durch Zufall hab ich jemanden an der Haustür getroffen, der zwei seiner privaten Räume als Schlafzimmer vermietet. Sah nicht lecker aus aber war trocken und sogar mit Trottel-Aufschlag noch günstig. Am nächsten Tag dann in ein Hostel umgezogen.
Ähnliche Geschichte aus Leipzig, als der Anschlußzug (der auf meiner Fahrkarte stand!) nicht existierte. Eine meiner ersten Studi-Fahrten, muß im Oktober gewesen sein, eher kühl, zeitweise Nieselregen und ein schwerer Rucksack dabei. Von 22(?) Uhr bis zum ersten Zug morgens (gegen 6 Uhr?) habe ich erst in einer Kneipe verbracht und als die schloss, dann in diversen Hauseingängen, immer wieder rumgelaufen, um nicht einzufrieren und dann wieder zu kaputt um weiterzulaufen. Das war richtig scheiße. Kann man mal gemacht haben und mit 20 geht das auch noch, aber hätt ich auch drauf verzichten können.
Im Nachhinein denke ich, dass man auf DB-Kosten hätte nächtigen können, aber so weit hatte ich damals nicht gedacht.