Auf was für Ideen du kommst, während du mich auf Seite 100 stalkst.
Vielleicht wäre aus Adolf auch ein Gamer geworden, der ständig ragequittet.
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Vielleicht wäre aus Adolf auch ein Gamer geworden, der ständig ragequittet.
Ach Tira, du bist nicht so wichtig, wie du denkst.
Dass Adolf ein Gamer geworden wäre, mag schon sein. Mit Civilization hätte er vielleicht ein Ventil gefunden.
#KriegIstFrieden
#FreiheitIstSklaverei
#UnwissenheitIstStärke
Meine Posts locken nun mal manchmal Füchse an. Das hat nichts mit Wichtigkeit zu tun.
Das möchte ich noch einmal aufgreifen, da das in der Tat höchstinteressant ist und die Rolle der SPD insbesondere in der direkten Nachkriegszeit des WK 1 heute geradezu vergessen ist:
Noske galt (Zitat Sebastian Haffner) als "Kettenhund Friedrich Eberts". Der Mann fürs Grobe, der die Arbeiteraufstände in den 20ern mit brutaler Härte niederschlug. Eberts Rolle ist während dieser Zeit äußerst zwielichtig und trug maßgeblich dazu bei, den Ruf der SPD bei damaligen Zeitgenossen nachhaltig zu ruinieren.
Ua bei Tucholsky kommt diese Verbitterung über die Partei zum Ausdruck, die für ihn auf Grund dieses Verrats an der eigenen Klientel gestorben war.
Damit trug die SPD nicht nur mittelfristig entscheidend dazu bei, die Weimarer Republik schwer zu beschädigen (siehe auch ihre Wahlergebnisse damals; die Arbeiter verziehen ihr dieses Verhalten nicht, sodass es ihr nicht gelang, eine politische Front gegen die NSDAP zu bilden), sondern "sozialisierte" in diesem Klima der Gewalt indirekt spätere NS-Verbrecher.
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"Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast ;)" (LazyJay)
Das ist leider wahr bzw. historisch unumstritten, ebenso unumstritten ist wohl auch, daß die Ereignisse rund um die Novemberrevolution und des Spartakusaufstands zu einer nachhaltigen Spaltung der Arbeiterklasse geführt haben. Zudem liegt der Schluss nahe, daß eine Republik die mit verräterischen Morden startete selbst keine Basis für eine konstante und stabile Ordnung haben konnte und auch deswegen zum baldigen Scheitern verurteilt war.
Die SPD kann als Motivation für ihre unrühmlichen Taten in dieser Zeit den guten Willen anführen, einen Mittelweg zwischen den alten Mächten und den demokratischen Ideen gesucht zu haben, sie hat aber unterschätzt wie groß die Wut der Soldaten auf die Heeresleitung war, denn der Anlass weswegen es überhaupt zur Revolution lag in der Vorgeschichte des Matrosenaufstand. Trotzdem die Oberste Heeresleitung den Kaiser bereits im September 1918 darüber informierte, daß der Krieg nicht zu gewinnen sei und das Waffenstillstandsangebot an die Allierten seit Anfang Oktober stand ging am 24. Oktober der Auslaufbefehl heraus zu einer letzten Schlacht gegen die Royal Navy. Die Rede war von einem "ehrenvollen Untergang". Wie muss man sich als Soldat fühlen, wenn man weiß daß man von den Herrschenden in den sicheren Untergang geschickt wird für...für...ja für was eigentlich? Für die Eitelkeit einiger Schreibtischhelden?
Die Hintergründe zu den anschließenden Geschnisse sind extrem spannend, ebenso die Vorgeschichte des Spartakusaufstands.
Mal etwas Grundsätzliches von mir. Wir sollten nicht außer acht lassen, daß in diesem Faden jeder mitlesen kann und mit Sicherheit werden das auch die einen oder anderen Hitlerfans tun. Auch aus diesem Grund werde ich meine Geringschätzung für Hitler und seine Taten nicht in allzu drastische Worte packen, es geht mir ohnehin eher darum so gut wie es geht zu versuchen, ohne ideologische Scheuklappen und ohne Voreingenommenheit sein Wirken zu betrachten.
Wenn ich seine Steuerbetrügereien, seine unverhohlene Art zu Lügen anführe so heißt das noch lange nicht, daß ich auf diese Merkmale reduziere. Hitler war ein sehr begabter Redner, rhetorisch auf allerhöchstem Niveau. Und natürlich war er ein guter Schauspieler und Demagoge, konnte die Leute mitreißen. Aber selbstlos, dem Volke dienend? Hitler hat die Schreibtischtäter verachtet, das Establishment, die Juden und er hat sich stets mit Vorliebe als "einer aus dem Volk" geriert. Doch hat er ohne Scham die Annehmlichkeiten und den Luxus akzeptiert, den er schon ab 1920 aufgrund der Gönnerschaft Fritz Thyssens genoss. Hinter seinem Bedürfnis nach immer mehr Luxus und Prunk steckt aber keine Mission, kein Mitel zum Zweck, da steckt jener Trieb, der durch nichts jemals befriedigt werden kann: die Gier des Egos.
Meist ist eine solche Gier bei Männern anzutreffen, meist haben diese Männer ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität, siehe Donald Trump. Da in solchen Fällen das eigene Selbstwertgefühl sehr gering ist, geht dann nur noch darum, seine Reize und äußeren Ziele immer mehr zu steigern, nie genug zu kriegen und immer mehr zu wollen in der materiellen Welt - die eigene Stärke wird also nicht wie bei gesunden Menschen im Inneren gebildet sondern muss künstlich durch die Erniedrigung anderer kompensiert werden. Das ist psychopathisches Verhalten im Endstadium.
Funktionieren kann ein solches Verhalten in einer "normalen" Gesellschaft nicht, das übersteigerte Ego braucht neben viel Geld/Macht auch Komplizen, braucht ebenso gestörte Persönlichkeiten. Im Falle von Hitler und insgesamt eignen sich in der Regel am besten narzistisch und sadistisch veranlagte Männer mit nihilistischem Weltbild.
Okay sorry, es sind doch drastische Worte. Aber Adolf war auch ne ziemlich drastische Persönlichkeit, man kann sagen die größte Arschgeige der Welt. Ein ehrlicher Charakter und aufrechter Patriot hätte sich anders verhalten, ganz anders.
Ich denke, also bin ich hier falsch.
Man darf aber nicht den Fehler machen und den zeitlichen Kontext außer Acht lassen. Der WK 1 war ein Schock und das größte Blutbad mindestens seit der napoleonischen Zeit oder 30 Jährigen Krieges. Die politischen Nachwirkungen waren insbesondere für Europa gravierend und den Zeitgenossen war das völlig klar, dass sie eine Zeitenwende erlebten. Insbesondere dann die Oktoberrevolution und der sich im Entstehen befindliche Kommunismus spielte bei den Menschen eine enorme Rolle. Mit Abstrichen galt das auch für den Faschismus als Gegenbewegung.
Hinzu kommt, dass vor 100 Jahren Kindererziehung anders ablief und vielfach durch Gewalt geprägt war (ua thematisiert das bspw Hanekes "Das weiße Band"). Die Leute waren anders sozialisiert und einfach gesprochen zählten Menschenleben nicht viel.
Das relativiert die Taten von Menschen wie Lenin, Stalin und Hitler nicht, aber es macht verständlicher, wie sie damit durchkommen bzw es mittels einer breiten Fürsprache realisieren konnten. Das Ergebnis, die Errichtung einer sprichwörtlichen Ordnung zählte.
Es war längst nicht entschieden, welches System (Demokratie, Faschismus oder Kommunismus mit totalitären Ausprägungen) "überlegen" war. Die Denkweise war zutiefst durch Darwinismus geprägt.
Im zeitlichen Kontext gesehen war ein Hitler zunächst nur einer von vielen politischen Playern. Und ja, er nahm Prunk "in Anspruch", wenn er etwa seine Wahlkampagne mittels eines Flugzeuges durchführte und gerne Geldgeschenke annahm und Steuern hinterzog (wobei da auch möglicherweise seine Ablehnung des "Systems" eine Rolle bei spielte), aber Reichtum war kein Ziel. Er verfolgte (s)einen Plan und materieller Reichtum wird dabei eine untergeordnete Rolle gespielt haben; anders als (vermutlich) bei Trump. Hitler sah sich als Gesandten und gerade der überwältigende Erfolg ab Ende der 20er, außenpolitisch und (scheinbar) innen- wie wirtschaftspolitisch bis in die Kriegszeit dürften diesen Größenwahn verstärkt haben.
Um mal n bissel Küchenpsychologie zu bemühen: Sein Lebensstil (Vegetarier, Nichtraucher, kein Alkohol) sprechen mE dafür, dass er sich tatsächlich, nicht als einer aus dem Volke, aber als echter "Führer des Volkes" und Patriot sah. Eben auf diese schwerkriminelle und absolute pervertierte Art und Weise.
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Selbstverständlich war der 1.Weltkrieg eine humane Katastrophe und hat vermutlich auch den jungen Hitler traumatisiert. Und natürlich erklärt sich auch einiges durch seine Kindheit (siehe "Am Anfang war Erziehung", Hannah Arendt). Es ist dann eine Charakterfrage, ob ich - und wenn ja welche - Schlüsse aus der Vergangenheit ziehe und aus ihr lerne oder ob ich in Hass, Engstirnigkeit und Fanatismus abdrifte. Und es ist Intelligenzsache wie ich Darwin deute: "Survival of the fittest" heißt eben nicht zwingend "der Stärkste überlebt" sondern derjenige überlebt der sich am besten anpassen kann (to fit=passen), das ist ein existenzieller Unterschied, einen Unterschied, denn die Rechten bis heute nicht begriffen haben - vermutlich weil sie ihn aus lauter Eitelkeit nicht begreifen wollen.
Insgesamt ist mir noch noch wichtig klarzustellen, daß solche an der Seele kranken Menschen wie Hitler eine größere Aufmerksamkeit kaum verdient haben. Wichtige, große Persönlichkeiten sind stets solche die Frieden gestiftet und positive Dinge erfunden/erreicht/bewirkt haben - und nicht solche, die Zwietracht, Krieg und Terror im Schilde führen.
Ich denke, also bin ich hier falsch.
Du deutest das alles viel zu sehr ex poste. Und es ist sehr gewagt, den damaligen Protagonisten mangelnde Intelligenz zu unterstellen. So erzielte Göring bei entsprechenden Tests in amerikanischer Gefangenschaft weit überdurchschnittliche Werte. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass hochintelligente Leute jemandem folgen, der ihnen nicht zumindest geistig ebenbürtig ist.
Was ihnen natürlich völlig abging, war Empathie und Mitgefühl. Es wird unbegreiflich bleiben, wie rein sachorientiert die Durchführung eines Genozids durchgeplant und organisiert werden konnte.
Geändert von Des Pudels Kern (16. Januar 2019 um 08:59 Uhr)
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Zitatfälscher!
Du hast natürlich recht, auch heute hat "Mittelstand" einen besseren Klang als "Großkonzern", so dass auch sehr große Unternehmen manchmal diese Selbstzuschreibung wählen. Im Unterschied zur Weimarer Zeit spielt aber die Konfession der Besitzer eines Unternehmens keine Rolle mehr bei der Fremdeinschätzung, und auch die ideelle Trennung zwischen Arbeitern und Kleinbürgern besteht nicht mehr.
Auffällig ist auch, dass viele führende Vertreter des Nationalsozialismus in der unmittelbaren Nachkriegszeit oder sogar noch im Kaiserreich den Eindruck gewonnen hatten, nicht ihren Fähigkeiten gemäß gewürdigt zu werden. Hitler konnte seine hochfliegenden Pläne vor 1914 nicht verwirklichen, Goebbels war der Ansicht, Juden hätten ihm aus Neid eine schlechte Note bei seiner Dissertation eingebrockt und würden seine literarischen und wissenschaftlichen Erfolge klein halten, Himmler sah sich gezwungen, einen ungeliebten "Brotberuf" zu wählen, Göring erhielt nicht die erhoffte führende Position bei der Reichswehr, Streicher stieg in fast zwanzig Jahren als Volksschullehrer nicht wie erwartet auf etc.
Bei fast allen klaffte eine Lücke zwischen der Selbsteinschätzung als Teil einer Elite (oder sogar als "Genie") und den eher geringen beruflichen Erfolgen. Die "Bewegung" half hier auf zwei Wegen: Einerseits konnte man mit Hilfe der Ideologie eigene Misserfolge rechtfertigen (sie waren schließlich Ergebnis einer Verschwörung der "Untermenschen" gegen die "arische Elite") und andererseits gewann man plötzlich eine Bedeutung, konnte sich in der Bewunderung von Anhängern sonnen und seine eigene Wichtigkeit herausstellen. Die Streitereien in der Führungsriege des Nationalsozialismus nahmen manchmal geradezu skurrile Züge an, wenn sie sich etwa auf absurde Kleinigkeiten konzentrierten oder etwas regelrecht Pubertäres an sich hatten. In dieser Hinsicht ähnelten sich die deutsche, italienische und sowjetische Regierung und Staatspartei in der Zwischenkriegszeit übrigens in auffälliger Weise.
Hm, das klingt wirklich interessant. Irgendwelche Leseempfehlungen zu diesen auffällig ähnlichen Biografien oder dem Vergleich mit der Sowjetunion?
Sheila Fitzpatrick hat vor ein oder zwei Jahren eine Untersuchung zu "Stalins Mannschaft" vorgelegt, die auf dieses Thema eingeht. Anders als die NS-Führung hatten diese Männer kein berufliches Scheitern erlebt, sondern waren meist schon früh als Revolutionäre aktiv gewesen oder in der Sowjetunion rasch aufgestiegen. Dennoch gleichen sich die lächerlichen Streitereien um die Gunst des jeweiligen Diktators und irgendwelche Ehrenrechte wirklich in auffälliger Weise.
Was die Herkunft und den Werdegang der NS-Elite angeht, hat Peter Longerich in den ersten Kapiteln seiner Himmler-Biographie relativ viel geschrieben.
Wie weit hat sich Hitler eigentlich in militärischen Angelegenheiten eingemischt?