Zumindest bei vielen geschichtsinteressierten Menschen, oder? Das bekannteste Bild stammt dabei sicherlich von Anton von Werner, "Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches". Die erste Fassung des Bildes 1877 für das Berliner Schloss ist noch aus einer entfernteren Perspektive gemalt und hat keinen klaren Fluchtpunkt. Von Werner hat in aufwendiger Detailarbeit knapp 130 (von über 1000) Teilnehmer der Kaiserproklamation individuell dargestellt, aber sie alle schauen nach vorn. Wir wissen, dass es damals zu teils heftigen Diskussionen und brieflichen Forderungen kam, wer dabei sein sollte, aber man muss schon wissen, wen man sucht, um ihn zu entdecken. Am prominentesten ist (in weißer Uniform) ein Gardesoldat abgebildet, sozusagen ein Vertreter des Volkes oder auch der Nation in Waffen, wie man es deuten möchte.
Die heute weit bekanntere Version ist vermutlich die Friedrichsruher Fassung, die man dem Kanzler 1885 zum 70. Geburtstag geschenkt hat. Diesmal trägt Bismarck eine weiße Kürassieruniform (die er in der Realität 1871 nicht trug) und wird so zusammen mit Wilhelm I. besonders hervorgehoben, während der Gardesoldat wegfällt. Außerdem wurde Kriegsminister von Roon ins Bild hineinretuschiert, der 1871 wegen Krankheit nicht hatte dabei sein können. Trotzdem prägt diese Darstellung wenigstens zum Teil unser Bild von dem, was am 18. Januar 1871 in Versailles geschah.
Was ist denn der Zweite?
Ihr redet hier hauptsächlich von der Schule, ich bezog mich aufs Studum, klassische Vorlesungen z.B. In der Schule gabs in der Tat Karikaturen und das Spiegelsaalbild war auf dem Lehrbuch. Wobei analysiert haben wir das nicht. Bayerns Lehrpläne sind aber auch besonders eigen in manchen Punkten. Ich sag nur die Verquickung mit Sozialkunde.
Im Studium kommt es natürlich auch ein wenig auf den Dozenten an. Die älteren von ihnen wuchsen ja eher noch in die sozialwissenschaftliche Tradition hinein.
Ich las hier (https://rsc.byu.edu/christopher-colu...nce-grand-idea) dass Kolumbus vor seiner Atlantiküberquerung 1476 für Genua für England von Frankreich angegriffen wurde ("On 13 August, as they were sailing near the coast of Portugal, a French war fleet of at least 13 ships launched a surprise attack against the Genoese convoy."). Aber ich fand bislang nicht, welcher Beef dafür der Anlass war...?
hää? Kolumbus hat England angegriffen? Der war doch kein Kriegsschiffer
You can check out any time you like, but you can never leave
Doch. Eine Zeitlang war er als Korsar tätig (vor seinen Entdeckungsfahrten) und beteiligte sich an verschiedenen Seekriegen der Zeit. Dieser konkrete Vorfall sagt mir aber gerade nichts, mal gucken, ob ich dazu was finde.
https://www.nationalgeographic.de/ge...t-newtab-de-de„Niederdeutsch und die Oberdeutschen Sprachvarietäten lagen so weit auseinander, dass ein Hamburger Kaufmann einen Dolmetscher brauchte, wollte er in Nürnberg ein Geschäft abschließen“, so Prof. Leng über die damalige Sprachsituation in Mitteleuropa. „Kleriker, fahrende Schüler und Studenten konnten sich mit dem Lateinischen hingegen in ganz Europa problemlos unterhalten.“ Und alle anderen? Nutzten die Gebärdensprache. Sie war damals sogar so anerkannt, dass sie Teil der antiken Rhetorik und damit auch Teil der mittelalterlichen akademischen Ausbildung (genauer gesagt des Triviums) war. „Gebärdensprache mit den typischen, interkulturell funktionierenden Gesten etwa für ‚Essen‘, ‚Trinken‘ oder ‚Schlafen‘ funktionierte immer“, weiß Leng. In Klöstern, die wichtige Zentren des Reisewesens waren, wurde Gebärdensprache gefördert und man nutzte sie in den vielen Stunden des Tages, in denen Stille verordnet war.
Und Gott sei Dank dafür, wie in den meisten anderen europäischen Ländern. Auch wenn das tribalistische Abgrenzungsbedürfnis von Mikronationalisten in den letzten Jahren leider vermehrt gesellschaftliche Akzeptanz findet.
Sollnsemamachen. Wenn das Saarland oder die Kurpfalz oder so sich abspalten wollen, gewinnt Deutschland dabei dialektal ganz gewaltig.
Nethack: Ein Roguelike mit Spieltiefe ohne Ende!
PB87: Alexander im letzten (?!) Civ4-PB
PB82: Ludwig XIV. im Wunderwahn
PB81: Mali!
Story im PB 80 (mit Keine Andeutung; ausgestiegen)
Story im PB 78 (mit Keine Andeutung; vernichtet)
SP: Unsterbliches Äthiopien im Panzerwahn
SP: Kyros der Perser, Unsterblich, Weltraumsieg!
Das würde ich doch ein wenig relativieren. Natürlich gab es auch Phasen der "Germanisierung", etwa in den preußischen Ostprovinzen oder in Elsaß-Lothringen. Die richteten sich aber eher gegen polnisch- bzw. französischsprachige Menschen, nicht gegen andere deutsche Dialekte. Man sieht ja auch, dass weder der wienerische noch der berlinerische Dialekt letztlich zur Schriftsprache wurde, sondern die (ober)sächsische Kanzleisprache.