Das ist eine schöne Abenteuergeschichte Wiwi!
Eine Freundin und ich sind damals (2004) in Schottland mal auf die Orkneys gefahren (Fähre). Erstes Abenteuer: Der Linienbus in die Stadt war so ein Reisebus, und eine Hockeymannschaft stieg ein, das hat uns verwirrt und er ist ohne uns los gefahren.
Wir haben dann am Schalter - der gerade zumachte - nachgefragt. Tjo, zu Fuß wären es 8 Meilen!
Dann hat uns jemand, der seine Tochter zur Fähre gebracht hat, mitgenommen und zum Hostel gefahren.
Doch das Hostel hatte zu! Hatten sie natürlich nicht nötig, das auf ihre Webseite zu schreiben...
Also hat uns der Vati mit nach Haus genommen und wir kriegten ein Zimmer, total edel!
Als die Mutter erfuhr, dass wir nicht verheiratet sind, kriegten wir noch ein zweites Zimmer
Am nächsten Tag sind wir dann ins Peedie Hostel on the Peedie Sea eingechecked, sehr zu empfehlen (und sehr günstig!).
Wollten dann mit einem Bus - jetzt wussten wir ja, wie sie aussehen - zu einer Sehenswürdigkeit, Skara Brae, einer Steinzeitsiedlung.
Aber Bus kam nicht - der fuhr nur in der Sommersaison!
Da hat dann ein Fischer angehalten, der fischte auch nur in der Sommersaison, hat uns hinten in seinen Kastenwagen zu seinem Shelty gepackt und uns dann den ganzen(!) Tag auf der Insel rumgefahren.
War natürlich auch Cousin dritten Grades von der Frau an der Museumskasse, so dass wir umsonst rein kamen.
Später dann zum Brough of Bursay hochgefahren und da Fisch&Chips gegessen, er bestand darauf uns einzuladen - viel Geld hatten wir ja auch nicht.
Achtung Spoiler:
Ich hoffe es stört Dich nicht, Deine Story hat mich da gerade dran erinnert, einfach mal los und gucken was geht, so war das damals!
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Ne stört mich gar nicht - im Gegenteil Ist ja immer auch schön die Geschichten von anderen zu hören
Die Story die ich euch 2014 versprochen habe!
Auch schön slowcar.
Das beste ist doch, dass es erstmal zwei Zimmer gibt weil nicht verheiratet.
PBEM[296]Der letzte Kaiser
PBEM[295] Im Osten nichts Neues
PBEM[294] Ich einfach unerschrecklich
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Achtung Spoiler:
@slowcar Das Hotel ist ja echt günstig, selbst heute noch. Das merk ich mir für meine Schottlandreise nächstes Jahr vor. Und tolle Geschichte.
Edinburgh - Ich hatte immer das Talent zum Fringe Festival da aufzuschlagen, ohne das auf dem Schirm zu haben. Einmal bin ich doch noch eine Nacht für 99 Pfund in einem leeren Studentenwohnheim untergekommen. Da gab es morgens ordentlich Frühstück und man konnte sich irgendwie reinschleichen zum Futtern. Gefühlt die Hälfte der Leute hat das auch gemacht und irgendwie hat es keinen gestört.
Im Jahr des goldenen Jubiläums bin ich per Interrail nach Schottland zum Wandern auf dem Speyside Way. Alleine die Fahrt nach Aviemore war völlig chaotisch. Ich konnte in London nicht in den Caledonian Sleeper, weil ich keine Reservierung hatte. Also habe ich mich in der Halle von Euston Station erschöpft hingesetzt. Dann hat mich eine total nette Frau angesprochen und gefragt wo ich denn hin will. Das wird heute wohl nichts mehr, meinte sie und ob ich mit ihr kommen möchte. Sie war Schleusenwärterin in Long Buckby bei Birmingham und am nächsten Tag habe ich ihr als Gegenleistung auf der Schleuse geholfen. Dann bin ich via Birmingham weiter und in Edinburgh am Abend in einen Zug gestiegen, der nach Inverness fahren sollte. Das stimmte aber nicht, der endete in Perth. Dem Schaffner habe ich davon erzählt und der hat einen vom Bahnhofspersonal gefragt. Netterweise durfte ich in der Bahnhofshalle bleiben. Die war abgeschlossen und das Klo draußen. Morgens bin ich wie ein geölter Blitz an der verwunderten Morning Crew vorbei zum Klo und dann bin ich in den ersten Zug am Morgen gestiegen. Nämlich in den Caledonian Sleeper
Die Rückfahrt nach Deutschland habe ich von Forres aus angetreten. Ich bin zum Station Agent gegangen um mir eine Verbindung nach Harwich zur Fähre ausdrucken zu lassen. Der meinte nur, dass wegen Verspätung der Anschluss in Aberdeen nicht klappen wird und dass ich dem Conductor Bescheid sagen soll. Gesagt, getan. ScotRail hat dann eine Taxifahrt von Aberdeen nach Edinburgh Waverley springen lassen. Das hat mich schwer beeindruckt. Bis London war das alles unproblematisch, nur kam ich erst spät am Abend an und es sollte in Liverpool Street erst morgens um 04:00 weitergehen. Da bin ich auch höflich aus dem Bahnhof gebeten worden. Also hatte ich noch das Programm „London bei Nacht“.
All das mit einem Riesenturm von Rucksack. Gestartet mit Gaskocher und vier Dosen Erbsensuppe. Ohne Löffel, den habe ich nachgekauft. Der wird als Andenken bewahrt.
Was mich sehr beeindruckt hat war, wie viele freundliche und hilfsbereite Menschen auf der Insel mir geholfen haben.
Die Feier zum Jubiläum habe ich am Strand in Findhorn mitgemacht, mit ganz fremden Leuten am Lagerfeuer. Sixpack Cider gekauft, Namen mit Edding drauf und wieder im Lädchen in den Kühlschrank. Ab und zu nachtanken gegangen…
Deine Erzählung frischt die Erinnerung wieder auf, vielen Dank dafür
Sorry fürs Kapern, aber ich wollte das gerne schreiben.