Kyōto (jap. 京都市, -shi, Kyoto, seltener auch Kioto geschrieben) ist eine der geschichtlich und kulturell bedeutendsten Städte Japans. Sie liegt im Westen der japanischen Hauptinsel Honshū im Ballungsgebiet Kansai.
Beide Schriftzeichen des heutigen Stadtnamens werden alleine jeweils „Miyako“ gelesen und bedeuten im Japanischen wörtlich „kaiserliche Residenz“. Kyōto war von 794 bis 1868 Sitz des kaiserlichen Hofes von Japan und ist heute der Verwaltungssitz der Präfektur Kyōto.
14 Tempel und Shintō-Schreine wurden zusammen mit 3 anderen in den benachbarten Städten Uji und Ōtsu 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe Historisches Kyōto (Kyōto, Uji und Ōtsu) ernannt.
Kyōto hat den Stellenwert des kulturellen Zentrums von Japan.
Die Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs haben fast jede Großstadt in Japan zerstört, nur Kyōto mit seinen 1.600 buddhistischen Tempeln, 400 Shintō-Schreinen, Palästen und Gärten wurde aus Respekt verschont. Dadurch ist es eine der besterhaltenen Städte Japans. In der Neuzeit kam eine Reihe von Museen wie das Nationalmuseum Kyōto dazu. Eine ganze Reihe der berühmtesten Bauwerke Japans befinden sich in Kyōto, und viele davon wurden 1994 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Dadurch ist Kyōto das beliebteste Touristenziel Japans.
Unter dem Namen Heian-kyō wurde Kyōto 794 nach Aufgabe von Heijō-kyō (Nara, 784) und einem gescheiterten Versuch im nahgelegenen Nagaoka-kyō (Nagaoka) unter Kaiser Kammu (781-806) die zweite ständige Hauptstadt Japans.
Nach dem Dōkyō-Zwischenfall sollte der Einfluss buddhistischer Klöster zurückgedrängt werden, indem sie in der neuen Hauptstadt aus dem inneren Stadtgebiet von etwa 4500×5200 Metern verbannt wurden.
Die Heian-Zeit, in der die politische Macht im Wesentlichen von Kyōto ausging (allerdings schon bald nicht mehr vom Kaiser selbst), dauerte bis 1185. Während der Muromachi-Zeit von 1333 bis 1568 residierte dann das zunächst an der Ostküste gebildete Shōgunat wieder in Kyōto, verlor dabei aber ständig an Macht. In der Edo-Zeit ab 1603 verlagerte sich das politische Zentrum Japans endgültig von Kyōto weg an die Ostküste.
Kyōto liegt etwa 400 km südwestlich von Tōkyō im mittleren Westen der japanischen Hauptinsel Honshū, etwa 10 km südwestlich des Biwasees und ca. 40 km von Ōsaka entfernt. Durch die Lage in einem nur nach Süden offenen Talkessel staut sich die schwüle Luft im Sommer; der Nordteil der Stadt wird im Winter erheblich kälter als die benachbarten Städte Ōsaka und Kōbe. Anders als letztere ist Kyōto aber durch die bis über 1.000 m hohen Berge vor Taifunen weitgehend geschützt und auch kaum hochwassergefährdet.
Die Stadt ist nach der klassischen chinesischen Geomantie schachbrettartig angelegt. Das Zentrum und der Süden sind das wirtschaftliche Herz der Stadt. Die touristischen Sehenswürdigkeiten sind teilweise im Zentrum, ein Großteil der berühmten Tempel liegt jedoch im Nordosten und Nordwesten der Stadt oder auf Berghängen in der Umgebung.