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Thema: [CK2] Vexilla regis prodeunt inferni

  1. #1
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    Storyforum1 [CK2] Vexilla regis prodeunt inferni



    Nach einigen Übungseinheiten, mich in Crusader Kings an die Spitze der feudalen Ordnung zu arbeiten, wage ich nun einen erneuten Anlauf. Mein Ziel ist es, das Haus der Babenberger vom Mittelalter des achten Jahrhunderts bis in die vorindustrielle Zeit des 19. Jahrhunderts zu führen. Unwahrscheinlich, dass ich es schaffe. Also entweder schaffen meine Babenberger es vom finsteren Mittelalter zum Platz an der Sonne - oder in den Mülleimer der Geschichte.

    KAPITELVERZEICHNIS

    1. Der Pfalzgraf bei Rhein (769-784)
    2. Der Herzog von Franken (784-828)
    3. Das Karolingerreich Ostfranken (828-914)
    4. Die deutsche Krone (914-959)
    5. Expansion und Krise (959-1095)
    6. Die französischen Thronfolgekriege (1095-1189)
    7. Das Deutsche Reich (1189-1252)
    8. Die Universalmonarchie (1252-1342)
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    Geändert von Mark (26. März 2016 um 09:51 Uhr)
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    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  2. #2
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
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    Wer Crusader Kings 2 nur wenig kennt, aus meiner abgebrochenen Story habe ich einige Erklärungen zur Mechanik des Spiels, die ich hier wiederhole:


    Über Crusader Kings II
    aus Wikipedia

    Crusader Kings II (abgekürzt CK2) ist ein Echtzeit-Globalstrategiespiel, das in der Zeit des Hoch- und Spätmittelalters angesiedelt ist.

    Der Spieler übernimmt die Kontrolle über eine mittelalterliche Herrscherdynastie und kann dabei Herrschaftsgebiete von kleinen Grafschaften bis hin zu riesigen Königreichen als Lehnsherr kontrollieren.

    Die Steuerung einer Dynastie bedeutet, dass der Spieler nicht einen bestimmten Staat oder Charakter spielt, sondern jeweils nur den Anführer der gewählten Dynastie, bzw. dessen Erben. Durch Kriege, Erbfälle und Einheiraten in andere Dynastien können neue Ländereien und Titel hinzugewonnen werden um so das Prestige der eigenen Dynastie zu befördern. Das Spiel endet, wenn eine Dynastie beim Tod des gespielten Charakters keinen Erben der eigenen Blutlinie mehr aufweist oder die Dynastie keine Landtitel mehr besitzt. Ein zentrales Element des Spiels ist somit eine zielgerichtete Heiratspolitik zur Sicherung der Nachfolge für seine Erben.

    Ziel des Spiels ist es, das Ansehen (Prestige) seiner Dynastie zu steigern. Dies kann durch Zugewinn von Ländereien, Siege in militärischen Konflikten, Einheiraten in mächtige andere Dynastien oder durch verwirklichte Ambitionen (zuvor festgelegte Zwischenziele im Spiel) erfolgen. Dazu bedient sich das Spiel eines Genetik- und Ausbildungssystems, in welchem alle Charaktere in Abhängigkeit von Eltern und Ausbildern und durch Zufallsereignisse beeinflusst, körperliche Eigenschaften, geistige Fähigkeiten und Attribute wie Kultur und Religion entwickeln. Diese Faktoren beeinflussen maßgeblich die Beziehungen zu anderen Herrschern und insbesondere zu Vasallen, die für den Spielercharakter Gebiete beherrschen. Diese Tatsache fügt dem Spiel eine zusätzliche Dimension hinzu, indem der Spieler versucht, bei der Vorausplanung von Heiraten und Ausbildung von Nachkommen ideale Nachfolger als künftige Herrscher oder Vasallen "heranzuzüchten".

    Der Spieler beherrscht eine Anzahl direkt durch Ihn verwalteter Ländereien (die eigene Domäne) und zusätzlich Vasallen, die jedoch Ihre Ländereien eigenständig verwalten und innerhalb Ihrer eigenen Dynastie weitervererben. Die Vasallen sind verpflichtet, bei Bedarf Truppen für den Spieler bereitzustellen und Steuern an Ihn abzuführen. Allerdings muss der Spieler sein Augenmerk darauf richten, die Meinung der Vasallen ihm gegenüber hoch zu halten, um Rebellionen zu vermeiden.

    Crusader Kings II ist gegenüber anderen Paradox - Titeln wie etwa Europa Universalis, Hearts of Iron oder Victoria: Empire under the Sun hinsichtlich der Regelungstiefe stark vereinfacht. Während die vorgenannten Spiele es dem Spieler erlauben, nahezu jeden Aspekt der Staatsführung selbst festzulegen, sind in Crusader Kings II Feldzüge, Zusammensetzungen von Heeren und Belagerungen, ebenso wie die technische Entwicklung weitestgehend automatisiert, so dass der Spieler nur Entwicklungsrichtungen vorgibt. Dies führt dazu, dass der Schwerpunkt klar auf der Heranbildung von Charakteren, Heiratspolitik und Kontrolle von Herrschaftsansprüchen liegt.

    Das Spiel bietet fünf verschiedene Führungsebenen, von denen vier für den Spieler effektiv spielbar sind.

    Diese sind (in aufsteigender Reihenfolge):
    • Barone (nur bedingt spielbar) herrschen über Baronien als Vasallen von Grafen,
    • Grafen herrschen über Grafschaften und direkt über Baron-Vasallen und sind ggf. Vasallen von Herzögen und Königen, seltener auch Kaisern,
    • Herzöge herrschen über Herzogtümer und direkt über Graf-Vasallen Ihres Reiches und sind ggf. Vasallen von Königen oder Kaisern,
    • Könige herrschen über Königreiche und den niederen Lehnsherren Ihres Reiches und sind ggf. Vasallen von Kaisern (zum Beispiel Böhmen),
    • Kaiser beherrschen Kaiserreiche und die Ihnen untergebenen Vasallen, meistens Herzöge.

    Der Spieler herrscht innerhalb des Spiels jeweils nur über die Barone seiner Domäne und die Vasallen der nächst niedrigeren Führungsebene. Er übt die diplomatische, wirtschaftliche und ideelle Herrschaft über sein Gebiet aus, fördert den Ausbau seiner Ländereien und führt Kriege gegen andere Herrscher.

    Im Vergleich zu anderen Globalstrategiespielen sind die Akquisitionen von Ländereien und Macht in Crusader Kings II zumeist Ergebnis langfristiger Planung bis hin zur Vorbereitung über mehrere Generationen von Erben. Zum Beispiel können einzelne Grafschaften, aber auch ganze Königreiche dem Spieler als Erbe zufallen oder auch von ihm an andere Lehnsherren oder, durch Erbteilung, an andere Geschwister abfallen. Ferner ist es auch nicht möglich ohne einen Kriegsgrund andere Reiche anzugreifen. Entweder benötigt man dazu einen Erbanspruch (auch ein Anspruch der eigenen Vasallen ist möglich) oder eine andere Religion. Erbansprüche können auch seltener durch diplomatische Maßnahmen fingiert werden.
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  3. #3
    Registrierter Benutzer Avatar von Strat
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    Zitat Zitat von Schlumpf Beitrag anzeigen
    Strat ist doch so ein verkorkster Linker
    Zitat Zitat von Isaac Newton; in einem Brief an Robert Hooke
    Wenn ich weiter geblickt habe, so deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stehe.
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    Civ 4: Weg in den Olymp
    Civ 4 PBEM 474 Das Steigen und Fallen der Kurse

  4. #4
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    Außerdem zitiere ich nachfolgend einen Teil eines Gamestar-Artikels, in dem es um "Spiele ohne vorgefertigte Storys", namentlich Crusader Kings 2, geht:


    "Unser Fundament ist das Chaos", erzählt auch Henrik Fahraeus. "Manchmal ist Dein Herrscher von Anfang an unfruchtbar, dann endet das Spiel nach zehn Jahren". Meist passiert jedoch etwas viel interessanteres. Was emergentes und prozedurales Design angeht, ist Fahraeus eine Art Guru. Der gelernte Programmierer entwirft Mods für ultrakomplexe Historienstrategiespiele a la Europa Universalis, bis ihm deren Entwickler Paradox einen Job anbietet. Heute ist Fahraeus ein Kopf des Studios, er verantwortet unter anderem Crusader Kings 2 - ein Strategiespiel, dessen Geschichten ganze Bücher füllen könnten. Denn es simuliert das komplette mittelalterliche Europa; und jedes Land hat einen Hofstaat samt Adel, Kirche, Intrigen, Affären, Außen-, Innen- und Familienpolitik. Vom König bis zum Baron ist jeder einzelne Adelige eine eigenständige Figur, mit Stärken, Schwächen und Interessen. All diese Charaktere interagieren miteinander; ihre Geschichten werden von Spielern aufgeschrieben und geteilt. Da erzählen sie, wie sie für eine Allianz ihre Tochter an den versoffenen Nachbarsbaron verschachert oder den mit der eigenen Tante gezeugten Sohn geköpft haben, weil der Bengel den Thron für sich haben wollte. Alles im Spiel - etwa die Annahme von Eigenschaften a la "vom Teufel besessen" - basiert auf Formeln, an denen jeder Matheprofessor seine Freude hätte. "Hier greifen unzählige Werte ineinander, und immer mischt der Zufall mit. Doch Crusader Kings 2 versteckt diese Excel-Wurzeln hinter Gesichtern: Welche Fürsten rebellieren diesmal? Welcher Höfling wird diesmal von mächtigen Verbündeten auf den Papstthron gehievt? Welche überambitionierte Ehefrau fällt diesmal einem "Unfall" zum Opfer? Das vielfältige Figurenschach macht Crusader Kings 2 zur bislang erfolgreichsten Paradox-Eigenentwicklung mit rund einer Million verkauften Exemplaren.

    Entsprechend bewusst ist sich Paradox dieser Stärke und will sie weiter ausbauen. "Irgendwann werden wir Crusader Kings 3 entwickeln, da planen wir einen noch stärkeren Fokus auf den Hof und die Charaktere", erzählt Fahraeus. Elemente wie das Management von Armeen, die in Crusader Kings 2 noch im Vordergrund stehen, sollen in Zukunft also kürzer treten. Dafür sollen die "Storylets" wichtiger werden, vorgefertigte Mini-Geschichten, die den Spielablauf um erzählerische Spitzen bereichern. In Fahraeus' neuem Projekt, dem Weltraum-Strategiespiel Stellaris, äußert sich das etwa so: "Wenn man hochmoderne Hyperraum-Triebwerke baut, besteht eine kleine Chance, dass etwas schiefgeht". Dann öffnet sich ein Dimensionsportal und Dämonen strömen in die Galaxie. Wer hingegen Androiden produziert, künstliche Menschen, bekommt zwar effiziente Arbeitskräfte, riskiert jedoch eine Rebellion der Maschinen. Das Spiel ist dann nicht vorbei - das Storylet macht es nur interessanter. Zudem sollen auch in Stellaris Charaktere eine Rolle spielen, es gibt Generäle, Forscher, Gouverneure, alle mit zufallsgenerierten Eigenschaften. Sämtliche Alienvölker werden ebenfalls zufallsgeneriert, um für stets neue Vielfalt zu sorgen. Das könnte ein Fehler sein, beispielsweise fehlt den austauschbaren Kontrahenten des futuristischen Civilization: Beyond Earth genau jene Persönlichkeit, die ihre Civilization-5-Vetter auszeichnet. Gut möglich, dass auch die Zufalls-Aliens von Stellaris neben den Fürsten aus Crusader Kings 2 verblassen. Der Herzog von Bayern ist für viele Spieler einfach greifbarer als ein Stamm fremdenhassender Pilzwesen, die ins All fliegen. Dennoch: Paradox richtet die Mechanik seiner Spiele inzwischen gezielt auf bunte Geschichten aus. Emergentes Erzählen ist keine Begleiterscheinung mehr, es ist Designmaxime.
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  5. #5
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    Zur Spielmechanik:
    Achtung Spoiler:

    Die feudale Gesellschaftsordnung

    Der Begriff Lehnswesen bezeichnet das System der Beziehungen zwischen Lehnsherren und belehnten Vasallen. Es bildete die Grundlage der hochmittelalterlichen Gesellschaftsordnung der abendländischen Staaten, vor allem aber des Heiligen Römischen Reichs.

    Im Frühmittelalter bildete sich das Lehnswesen nach dem Vorbild des römischen Klientelwesens und aus dem germanischen Gefolgschaftswesen. Unter Lehen verstand man eine Sache (gewöhnlich ein Grundstück oder Gut), die dessen Eigentümer (Lehnsherr) zur Nutzung in den erblichen Besitz des Berechtigten unter dem Vorbehalt des Anheimfalls an sich selbst übergeben hatte. Dafür musste der Lehnsempfänger dem Lehnsherrn persönliche Dienste leisten. Beide verpflichteten sich zu gegenseitiger Treue: Der Lehnsherr zu Schutz und Schirm, der Lehnsempfänger zu Rat und Hilfe. Weiterhin waren Lehnsherr und Vasall einander zu gegenseitiger Achtung verpflichtet, d. h. auch der Lehnsherr durfte seinen Lehnsempfänger per Gesetz nicht schlagen, demütigen oder sich an seiner Frau oder Tochter vergreifen. Die dem Vasallen zustehende Berechtigung näherte sich in der Praxis dem tatsächlichen Eigentum so sehr an, dass man diese als "nutzbares Eigentum" und das Recht des eigentlichen Eigentümers als "Obereigentum" bezeichnete.

    Oberster Lehnsherr war der jeweilige oberste Landesherr, König oder Herzog, der Lehen an seine Fürsten vergab. Diese konnten wiederum Lehen an andere Adelige vergeben, die sich von ihnen belehnen lassen wollten und oft in der Adelshierarchie unter dem Lehnsgeber standen.

    Exkurs: Die Rangfolge von Kaiser, König, Herzog, Graf und Baron in Crusader Kings 2

    In Crusader King 2 bilden die Grafschaften die prägnante Einheit auf der Landkarte. Jede der im Bild zu sichtbar abgegrenzten Regionen steht für eine dieser Grafschaften. Hier im Bild sehen wir verschiedene Grafschaften wie Thüringen, Württemberg oder die gelb markierte Grafschaft von Nassau.



    In der Tafel links sehen wir, aus welchen Orten sich diese Grafschaft zusammensetzt. Diese Orte sind zugleich die kleinste Einheit im Spiel. Sie kommen in drei Varianten vor: Als Burgen, als Städte und als Bistümer. Die Burg bildet gewöhnlich (so auch hier) die Hauptstadt der Grafschaft, ihr Eigentümer ist zugleich Graf der gesamten Region. In diesem Fall ist das Heinrich IV. mit seiner Burg Nassau, dem das in der Tafel genannte Bistum Fulda sowie die Stadt Wetzlar untersteht.



    Ein genauerer Blick in die Grafschaft zeigt die drei Unterortschaften.
    1. Die Burg Nassau
    2. Die Stadt Wetzlar
    3. Das Bistum Fulda

    Ein Klick in das jeweilige Symbol öffnet die Tafel der Ortschaften, dort kann man diese Ausbauen und Verbessern. In Wetzlar könnten wir derzeit z.B. die Stadtmauern für 71 Gold auf Stufe 2 ausbauen. Oben sieht man neben der jeweiligen Festungsstärke noch, wie viel Geld und wie viele bzw. welche Art von Truppen die Orte abwerfen. Grundsätzlich gilt wie in anderen Spielen auch: Burgen bringen Soldaten, Städte Geld.



    Die Grafschaft Nassau beinhaltet also Burg, Stadt und Bistum. Selber ist die Grafschaft wiederum Teil eines Herzogtums. Heinrich IV. ist der Herzog von Franken. Wie wir sehen, besteht dieses derzeit aus den vier benachbarten Grafschaften Mainz, Leiningen, Würzburg und Bamberg.



    Der Kniff mit dem Lehnsrecht ist nun, dass Heinrich IV. als Herzog von Franken nicht zwingend die dazugehörigen Grafschaften gehören müssen (das persönliche Eigentum eines Herrschers ist übrigens seine Domäne, sein Hausgut). Sie können auch jemandem anderen als Lehen vergeben worden sein. In diesem Fall ist das mit Mainz der Fall, das hat nämlich ein Erzbischof als Lehen erhalten. Da sehen wir bereits eine besondere Form der Grafschaft: Ist nicht die Burg "Hauptstadt" der Region, sondern das Bistum, spricht man nicht von einer Grafschaft, sondern von einem Prinz-Bistum (siehe oben in der Liste vom Herzogtum Franken: Prinz-Bistum von Mainz). Der Bischof von Mainz ist also sogar ein Erzbischof.

    Dieser Erzbischof erhält also Steuern und Truppen von seinen Ortschaften in der Region Mainz. Er ist zugleich verpflichtet, einen Prozentsatz des Geldes an seinen Lehnsherrn abzuführen bzw. ihm in Kriegsfall Truppen zu stellen. In diesem Fall steht also Heinrich IV. als Herzog von Franken dies zu. Wie hoch die Abgaben sich bestimmen, richtet sich nach dem Steuersatz im Reich (es gibt einen separaten für Fürsten/Burgen, für Bischöfe/Bistümer und für Bürger/Städte) und nach der "Sympathie" des jeweiligen Vasallen gegenüber seinem Lehnsherr. Ein unzufriedener Vasall stellt seinem Herrn nicht die volle nominelle Abgabe zur Verfügung.

    Es gibt in der gezeigten Tafel noch eine kleine Feinheit, die aber große Auswirkungen auf das Spiel hat. Dies zeige ich mal am Beispiel des Herzogtums Österreich. Das besteht, wie wir sehen, derzeit aus nur einer Grafschaft Österreich. Diese ist rechts gelb markiert.



    Nun setzte ich einen Haken in das Kästchen "De jure" und wir sehen, was nach allgemeiner Ansicht eigentlich Teil des Herzogtums Österreich sein müsste. Die markierten Grafschaften verdeutlichen, dass das Herzogtum Österreich eigentlich deutlich größer sein müsste. Das empfindet verständlicherweise besonders der Herzog von Österreich selbst so! Er hat also einen "De jure"-Anspruch auf die Grafschaften Steiermark, Znojmo und Passau. Da diese in der Realität jemandem anderes gehören, ist im Spiel für Zündstoff gesorgt - der Herzog von Österreich hat damit nämlich einen "Casus belli" (einen Kriegsgrund) gegen seine Nachbarn. Ohne Casus belli kann man in Crusader Kings keinen Krieg beginnen!



    Vom Herzogtum Österreich und seine De jure-Ansprüche gehen wir mal rauf in die Vogelperspektive. Das Bild zeigt die aktuelle Gestalt des Heiligen Römischen Reiches im Jahre 1066, also zu Spielbeginn. Das graue Gebiet mit der gelben Umrandung, das sind alles Vasallen des Kaisers. Links sieht man die stattliche Auflistung der ganzen Herzogtümer, Grafschaften, Prinz-Bistümer und Großstädte.



    Schaut man sich die De jure-Gestalt des Reiches an, ist es deutlich kleiner. Die Territorien südlich der Alpen sowie Burgund fühlen sich nicht wirklich dem Reich zugehörig. In diesen Regionen hat der Kaiser also mit Ärger zu rechnen.



    In der Liste des obigen Bildes sieht man übrigens, dass das Heilige Römische Reich sich De jure aus fünf Königreichen zusammensetzen könnte, die aber allesamt derzeit nicht existieren. Vier davon könnten aber gegründet werden, für das Königreich Friesland (rot markiert) fehlen uns aber die nötigen 51% der dazu notwendigen De jure-Ländereien.

    Wer aber selbst oder über seine Vasallen diese Ländereien hält und das nötige Kleingeld und Prestige besitzt, kann solche neuen Königreiche oder auch Herzogtümer gründen. Das kann arge Konsequenzen haben, wenn z.B. aus einem Herzog plötzlich ein König wird, denn eine Person kann nicht Vasall eines Gleichrangigen sein - ein König also nicht Vasall eines anderen Königs. Da Heinrich IV. Kaiser ist und im Rang selbst über Königen steht, ist er in der besonderen Lage, dass selbst diese seine Vasallen bleiben können.

    Die gewöhnliche Hierarchie im Feudalwesen ist also wie folgt:

    Burg (Baron), Bistum (Bischof) und Stadt (Bürgermeister) bilden eine Grafschaft unter dem Grafen. Der Grafschaft ist Teil eines aus Grafschaften bestehenden Herzogtums, der Graf also ein Gefolgsmann des Herzogs. Die Herzogtümer bilden gemeinsam ein Königreich unter einem König. Mehrere Königreiche unterstehen einem Kaiser.

    Kurz von oben nach unten:
    Kaiser - König - Herzog - Graf/Erzbischof/Oberbürgermeister - Baron/Bischof/Bürgermeister

    In Crusader Kings 2 kann man mit jedem beliebigen Fürsten vom Grafen aufwärts spielen. Dazu schlüpft man in die Rolle dieses Charakters und steuert seine Entscheidungen. Im Spiel übernimmt man beim Tod des Charakters immer wieder die Rolle von dessen Erben innerhalb der Dynastie. Steht kein Erbe mehr zur Verfügung, ist die Partie verloren.

    Das Erbrecht

    Es gibt verschiedene Formen des Erbrechtes in der feudalen Gesellschaft des Mittelalters. Manche stehen von Anfang an zur Verfügung, zum Beispiel die Erbteilung im Reich der Franken, bei dem jedem Sohn ein Teil des väterlichen Erbes zustand. Manche stehen prinzipiell zur Verfügung, benötigen aber gewisse Voraussetzungen, um eingeführt zu werden. Und weitere stehen erst im späteren Verlauf des Spiels zur Verfügung, wenn die entsprechenden Technologien entwickelt worden sind.

    Eine Aufzählung der Erbgesetze:

    Agnatisch bedeutet, dass nur Männer nachfolgeberechtigt sind. Agnat (latein. agnatus „der Hinzu-/Nachgeborene“) bezeichnet im römischen Recht einen männlichen Blutsverwandten, der in ununterbrochener männlicher Linie und ehelich legitimiert von einem Ahnherrn abstammt. Die Angehörigen der agnatischen Stammlinie sind ausschließlich Männer, die Agnaten, mit Ausnahme noch lebender unverheirateter Töchter, der Agnatinnen. Diese allerdings können die Agnation (Blutsverwandtschaft väterlicherseits) nicht über ihre Nachkommen fortsetzen, denn sie müssen nach einer Heirat zu ihrem jeweiligen Ehemann ziehen, ihre Kinder tragen dessen Familiennamen und führen dessen Linie weiter, nicht die Linie ihrer Mutter oder deren Vaters.

    • Bei dem agnatisch-kognatischen Gesetz dürfen Frauen nachfolgen, wenn keine Männer als Erben zur Verfügung stehen.
    Alle jemals innerhalb der agnatischen Linie geborenen Töchter werden untergeordnet als „kognatisch“ (latein. „mitgeboren“) und gehören nicht zum agnatischen „Mannesstamm“, auch keine eingeheirateten Frauen. Agnatisch gesehen ist ein Sohn nicht mit den Schwestern seines Vaters (Tanten) verwandt, streng genommen nicht einmal mit seinen eigenen Schwestern (außer, wenn sie Agnatin ist, also unverheiratet).

    • Lediglich das absolut kognatische Erbrecht berücksichtigt bei der Nachfolge Töchter ebenso wie Söhne. Das ist im Mittelalter aber die Ausnahme.

    Unten rechts: Das Erbfolgerecht unterscheidet dann noch zwischen drei Prinzipien:

    Erbteilung (in früherer Spielversion: Gavelkind) bedeutet, dass der älteste Sohn den wichtigsten Haupttitel des Vaters erbt, die jüngeren Brüder erhalten eventuelle weitere Titel.

    • Alter bedeutet Majorat, bei dem alle Titel des Verstorbenen an das älteste Mitglied des Hauses fallen. So konzentrieren sich alle Titel der Dynastie möglicherweise in seiner Hand statt in einer Vielzahl von Personen zu zerfasern.
    Unter Majorat versteht man das so genannte Senioritätsprinzip, auch Ältestenrecht. Es bezeichnet die Erbfolge, nach der allein der nächste männliche Verwandte und bei gleichem Verwandtschaftsgrad der Älteste zur Erbschaft berufen ist. Auch das so genannte Ältestengut, der sich nach dem Ältestenrecht vererbende Besitz, wird als Majorat bezeichnet. Der Erbe des Gutes zahlte den jüngeren Söhnen und den Töchtern des Erblassers allenfalls einen geringen Unterhalt. Die Stiftung eines Majorats sollte die Zersplitterung insbesondere von Landbesitz verhindern. Es konnte nur eingerichtet werden, wenn der Besitzer im vollen Umfang über seine Güter verfügen konnte, nicht jedoch, wenn es sich um ein Lehen handelte, dessen Weitergabe an das Lehnsrecht gebunden war. War das Majorat einmal eingerichtet, unterlagen dessen Besitzer der Einschränkung, dass sie das Gut nur mit Zustimmung sämtlicher männlicher Nachkommen verkaufen konnten, weshalb auf Majoratsgüter kaum Kredite vergeben wurden.

    • Ältestenrecht heißt Primogenitur, wobei alle Titel an den erstgeborenen Sohn des Verstorbenen fallen. Die jüngeren Brüder gehen leer aus. Die Primogenitur ist ein Erbfolgeprinzip, nach dem nur der Erstgeborene das Erbe antritt und alle anderen Geschwister ausgeschlossen bleiben. Erbt der Letztgeborene alles, so spricht man von Ultimogenitur. Die Primogenitur galt vor allem in Monarchien für die Bestimmung des Thronfolgers. In der Regel konnten dabei nur Söhne die Erbfolge antreten; Töchter waren entweder ganz ausgeschlossen (Lex Salica) oder wurden gegenüber den Söhnen zurückgesetzt. Die Primogenitur sicherte den ungeteilten Bestand eines Erbes, im Falle eines Regenten also die Fortdauer einheitlicher Herrschaft über das bestehende Territorium. Je mehr in der frühen Neuzeit Herrschaftsgebiete funktionell und nach dem Selbstverständnis der Herrschaftsinhaber zu einem Staat wurden, desto erstrebenswerter wurde dieses Ziel.

    Die Primogenitur ließ die Geschwister des Erben ohne Versorgung aus der Erbmasse. Man half dem teilweise ab, indem man ihnen kirchliche Pfründen zukommen ließ. Nach der Reformation verloren die protestantischen Länder diesen Behelf. Indem die jüngeren Geschwister eine geistliche Position übernahmen, fielen sie auch als Zeuger legitimer, erbberechtigter Kinder aus. Sofern also der Erstgeborene bei der Fortpflanzung „versagte“, drohte die Familie auszusterben. In solchen Fällen wich man dann oft vom Hausrecht ab, in dem Primogenitur niedergelegt war, um die Fortdauer der Familie zu sichern. Eine Besonderheit innerhalb der Primogenitur kam dann noch der so genannten Porphyrogenese zu: Davon sprach man, wenn Söhne zu einem Zeitpunkt geboren wurden, zu dem der Vater bereits die Herrschaft inne hatte (pupurgeboren). Von besonderer Bedeutung konnte die Purpurgeburt im Falle von Thronstreitigkeiten werden – mitunter konkurrierte ein Kandidat unter Verweis auf seine Purpurgeburt mit einem älteren Bruder, der sich auf das in vielen Monarchien übliche Prinzip der Primogenitur (das Recht des Erstgeborenen) berief. Das heißt, der ältere Bruder war noch vor der Thronbesteigung seines Vaters geboren worden.

    • Zuletzt existiert noch die besondere Form der Nachfolge-Wahl, bei der die Fürsten über die Neubesetzung einer ledigen Position abstimmen. Die Kandidaten hierfür können aus dem Familienkreis des Verstorbenen oder aus dem Kreis der Kurfürsten - damit sind die wahlberechtigten Fürsten gemeint - kommen. Prominentestes Beispiel einer Wahlmonarchie ist das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Die Wahlmonarchie war nämlich eine Besonderheit des Heiligen Römischen Reiches. Denn üblich war es eigentlich, dass die Thronfolge der Könige sich nach der Erbfolge der herrschenden Dynastie bestimmten (so z.B. in Frankreich). Die Wahlmonarchie dagegen stand in der Tradition der Wahl der Germanenkönige durch die Häuptlinge der Stämme. Der Tod des letzten Karolingers führte im Jahr 911 zum ersten Mal zu einer Königswahl im Ostfränkischen Reich. Nach dem Tod Konrads I. setzte sich allerdings zunächst die Erbfolge innerhalb einer Dynastie durch, wobei die Designation des erwünschten Nachfolgers üblich war. Der designierte Nachfolger führte zu Lebzeiten des herrschenden Kaisers den Titel eines „Römischen Königs“. Erst beim Aussterben einer Dynastie war eine neue Königswahl erforderlich.

    Hier sieht man die Darstellung im Spiel: Ein Kandidat vereint acht Stimmen der wahlberechtigten Fürsten auf sich und sticht damit zwei Konkurrenten in der Wahl aus. Es gilt das Gesetz der "Agnatischen Feudalwahl".



    Meine erste CK2-Story hatte ich abgebrochen, weil ich sie nicht nur zu ausführlich gestaltet hatte, sondern auch linear zur Historie gestalten wollte. Das funktioniert bei dem Spiel aber ebenso wenig wie bei EU4. Grundsätzliche Richtungen sind vorgegeben, z.B. gute und minderwertige Ländereien oder unter welchen Umständen welches historische Königreich gegründet werden kann. Ansonsten ist die Spielwelt mit dem Startschuss ein großer Sandkasten, der sich nicht vorhersehbar entwickelt.
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  6. #6
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
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    Ich gebe den Spielverlauf chronologisch in verschiedenen Kategorien wieder:

    • Dynastie: Ereignisse, die meinen Charakter selbst und meine Familie bzw. Nachfolger betreffen
    • Innen: Ereignisse, die meine eigenen Ländereien bzw. die mir untergeordneten Vasallen betreffen
    • Reich: Ereignisse, die mir übergeordnete Lehnsherrn betreffen
    • Außen: Ereignisse innerhalb fremder Reiche bzw. im Umgang mit fremden Reichen
    • Religion: Theologische Sachen, sofern sie nicht zu den Kategorien Innen- oder Außenpolitik gehören
    • Sonstiges: Hier kommt alles rein, was nicht woanders dazugehört



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  7. #7
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    Der Pfalzgraf bei Rhein - Graf Cancor

    1. Der Pfalzgraf bei Rhein (ab 769)

    Mit der Erbauung der Burg Kaiserslautern fing alles an. Diese Vorstellung vermitteln jedenfalls die Chronisten, die wenig später, aber übereinstimmend zu berichten wissen, dass ein Graf Cancor, der schon vorher in der Pfalz zu der vornehmen Familie der Capetinger gehört hatte, die Burg habe errichten lassen, als ihm seine Standeserhöhung zuteil wurde.

    Die Ausgangslage im Jahre 769


    Dynastie:

    Ich bin Graf Cancor von der Pfalz, Begründer des Geschlechts der Babenberger. Mein Alter ist 47 Jahre und ich bin offenbar Witwer, jedenfalls habe ich keine Frau aber fünf Kinder - drei Söhne und zwei Töchter.

    Meine Charaktereigenschaften sind:
    Brillanter Stratege, Ehrgeizig, Gefräßig, Gerecht, Feige, Aggressiver Anführer



    Meine Werte kann ich durch die Fähigkeiten meiner Frau (zählen zur Hälfte dazu) sowie der meiner Ratsmitglieder (zählen voll dazu) erhöhen. Grob gesagt sind Fähigkeiten von etwa 10 bis 15 Punkten das gewöhnliche Mittelfeld. Ich habe mit 21 Punkten also einen richtig guten Kanzler, nämlich meinen Bruder Enguerrand Capet.



    Meine beiden Töchter können noch verheiratet werden, die drei Söhne haben bereits ihren Platz gefunden. Zwei machen eine kirchliche Karriere, mein Ältester Heinrich ist bereits Graf von Nassau.



    Es gilt das fränkische Gesetz der Erbteilung, alles wird gemeinschaftlich unter den Söhnen aufgeteilt. Ausgenommen vom Erbe werden übrigens Kleriker, mein Sohn Heinrich ist demnach zur Zeit Alleinerbe meines Besitzes.



    Mein Vater war der Capetinger Robert, der neben mir noch fünf weitere Söhne bekommen hatte. Drei von ihnen dienen an meinem Hof in der Pfalz, zwei haben ihre eigene Grafschaft erhalten.

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  8. #8
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Die CK2 AAR werden immer mehr!

    Muss wohl doch auch eine anfangen.
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Der Gevatter Tod Beitrag anzeigen
    Da will ich mich einmal im Leben anpassen (...) und BasedBasse rückt mich direkt zurecht :D

  9. #9
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
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    Der Pfalzgraf bei Rhein - Graf Cancor

    Innen:

    Meine Grafschaft Pfalz besteht aus vier Objekten: Meine eigene Burg Kaiserslautern, das Bistum Worms, die Stadt Hagenau und die Baronie Stahleck. Entsprechend sind meine drei Vasallen
    • Bischof Ermbert von Worms (einer meiner Söhne)
    • Bürgermeister Arnegisel von Hagenau
    • Baron Dagobert von Stahleck





    Die Infrastruktur in meiner Grafschaft ist natürlich erbärmlich, wie auch der technologische Fortschritt. Kein Wunder, es ist frühmittelalterlicher Spielbeginn und Mitteleuropa gehört zu dieser Zeit nicht gerade zu den Leuchttürmen der Zivilisation. Bei Civilization muss man auch erst einmal das Rad erfinden und Kornspeicher bauen.



    Reich:

    Meine Grafschaft Pfalz gehört zum Herzogtum Franken unter Herrschaft des Thuringus (Hetanid). Er ist Lehnsherr über die fünf Grafschaften Pfalz, Nassau, Leiningen, Würzburg, Bamberg. Sein Herzogtum untersteht wiederum dem westfränkischen König Karl (derjenige, der historisch einmal Karl der Große genannt werden sollte).



    Außen:

    Nach dem Zusammenbruch des weströmischen Reichs wird Europa im Wesentlichen von diesen Reichen dominiert. In Spanien die sunnitischen Umayyaden. Auf den britischen Inseln existieren diverse angelsächsische Kleinreiche. In Italien sind die Lombarden, von denen sich der Papst bedroht fühlt. Das Frankenreich, einst von den Merowingern geführt, gehört seit einem "Putsch" dem Geschlecht der Karolinger und ist aktuell zwischen den Brüdern Karl (Westfranken) und Karlomann (Mittelfranken) aufgeteilt worden. Weiter östlich existieren das katholische Königreich Bayern der Agilofinger sowie entlang der Elbe das germanische Sachsen.



    Religion:

    Das Christentum besteht aus der Westkirche (Katholiken) und der Ostkirche (Orthodoxe). Die katholische Kirche hat von unten nach oben folgende Hierarchie: Bischof - Erzbischof - Kardinal - Papst. Aktueller Papst seit 767 ist der 700 geborene Stephan III. Nur der Papst darf derzeit einen neuen Bischof in sein Amt einführen (Investitur), eine lohnende Angelegenheit: Ein Bischof zahlt im Spiel demjenigen seine Abgaben, dem er loyaler gegenüber ist - entweder seinem weltlichen Lehnsherrn oder seinem geistlichen Oberhaupt, dem Papst. In diesem Fall zahlt mein Wormser Bischof Ermbert an den Papst, dem er etwas mehr zuneigt als mir. Das lässt sich aber ändern.



    Der Islam hat sich jüngst in die beiden Zweige der Sunniten und der Schiiten aufgeteilt, das alle Moslems vereinigende Kalifat gibt es nicht mehr (die Umayyaden in Spanien haben sich gerade als erstes eigenständiges Kalifat gebildet).


    Damit soll es nun endlich losgehen, ab sofort läuft im Spiel die Uhr....
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    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  10. #10
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
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    Der Pfalzgraf bei Rhein - Graf Cancor

    Emoticon: bcool 1) Graf Cancor von der Pfalz (722), gesteuert ab 769

    Jan 769

    Dynastie - Graf Cancor heiratet Landrada Karolinger (729), die Tante seines Königs Karl des Großen. Sie soll meine Werte verbessern und ist aufgrund ihres Alters von 40 Jahren ausgewählt. Wegen des Gesetzes der Erbteilung wünsche ich keine weiteren Söhne zu bekommen.

    Dynastie - Meine Tochter Rachilt (750) wird im Gegenzug mit König Karl (742) verheiratet und damit ein Familienbündnis zwischen Babenbergern und Karolingern geschmiedet.



    Innen - Kaplan und Spitzel bleiben in der Pfalz. Mein Sohn Ermbert (751), der Bischof von Worms, soll mir gegenüber loyal seine Abgaben leisten. Und um Baron Dagobert herum lasse ich ein Spitzelnetzwerk aufbauen.

    Feb 769

    Innen - Bischof Ermbert wird zum Mundschenk ernannt und ist damit knapp loyal zu meinen Gunsten. Seine Abgaben in Höhe von 6 Gold pro Jahr fließen nun an mich statt an den Papst.

    Mrz 769

    Innen - Da Bürgermeister Arnegisel von Hagenau von mir sowieso eine Meinung von +100 hat, erhöhe ich den Steuersatz auf die Stadteinkünfte (16 Gold pro Jahr) in der Pfalz von 25% auf 35%.

    Sep 769

    Innen - Ich lasse den Mordkomplott gegen meinen Vasallen Baron Dagobert anlaufen, meinen Kanzler Enguerrand überzeuge ich mit 20 Gold zum Mitwirken.

    Jan 770

    Reich - König Karl übergibt das Erzbistum Mainz an meinen Lehnsherrn Herzog Thuringus von Franken (Hetanid), damit dieser die Fürstenfraktion zur Einführung der Wahlnachfolge verlässt.

    Jul 770

    Innen - Der Mordanschlag gegen Dagobert von Stahleck erfolgt wie geplant. Erbe der Baronie in jedoch noch nicht ich, sondern seine drei Monate alte Tochter Clotild. Ein schutzloser Säugling...



    Nov 770

    Innen - Die kleine Clotild wird tot in ihrem Bettchen aufgefunden. Da es für die Baronie keinen weiteren Erben gibt, fällt die Burg Stahleck an mich als Lehnsherrn.



    Feb 771

    Reich - In der Gascogne erheben sich die Ketzer der Fratizellen gegen Papst Stephan III. und König Karl. Der Aufstand wird innerhalb von drei Monate niedergeschlagen.

    Außen - König Karlomann von Mittelfranken stirbt mit 20 Jahren überraschend eines natürlichen Todes, sein Land fällt an seinen Bruder Karl. Damit ist das fränkische Reich unter König Karl - meinem Schwiegersohn - wiedervereint!


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    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  11. #11
    Registrierter Benutzer Avatar von Strat
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    Die Barone zu töten klappt immer sehr gut. Mach ich immer in einer Republik, das extra Einkommen kann man brauchen

    Kann aber dein Sohn überhapt die Grafschaft erben, wenn er Bischof ist?
    Zitat Zitat von Schlumpf Beitrag anzeigen
    Strat ist doch so ein verkorkster Linker
    Zitat Zitat von Isaac Newton; in einem Brief an Robert Hooke
    Wenn ich weiter geblickt habe, so deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stehe.
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    Civ 4: Weg in den Olymp
    Civ 4 PBEM 474 Das Steigen und Fallen der Kurse

  12. #12
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
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    Zitat Zitat von Strat Beitrag anzeigen
    Kann aber dein Sohn überhapt die Grafschaft erben, wenn er Bischof ist?
    Einer von ihnen kann erben, Sohn Heinrich ist weltlicher Graf von Nassau.

    Zitat Zitat von Bassewitz Beitrag anzeigen
    Die CK2 AAR werden immer mehr!
    Muss wohl doch auch eine anfangen.
    Das Spiel ist es wert. Ich habe nur hundert Stunden Spielzeit gebraucht, um mir die Grundkenntnisse anzueignen. Und erst nach weiteren hundert Stunden fing CK2 an, mir richtig Spaß zu machen. Erst da habe ich verstanden, welche Winkelzüge so möglich sind. Und ich habe bisher lediglich einige deutsche Figuren genommen - Muslime, Dogen, Wikinger oder Reitervölker habe ich noch gar nicht probiert! Der Leitgedanke bei Paradox-Spielen ist wohl: "Schwierig zu erlernen, schwierig zu meistern".
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    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  13. #13
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Aber dann macht es Spaß.
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Der Gevatter Tod Beitrag anzeigen
    Da will ich mich einmal im Leben anpassen (...) und BasedBasse rückt mich direkt zurecht :D

  14. #14
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
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    Der Pfalzgraf bei Rhein - Graf Cancor

    Apr 771

    Reich - Herzog Thuringus von Franken fordert seinen Vasallen Emich von Würzburg auf, seine Grafschaft niederzulegen. Natürlich widersetzt sich Emich dieser dreisten Erpressung und es kommt zum Krieg, bei dem ich - entsprechend meiner Lehnspflichten - für den Herzog Kriegsdienste leiste.

    Jun 771
    Reich - Ich trete Graf Emich in de Schlacht entgegen und erhalte für meine kaltblütige Taktik auf dem Felde die Eigenschaft "Geduldig" dazu. Emich muss nach dieser Niederlage aufgeben und Herzog Thuringus die Grafschaft übergeben. Damit hält der Herzog drei Grafschaften in Franken.



    Jul 771

    Dynastie - Meine Mutter Williswinthe de Worms stirbt (710-771).

    Jan 772

    Dynastie - Ich verheirate meine jüngere Tochter Euphemia mit dem Grafen Teudoin von Nevers (Nibelunging, geboren 751). Der junge Mann ist Sohn und Nachfolger des burgundischen Herzogs Theoderic, was mir ein dauerhaftes Bündnis einbringen soll. Mein Streben richtet sich gegen meinen Lehnsherrn Thuringus, den ich in Franken entmachten will, um das Herzogtum selber zu übernehmen. Weil er stärker ist als ich, benötige ich Verbündete. Gleichzeitig spare ich vorsichtshalber Geld, um im Ernstfall auch Söldner anheuern zu können.

    Reich - Zweiter Fratizellen-Aufstand in der Gascogne, dieser wird innerhalb von sechs Monaten von König Karl zerschlagen



    Apr 772

    Dynastie - Ich werde ein Falkner (+1 Diplomatie). Zwei Monate darauf verleiht mir mein Herzog das Amt des Kämmerers von Franken. Er ruft mich zur Wirtschaftsforschung an seinen Hof in Würzburg.

    Jul 772

    Reich - Karl gründet das Königreich Aquitanien, dessen Krone er nun zusammen mit der von West- und Mittelfranken hält.

    Nov 772

    Außen - Beginn des Sachsenkriegs. König Karl marschiert in die Stammesgebiete der Sachsen östlich der Elbe ein. Die Häuptlinge vereinen sich unter der Führung Wichimann (741-773), um sich zur Wehr zu setzen. Nach dessen Tod setzt der Ludolfinger Bruno (750) den Kampf der Sachsen fort.

    Jun 773

    Sonstiges - Ein Blick in die vom Spiel geführte Chronik zeigt, dass sich der KI-Schreiber seit 769 eher andern Ereignisse als ich als bedeutsam empfunden hat.



    Jan 774

    Reich - Karl unterwirft die Sachsen und verleibt ihr Gebiet seinem fränkischen Königreich ein. Es beginnt die Zeit der gewaltsamen Missionierungen in den östlichen Gebieten. Kurze Zeit danach erhebt sich der burgundische Herzog Theoderic (dessen Sohn mit meiner Tochter verheiratet ist) gegen den König, um das Recht der fränkischen Fürsten auf die Wahl eines Nachfolgers auf dem Thron durchzusetzen. Meine Loyalität gehört in dieser Auseinandersetzung zweier mit mir verwandten Häuser dem Karolinger König.



    Mai 774

    Innen - Zur "Unzeit" kommt die Erfolgsmeldung meines Kanzlers Enguerrand, der für mich einen Anspruch auf die Grafschaft Würzburg fingiert hat (einen direkten Anspruch auf den Herzogtitel hätte ich natürlich bevorzugt). Unzeit deshalb, weil meine zwei stärksten Verbündeten miteinander in Fehde liegen. Natürlich wird der Anspruch gegen meinen Lehnsherrn Thuringus trotzdem erhoben, es kommt auf seinem Hoftag zum Eklat.

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    Geändert von Mark (01. Januar 2016 um 17:50 Uhr)
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    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  15. #15
    Sen. A.A. Valígar Bolívar Avatar von Valigar
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    Schöne Erklärungen zu Beginn, bin gespannt wie lange du den Erklär-Bär-Stil durchhalten kannst. Habe das Spiel auch, aber nach gut 25 Std. erstmal zur Seite gelegt, da es mich fast erschlagen hat.
    Vielleicht bringt mich deine Story dazu, es nochmal zu probieren.

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